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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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werde natürlich ein Auge auf Euch haben.« Beim letzten Satz zwinkerte er.
    Die Angesprochenen verneigten sich voller Rührung.
    Für einen Moment trat betretene Stille ein. Allmählich begriffen die Elfen, was mit ihnen allen geschehen war. Und dass nun Freund und Feind durcheinanderstanden.
    »Aber … aber was …«, fing Cor zitternd an.
    Der Kau vollendete stammelnd: »W… was wird aus uns?«
    David lächelte. »Wir sind
ein
Volk. Der Krieg ist beendet, und auch ihr werdet wieder eine Heimat haben. Ihr seid den Crain willkommen. Ihr alle!«
    Die ehemaligen Anhänger Bandorchus sahen ihn mit einer Mischung aus Furcht und Verwunderung an.
    David fuhr fort: »Lyonesse und Tara sind verwaist. Ich werde die beiden Reiche vollständig in Crain integrieren und eine direkte Brücke zu ihnen schaffen. An einem der zwei Orte könnt ihr leben, sofern ihr keinen anderen Platz wisst.«
    »Und wer soll dort den Thron verwalten?«, stellte Regiatus eine berechtigte Frage.
    David sah sich um. »Podarge, bist du hier?«
    Bewegung kam in die hinteren Reihen beim Fenster, dann flatterte die alte Harpyie heran und landete vor David. »Gebieter?« Ihr funkelnder Blick richtete sich kurz auf Nadja.
    »Meine Frau hat dir ein Versprechen gegeben«, sagte David. »Dir und diesem kleinen Drachen …«
    »Hadubey«, warf Nadja rasch ein.
    »Hadubey, richtig. Es ging um ein Wappen, wenn ich mich recht erinnere.«
    Podarge nickte. Ihr Gesicht nahm eine verblüffte Miene an. Anscheinend hatte sie nicht mit der Erfüllung des Versprechens gerechnet, schließlich waren weder Harpyien noch Drachen im Elfenreich sonderlich wohlgelitten.
    Nadja verschränkte nervös die Finger.
    »Nun, so verfüge ich als zweite Amtshandlung, dass Podarge den Thronsitz von Lyonesse einnehmen wird und Hadubey den Posten des Ersten Beraters.« David sprach mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit, doch seine Augen blitzten vergnügt. »Deshalb werdet ihr ein eigenes Wappen erhalten, integriert in den Baum. Über die Tributverpflichtungen, Aufbauhilfe und dergleichen reden wir noch. Fürs Erste mag dies genügen, um Ordnung zu schaffen. Nimmst du an?«
    Podarge war sprachlos. Sie konnte nicht mehr als nicken; danach breitete sie die Flügel aus und taumelte durchs Fenster und durch die Lüfte davon.
    »Was Tara betrifft«, sprach David weiter, »so wird die Antilopenfrau Eledula Verwaltungsregentin. Ist sie hier?«
    Die anmutige Elfe kam scheu heran und verneigte sich. »Ich bin der Ehre nicht …«
    »Das entscheide ich«, unterbrach David sanft. »Wir haben deinem Gefährten Ainfar viel zu verdanken. Ich will ihn auf diese Weise ehren, und gewiss hat er so einen Anker, um eines Tages aus Annuyn zurückzufinden. Diesen Posten kannst du nicht ablehnen, Eledula, da er dem Rang eines
Beraters Höchsten Vertrauens
entspricht. Dieser Status wird verliehen und verpflichtend angenommen, so sind die Regeln. Alles Weitere später.«
    Er wandte sich nun an die ganze Versammlung. »Außerdem werde ich das Schattenland in einen heilenden Ort wandeln, an dem es keinen Schrecken mehr gibt. Dort mögen alle eine Heimat haben, die sich sonst nirgends zurechtfinden oder deren Wandlung schon zu weit vorangeschritten ist, um noch aufgehalten werden zu können. Zu gegebener Zeit will ich bestimmen, wer dort Regent wird … vielleicht sogar König. Und damit mag es genug sein für diesen ersten Moment. Wählt alle frei, wohin ihr gehen wollt, und tragt weiter, was ich euch gesagt habe.«
    Da trat der erste der ehemaligen Anhänger Bandorchus vor und verneigte sich vor David. Ohne Zögern taten es ihm daraufhin alle anderen gleich, einschließlich Cor und des Kaus. Die beiden ehemaligen Gehilfen des Getreuen starrten ein wenig unsicher zu Grog und Pirx, als sie an ihnen vorbeikamen.
    Pirx zwinkerte. »Nix für ungut, Kumpels – jeder von uns hatte seinen Anteil an diesem guten Ende.«
    Der Spriggans und der Kau nickten schweigend und schlossen sich den anderen auf dem Weg nach draußen an.
    Während die Elfen nach und nach den Saal verließen, fingen sie schon an, aufgeregt miteinander zu schnattern und neue Pläne zu schmieden. Regiatus und die Blaue Dame traten auf den Balkon hinaus, und Pirx folgte ihnen. Unterwegs drehte er sich noch einmal um und winkte Nadja und David zu. Auf dem pfiffigen Gesicht zeigte sich das breiteste Grinsen, das nur möglich war, und er warf sein rotes Mützchen in die Luft, bevor er hinauswieselte.
    Der Grogoch trat vor das Paar und verbeugte sich.

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