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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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ist zu machen«, meinte er abschließend. »Und dem eitlen Lackaffen eins auszuwischen, wird mir eine wahre Freude sein!«
    »Somit wäre alles besprochen?« fragte Darian und schaute die Teilnehmer dieser Zusammenkunft nacheinander an. »Hat noch jemand eine Frage?«
    »Ja.« Steven grinste. »Wann geht es los?«
    »Am besten sofort«, antwortete Thalion. »In einer knappen Stunde ist es Mittag und wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.«
    Der jüngere Assamite nickte. »Fein, dann bereite ich mich schon einmal vor, Lagat die letzte Theatervorstellung seines Lebens zu präsentieren. Wohin soll ich ihn locken?«
    Darian nannte ihm die Adresse, an der wir Steven vor Wochen aufgesammelt hatten. Der ideale Ort für einen Hinterhalt. Anschließend verließen wir Thalions Unterkunft.
    »Du wirst das hier brauchen«, meinte Darian, kaum dass wir die Kapelle hinter uns gelassen hatten. In seiner Hand erkannte ich die Dattel, welche er mir abgenommen hatte.
    »Wie kommt es zu diesem Sinneswandel?« erkundigte ich mich ein wenig zu spitz, da die Kränkung über sein Benehmen mir gegenüber wieder hochkam. Ich blickte den Gegenstand zwar an, nahm ihn aber nicht entgegen.
    »Mach es mir nicht so schwer, Faye«, begann er leicht zerknirscht. »Ich habe mich bereits für mein Betragen entschuldigt. Wie konnte ich ahnen, welch große Auswirkung ein solch kleiner Gegenstand haben würde? Als ich ihn dir zukommen ließ, hatte ich nicht damit gerechnet.«
    »Du hast womit nicht gerechnet?« Ich sah Darian interessiert an. Gab es tatsächlich etwas, das sich seiner Kontrolle entzog? Abgesehen von meiner Wenigkeit natürlich.
    »Faye.« Sein Blick wurde eindringlich und er hob die Dattel hoch, bis sie sich direkt vor meinen Augen befand. »In diesem Kleinod befindet sich etwas Großartiges. Etwas, das dich schützt. Ich hatte davon keine Ahnung, bis ich vorhin selbst an diesem Schutz scheiterte. Also sei so gut und nimm es wieder an dich. Steck es ein und behalte es bei dir. Zumindest so lange, bis sich hier alles wieder beruhigt hat.«
    »Du bist …? Dann ist es nicht von dir?« fragte ich überrascht.
    Kopfschüttelnd nahm Darian meine Hand, legte die Dattel hinein und schloss seine Finger um meine. »Es ist von mir, Faye. Doch nicht der Inhalt.«
    »Aber wer –«
    »Frag nicht weiter, Liebes, bitte. Jemand wünscht deinen absoluten Schutz und wer wäre ich, das in Frage zu stellen.«
    Verblüfft starrte ich auf meine Hand. Diese Dattel hatte verhindert, dass Darian mich im Flur durchschauen konnte? Diese Dattel, oder besser noch ihr Inhalt, konnte verhindern, dass Darian herausfand, dass ich … Hurtig hob ich mein weißes T-Shirt an und steckte die Dattel zurück in den BH. Dann blickte ich Darian strahlend an und küsste ihn.
    Überrascht zog er die Stirn kraus. »Nanu? Keine weiteren Widerworte? Keine weitere Nachfrage? Ist mir irgendetwas entgangen?«
    Ja. »Nein.« Ich lächelte und hakte mich bei ihm unter. »Nein, alles ist in bester Ordnung.«

– Kapitel Neunundfünfzig –
    B ist du soweit?« fragte Darian mindestens zum fünften Mal.
    Die Zeit war regelrecht verflogen. Darian hatte mit Steven in der Arena für den großen Auftritt geprobt, ich selbst hatte in der Bibliothek einige Informationen gesammelt und anschließend in meinen wenigen Habseligkeiten nach einem gewissen Schmuckstück gesucht, welches nun als Glücksbringer um meinen Hals hing. Zusätzlich zu Ernestines Kette. Es war das Medaillon, das meine Großmutter auf dem Bild trug und ich hoffte, es brachte mir Glück. Allerdings muss ich zugeben, dass ich viel zu feige war, es zu öffnen. Das wollte ich tun, wenn ich lebendig aus der ganzen Angelegenheit herausgekommen war.
    »Ja, gleich!« antwortete ich mit einer Festigkeit in der Stimme, die ich nicht empfand. War ich tatsächlich bereit? Konnte ich mich Lagat O’Malloy stellen, dem Mörder meiner Schwester, ehemals rechte Hand Naridathas und sehr ernstzunehmenden Gegner? War ich wirklich bereit dafür, einem solchen Vampir gegenüberzutreten? Ich schnitt eine Grimasse. Hatte ich überhaupt eine andere Wahl?
    Ein leises Stimmchen in mir riet zur Flucht. Zynisch lächelnd würgte ich es ab. Wohin sollte ich gehen? Sie würden mich überall finden. Also blieb nur die Flucht nach vorn. Lagat musste weg. Ich nickte meinem Spiegelbild zu. Er oder ich! Dann doch lieber er.
    Ich wickelte das Gummiband um meinen geflochtenen Zopf und warf ihn über die Schulter zurück. Kritisch betrachtete ich mich ein letztes

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