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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rensch
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und eine tiefe Müdigkeit ergriff mich, während die anderen heiter lachten, Witze erzählten und ihre Becher leerten. Die Stimmung wurde immer besser. Oma lag in den Armen von Else und Sambora stieg auf den Tisch und begann zu tanzen.
     
    Alles erinnerte mich an eine ausgelassene Party, doch irgendetwas hatte sich in mir verändert. Ich fühlte mich erwachsener, verantwortungsvoller und mein kindliches Gemüt schien davongeflogen zu sein. Ich hatte das Gefühl, eine Aufgabe lösen zu müssen und wollte unbedingt etwas Wertvolles im Leben erreichen.
    Ich musste an die Träume denken, die ich während des Rituals hatte und ahnte ganz sanft, dass sich in der heutigen Nacht mein Leben verändert hatte. Wie, das wusste ich noch nicht. Aber mir wurde immer klarer, dass es vorbei war mit dem unbeschw erten, sorglosen Dasein.
     
    Ich war nicht mehr Kind und doch noch nicht erwachsen. Ich wollte jedoch unbedingt etwas erreichen und ein Ziel vor Augen haben. Ich hatte plötzlich ein ungemeines Bedürfnis danach, zu lernen, mein Wissen zu verbessern und interessierte mich für allerlei Kulte. Ich verschlang Bücher über Schamanismus, Hellsichtigkeit und Hexenzauber. Oft las ich heimlich im Bett. Meine Eltern wunderten sich und als ich von Oma zurückkam, hatten sie den Eindruck, dass ich vernünftig geworden wäre. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis sie sich wieder an mich gewöhnt hatten. Ich liebte meine Eltern ungemein, doch Oma war es, die mein Leben beeinflusste und mich am besten verstand. Wir hielten täglich Kontakt, telefonierten, schickten uns E-Mails und ich war immer total aufgeregt, wenn sie zu Besuch kam. Das war ein Festtag für mich. Und ich wusste, dass sie für mich die wichtigste Bezugsperson war.
     
    Ich musste meine Gedanken ungemein im Zaun halten, weil sie mit wahnsinnig starker Energie aufgeladen waren. Ein kurzer Gedanke genügte und ich konnte damit sofort etwas umsetzen. Es war für mich eine enorme Anstrengung, meine Gedanken in der Mitte zu halten. Oma hatte mir Meditationsübungen mit auf den Weg gegeben, die mir dabei halfen, eine mentale Balance herzustellen. Doch das war trotzdem nicht einfach. Mein Klassenkamerad Fred zog mich immer wieder auf, ärgerte mich wegen diesem und jenem. Einmal stellte ich mir blitzartig vor, wie er mitten im Klassensaal in die Hose machte. Es dauerte keine zwei Minuten, da wurde er an die Tafel geholt und seine Hose wurde nass. Das tat mir im Nachhinein leid und mir wurde klar, was ich alles anrichten konnte.

 
     
    Als ich 13 wurde, geschah dann etwas sehr Merkwürdiges, das mich die nächsten Jahre meines Lebens in Atem halten würde. Ich saß zuhause auf dem Bett in meinem Zimmer und versuchte, einen bösen Gedanken zu verdrängen. Es ging um unsere Nachbarin. Sie machte uns das Leben schwer, in dem sie permanent rumnörgelte, mit Klagen drohte und schimpfte.
     
    Wir bekamen einen Brief von ihr, dass wir meinen Lieblingsbaum im Garten fällen sollten, weil er in ihr Grundstück wuchs. Das machte mich stinksauer. Als mich diese dunklen Gedanken erfassten, hatte ich das Gefühl, ein Schatten glitt über mich und kroch in meinen Kopf. Ein Gefühl der Angst erfasste mich und ich glaubte, meine Seele würde tief nach unten stürzen. Sofort konzentrierte ich mich auf einen hellen Sonnenball, so wie es mich Oma gelehrt hatte und mir ging es etwas besser.
     
    Doch dieser Schatten war seitdem permanent präsent. Ich erzählte Oma davon und sie war sehr besorgt. „Sie sind auf Dich aufmerksam geworden, weil Du bald zwei mal sieben Jahre alt wirst.“
     
    „Wer ist auf mich aufmerksam geworden?“, fragte ich nach.
    „Die dunklen Schatten. Sie wollen unsere Seele mit bösen Gedanken vollhauchen und vom Wege abbringen. Sie werden immer wieder versuchen , Dich nach unten zu ziehen. Sie geben erst auf, wenn sie Dich haben oder Du das Licht entdeckt hast. Hüte Dich vor Ihnen, Angelina. Sonst wird Deine Mission beendet sein, bevor sie begonnen hat.“
     
    „Wie kann ich mich schützen?“, erkundigte ich mich.
    „Liebevolle Gedanken. Warme Gefühle, Konzentration, innere Ruhe sind die besten Schutzschilder“, erklärte sie mir.
    Oh je, dachte ich. Gerade in letzter Zeit war ich oft durch den Wind, hatte schlechte Laune und mich gar nicht so richtig im Griff. Ich fühlte mich unwohl in meiner Haut und es fiel mir sehr, sehr schwer, innerlich einigermaßen im Gleichgewicht zu bleiben.
     
     

 
    Die Geburtstagsnacht
     
    Meine Eltern nervten mich, die Schule,

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