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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gesicht kümmern kann?«
    »Ich will nicht, dass du allein in ihre Wohnung gehst. Vikirnoff bringt mich um, wenn dir was passiert. Und das meine ich wörtlich.«
    Natalya schnaubte. »Er wird nichts dergleichen tun, Jubal. Bring sie jetzt bitte in die Küche!«
    Jubal ging plötzlich ein Licht auf. »Du glaubst, dass jemand da drinnen ist.«
    »Slavica, bring Angelina in die Küche«, befahl Mirko mit harter Stimme. »Wir gehen mit Natalya.«
    Natalya knirschte insgeheim mit den Zähnen. Jubal und Mirko mit ihrem männlichen Ego gingen ihr auf die Nerven, aber sie konnte ihnen wohl kaum sagen, dass sie ihr nur im Weg sein würden. Sie kämpfte lieber allein. Außerdem war etwas in der Wohnung, nicht jemand. Das Mal des Drachen brannte heiß auf ihrer Haut. Da drinnen wartete Nosferatu, das wusste sie.
    »Erklär mir bitte, was deiner Meinung nach in meinem Heim ist«, sagte Mirko.
    Natalya wechselte einen Blick mit Jubal und zuckte die Schultern. »Ich glaube, dass da drinnen der Untote, der Vampir, auf eure Rückkehr wartet.«
    Er starrte sie einen langen Moment an. »Und du wolltest allein da reingehen und dieses Ding ohne jede Hilfe bekämpfen?«
    »Das habe ich oft genug getan.« Sie klopfte auf ihre Waffen und die eine Dose Haarspray, die sie in ihre Tasche gesteckt hatte. »Ich bin vorbereitet.«
    »Und dafür brauchst du einen Flammenwerfer? Um den Vampir zu töten?«
    Jubal stöhnte und schüttelte den Kopf. »Hast du eine Ahnung, wie verrückt das klingt? Hast du schon mal einen Vampir gesehen? Mit einer Dose Haarspray bringst du den nicht um.«
    »Ich habe vor, sie zu töten und dann ihre Herzen mit der Dose in Brand zu setzen«, erklärte sie.
    Jubal schüttelte den Kopf. »Kein Vampir würde es wagen, in das Gasthof zu kommen, wenn so viele Jäger hier sind. Das wäre Wahnsinn.«
    Natalya zuckte die Schultern. Sie hatte keine Lust zu streiten, wenn sie sich absolut sicher war. Irgendetwas war in der Wohnung. Und allmählich hatte sie das Gefühl, dass nicht nur im Heim der Familie Ostojic Vampire waren, sondern auch in anderen Räumen des Gasthofs.
    Sie rührte an Vikirnoffs Bewusstsein. Der Kampf um Gabrielles Leben ging weiter, aber es sah nicht gut aus. Vikirnoff zwang ihr Herz buchstäblich weiterzuschlagen, während Mikhail für sie atmete. Natalya konnte die alten Heilungsgesänge hören, das Anschwellen der Stimmen, als andere Karpatianer aus der Ferne mit einfielen. Sie konnte eine Frau, vermutlich Joie, Gabrielles Schwester, weinen hören, während sie versuchte, in den Gesang einzustimmen.
    Einen Moment lang war Natalya bei Vikirnoff und sah seine überwältigende Aufgabe, den furchtbaren Schaden, der Gabrielle zugefügt worden war, ihren zerrissenen und blutleeren Körper. Vikirnoff geriet nicht ein einziges Mal ins Wanken, er gab nicht auf. Sie konnte seine Entschlossenheit ebenso spüren wie die unendliche Kraft, die er Gabrielles Körper einhauchte.
    Vikirnoff war ein Mann aus Stahl und doch voller Mitgefühl. Etwas an ihm zog sie magisch an, trotz ihrer Entschlossenheit, ihn auf Distanz zu halten und wütend auf ihn zu sein, weil er sie aneinandergebunden und so starke Gefühle in ihr geweckt hatte.
    Die Aufgabe, die sie ihm gestellt hatte, war gewaltig und erforderte alles, was er an Willenskraft besaß, um Gabrielle am Leben zu erhalten, aber er tat es für sie. Und sie würde für ihn einen Raum voller Vampire betreten. Sie hielt nichts davon, ihr Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen, es sei denn, für einen guten Grund. Vikirnoff Vampire vom Leib zu halten, war ein ausgezeichneter Grund. Sie hauchte eine Kusshand die Treppe hinauf.
    »Natalya!«, rief Jubal. »Bringen wir es hinter uns! Der Gedanke, da reinzugehen, macht mich allmählich nervös. Also los!«
    »Da drinnen ist ein Vampir, Jubal«, sagte Natalya. »Du solltest dir ganz sicher sein, dass du das wirklich willst.«
    »Ich habe doch gesagt, dass ich mitgehe.«
    »Und ich habe gesagt, sei dir ganz sicher.« Sie wartete seine Erwiderung nicht ab, sondern stieß behutsam die Tür auf. Die Lichter waren aus. Eine Lampe war umgefallen und lag mit zersplitterter Glühbirne auf dem Boden. Überall auf dem Boden waren Dosen mit Haarspray verstreut, und auf dem Fensterbrett lag eine Vase mit Wildblumen in einer kleinen Wasserlache. Natalya zog ihr Schwert und glitt lautlos ins Zimmer, alle Sinne darauf ausgerichtet, den Raum zu »erfühlen«. Sie bedeutete den beiden Männern zurückzubleiben, während sie sich weiter

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