Schatten Der Versuchung
Handgelenke. Ihr Herz schlug schneller, als er sie berührte, und ihre Knie wurden unerklärlicherweise weich. Sie sank auf die Bettkante. Seine Hände glitten an ihren Armen hinauf, tauchten in ihr Haar und rahmten ihr Gesicht ein. Sein schwarzer Blick versengte sie und hielt sie gefangen. Sie konnte nicht wegschauen, nicht einmal, als er ihren Kopf zu seinem hinunterzog.
Natalya drehte sich der Magen um. Jeder Nerv erwachte zu prickelndem Leben. Sie fühlte es, konnte sich aber nicht rühren. Vikirnoff lag verwundet auf dem Bett, ein Loch in der Brust; er blutete aus den tiefen Kratzern, die sie ihm am Rücken zugefügt hatte, und aus zahllosen anderen Wunden; er fühlte sich schwach und scheinbar hilflos, und doch ging sie zu ihm wie ein williges Opfer.
Seine Lippen berührten ihre, kühl, fest und samtweich. Ihr Herz machte einen Satz. Er zog einen Pfad von Küssen von ihrem Mundwinkel zu ihrem Hals und ließ winzige Flammen über ihre Haut tanzen. Im Geist befahl sie sich selbst wegzulaufen, aber kein Ton kam über ihre Lippen, und sie beugte sich näher zu ihm und hob das Haar von ihrem Nacken.
Sie wollte von ihm berührt werden; sie brauchte es, seine Hände auf ihrer Haut zu fühlen. Er gehörte ihr. Keine andere Frau hatte das Recht, ihn anzufassen, mit ihren Fingern über seine nackte Haut zu fahren und ihm so nahe zu sein, dass sie dieselbe Luft einatmete wie er.
Feuer loderte in Vikirnoffs Adern und tobte durch sein Inneres, bis es laut in seinen Ohren rauschte, und der Drang, seinen schrecklichen Hunger zu stillen, einen Hunger, der sich mit sexuellem Verlangen mischte, überwältigte ihn nahezu. Er atmete Natalyas Duft ein, sog ihn tief in seine Lungen und lauschte auf das Anschwellen und Verebben von Leben in ihren Adern. Sie rief nach ihm. Es war der uralte, zeitlose Ruf von Frau zu Mann, ein Aphrodisiakum, das all seine Sinne anstachelte. Seine Zunge kostete von ihrer Pulsader. Er fühlte ihre Reaktion, das rasche Einatmen. Ihre Brüste streiften ihn wie eine zarte Versuchung, die das seltsame Rauschen in seinem Kopf verstärkte.
Als Natalya seine Zunge auf ihrer Pulsader spürte, krampfte sich ihr Unterleib zusammen. Einen Moment lang empfand sie einen brennend heißen Schmerz, der gleich darauf sinnlichem Vergnügen wich. Ihr Blut floss in ihn hinein wie Nektar. Er verlagerte sie in seinen Armen, um sie enger an sich zu ziehen, während eine Hand ihre Brust umfing und sie liebkoste, bis ihre Brustspitze zu einer harten, kleinen Knospe wurde.
Ihr Körper war wie berauscht, schluchzte vor Verlangen und wurde zu einer immer enger werdenden Spirale heißer Erregung, bis sie fast darum bettelte, mehr zu bekommen. Ihre Kleider schmerzten auf ihrer überempfindlichen Haut. Sie wollte unter ihm liegen, von ihm genommen werden und sehnte sich danach, dass er die Leere in ihr ausfüllte. Sie klammerte sich an ihn, um ihm näher zu sein und ihn noch stärker zu erregen.
Vikirnoff spürte die Macht und die Lust, die seinen verletzten Körper zugleich durchströmten und ihn mit Hitze, Erregung und Kraft erfüllten. Sein Körper schrie nach einer Erfüllung, die er ihm in seiner gegenwärtigen Verfassung unmöglich geben konnte. Der Dämon in ihm erhob sich schnell und wild; er brüllte nach seiner Gefährtin und forderte von ihm, sie zu nehmen und für alle Ewigkeit an sich zu binden. Sie schmeckte wie nichts anderes, was er je gekostet hatte, und er wusste, er würde niemals genug von ihr bekommen.
Um das brüllende Tier in seinem Inneren zu zähmen, zwang er sich, seine Lippen von Natalyas Hals zu lösen und die winzigen Bisswunden an ihrer Kehle zu schließen, indem er kurz mit seiner Zunge darüberfuhr. Ein Teil von ihm wünschte, er hätte von ihren Brüsten gekostet, aber dann wäre er nicht mehr imstande gewesen, sich zu beherrschen. Er traute sich selbst ganz und gar nicht. In diesem Zustand höchster Erregung wäre er gestorben, um sie zu besitzen. Sie zu nehmen, hätte ihn das Leben gekostet, und er stand zu nah am Abgrund, um klar denken zu können. Es war besser, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, statt seinen Instinkten nachzugeben.
Er verschob ihren Körper, bis sie über ihm lag und ihn aus ihren grünen Augen anstarrte, Augen, in denen sich dieselbe Lust spiegelte, die ihn überwältigt hatte. Er neigte sich zu ihr und hielt sie in seinen Armen, während er ihre Wunden untersuchte. Es dauerte nur Minuten, seinen Geist von seinem Körper zu lösen und in Natalya eindringen zu lassen, um
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