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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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für ihn finden. Auf irgendeine Weise übte er Macht auf sie aus. Eine andere Erklärung für ihr Verhalten gab es nicht. Niemals hätte sie ihn freiwillig so intim berührt oder zugelassen, von ihm angefasst zu werden. Noch immer schmerzten ihre Brüste und sehnten sich nach seiner Berührung. Sie verachtete sich selbst. Verachtete sich dafür, in Vikirnoff von Shrieders Nähe so schwach zu werden.
    Sie war eifersüchtig gewesen. Eifersüchtig! Anzusehen, wie eine andere Frau ihn berührte, war mehr gewesen, als sie ertragen konnte. Ihr animalisches Wesen hatte die Oberhand gewonnen. Wie waren ihre Eltern nur auf die Idee gekommen, ihr ausgerechnet das Naturell eines Tigers zu geben? Und warum hatte niemand sie vor der tödlichen und sehr realen Gefahr gewarnt, die ein Jäger für eine Frau darstellen konnte?
    Sie presste ihre Finger an ihre pochenden Schläfen. Sie bewegte sich auf Treibsand und sank immer tiefer ein, je mehr sie sich dagegen wehrte. Vikirnoff sagte nichts. Er lag einfach nur da, das Kinn auf einen Ellbogen gestützt, und beobachtete sie unverwandt. Sein Blick wich keine Sekunde von ihrem Gesicht. Allmählich hasste sie diese Augen, diesen eindringlichen dunklen Blick, der so hungrig auf ihr ruhte. Seine Augen zogen sie an, wie nichts anderes es je vermocht hatte – oder vermögen würde. Auch wenn sie sich einredete, dass es falsch war, ein Verrat an ihrem Bruder, sie fühlte sich trotzdem zu Vikirnoff hingezogen. Sie war wie gebannt von ihm, verlangte nach ihm. Und es war nicht normal. Das konnte es nicht sein.
    Dass sie nicht imstande war, sich seiner Anziehungskraft zu entziehen, weckte erneut ihren Zorn. »Ich bin dir gegenüber zu gar nichts verpflichtet ! Du hast echt Nerven, so eine Behauptung aufzustellen !«
    »Du kannst nicht leugnen, dass du meine Gefährtin bist. Unsere Seelen rufen einander.« Seine Stimme wurde leise und beschwörend. »Gib dir ein wenig Zeit, Natalya. Du wirst dich an die Vorstellung gewöhnen. Alles wird so geschehen, wie es vom Schicksal bestimmt ist.«
    Sie schob das Messer in die Scheide zurück. Ihre Hand zitterte. Er verführte sie mit seinen Augen und seiner Stimme. Wie konnte sie dafür nur so empfänglich sein? Sie brauchte einen inneren Schutzschild. Warum war sie so gereizt und durcheinander? So war sie sonst nie, aber im Moment schien sie keine Macht über ihre Gefühle zu haben.
    »Ich würde dich am liebsten mit dem Kopfkissen ersticken«, log sie in der Hoffnung, ihm eine Reaktion zu entlocken, mit der sie etwas anfangen konnte. »Ich glaube dir kein Wort. Niemand könnte es je aushalten, sein Leben mit dir zu teilen.« Sie konnte machen, was sie wollte, er wusste trotzdem, dass er sie am Haken hatte. Sie schloss die Augen und platzte mit der Wahrheit heraus. »Ich werde nie deine Gefährtin sein. Du hast meinen Bruder getötet. Meinen Zwillingsbruder. Den einzigen Menschen auf der Welt, der mir etwas bedeutet hat. Glaubst du im Ernst, ich würde dich retten oder auch nur irgendetwas mit dir zu tun haben wollen?«
    Vikirnoff schwieg und rührte behutsam an ihre Erinnerungen. Er sah den Mann, den sie geliebt hatte, und fühlte ihre Liebe zu ihm. Vikirnoff schüttelte den Kopf. »Ich habe diesen Mann nicht getötet. Ich kann mich an jeden der Männer, die ich zerstören musste, erinnern, aber sein Gesicht kenne ich nicht.«
    Sie wandte sich ab. Zu ihrem Entsetzen stiegen ihr die Tränen, die sie bisher unterdrückt hatte, in die Augen und nahmen ihr die Sicht. Ihr Herz krampfte sich bei dem Gedanken an den Tod ihres Bruders schmerzhaft zusammen. »Nicht du persönlich, aber ein Jäger. Einer von deinem Schlag.«
    »Warum sollte ein Jäger deinem Bruder das Leben nehmen?«
    Seine Stimme war unbewegt. Weder nannte er sie eine Lügnerin noch gab er zu, dass so etwas hätte passieren können. Er schaute sie einfach aus seinen eindringlichen schwarzen Augen an. Sein Gesicht war von Schmerz gezeichnet, und das brachte sie aus der Fassung.
    Natalya riss abrupt ihr Lederhemd hoch und zeigte das Muttermal, das ihren Bruder zum Tode verurteilt hatte. »Ich trage dasselbe Zeichen. Du kannst nicht mein Gefährte sein, wenn ich dieses Zeichen trage. Es ist ein Todesurteil. Alle Jäger, die das Zeichen des Hexenmeisters auf unserer Haut sehen, werden uns sofort töten.« Trotz lag in ihrer Stimme, und ihr Blick war eine einzige Herausforderung. Sie wollte ihn schockieren und wappnete sich gegen seinen Angriff.
    Vikirnoff starrte auf das kleine Mal in Form eines

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