Schatten des Imperiums
Gesicht war kalt, ausdruckslos. Wenn er Schmerzen hatte, so zeigte er sie nicht mehr, und wenn er zornig war, so verbarg er es vor ihr. Seine Leidenschaft war erloschen oder zumindest gut versteckt.
Sie bemerkte, daß sich auch seine Farbe verändert hatte. Er sah jetzt blasser aus, kühler, aschgrün.
»Aha. Du widerstehst mir.«
»Das haben Sie richtig erkannt«, bestätigte sie.
Er nickte. »Es war etwas, das der Wookiee gesagt hat.« Keine Frage.
Sie lächelte. »Wookiees sind manchmal sehr klug. Und immer sehr loyal.«
Er schüttelte den Kopf. »Aha. Das ist der Nachteil von klugen und starken Frauen: Manchmal sind sie klug und stark, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.« Er verbeugte sich. »Ich freue mich, in Ihnen eine würdige Gegnerin gefunden zu haben.« Er beendete seine Verbeugung. »Guri.«
Hinter ihm glitt ein Teil der Wand zur Seite, und die HRD-Frau trat ins Zimmer.
Leia nickte ihr knapp zu.
»Wie es scheint, hast du recht gehabt«, sagte Xizor zu Guri. »Bring sie in ihr Quartier und schließ sie ein.« Er wandte sich an Leia. »Wir werden dieses Gespräch später fortsetzen. Früher oder später werden Sie feststellen, daß ich doch kein so schlechter Kerl bin, wie Sie denken.«
»Darauf würde ich nicht wetten«, konterte sie.
Guri trat an Leias Seite und ergriff ihren Arm. Ihre Hand war weich, aber ihr Griff war wie eine Stahlklammer.
Leia hoffte, daß Chewies Vorsprung inzwischen groß genug war.
29
Nachdem Guri Leia weggebracht hatte, trank Xizor ein weiteres Glas grünen Champagner. Vielleicht würde er helfen, den Schmerz in seiner Lendengegend zu lindern.
Nach einer Weile nahm er Verbindung mit seinem Sicherheitschef auf.
»Ist der Wookiee entkommen?«
»Jawohl, Hoheit.«
»Sie haben es ihm hoffentlich nicht zu leicht gemacht?«
»Er hat fünf von unseren Soldaten getötet, mein Prinz. Wir haben ihn mit einem Blasterstrahl gestreift, als er durch einen Korridor rannte. Er wird nicht denken, daß seine Flucht zu einfach war.«
»Gut.«
Xizor unterbrach die Verbindung und lächelte in die grüne, sprudelnde Flüssigkeit. Seine Überwachungskameras hatten den Fluchtversuch des Wookiees sofort bemerkt. Bevor Leia zu ihm zurückgekehrt war, hatte Xizor bereits auf seinen Alternativplan zurückgegriffen. Er hatte den Wookiee ohnehin entkommen lassen wollen, wenngleich nicht so früh. Nun, unwichtig. Der Wookiee würde zweifellos Skywalker aufsuchen, und der Junge würde sofort aufbrechen, um die Prinzessin zu retten. Xizors Agenten würden Skywalker wahrscheinlich überwältigen, ehe er sich der Burg auch nur auf Sichtweite nähern konnte.
Es war so einfach. Die Heißblütigen waren so leicht zu manipulieren.
Auf seinem persönlichen Komkanal traf eine Prioritätsnachricht von den Außenwelten ein. Im Moment hätte er am liebsten mit niemandem geredet, aber nur ein paar Leute hatten Zugang zu der Direktverbindung, und wenn sich einer von ihnen meldete, dann ging es wahrscheinlich um etwas, das er besser nicht ignorierte.
Es war nur eine Ton- und keine Bildverbindung. Verständlich, wenn man das Sicherheitsbedürfnis seiner Agenten bedachte. Er selbst zog es ebenfalls vor, sein Bild nicht zu übertragen. Eine persönliche Marotte. Man konnte die Übertragung natürlich chiffrieren, aber in diesem Geschäft war jeder paranoid. Viele Agenten waren der Meinung, daß sich selbst ein abgeschirmter Kanal anzapfen und jeder Kode entschlüsseln ließ; unter diesen Umständen war es besser, kein Bild zu senden, um eine Identifizierung des Sprechers zu verhindern.
Sein Computer hatte den Anrufer anhand seines Stimmmusters identifiziert, sonst hätte er ihn nicht durchgestellt.
»Ja?«
»Mein Prinz, es gibt Neuigkeiten von Skywalker.« »Und zwar...?«
»Er ist angeblich in der Gewalt einer Gruppe Kopfgeldjäger. Sie wollten nicht sagen, wo sie ihn gefangenhalten, aber wir haben festgestellt, daß sie sich auf Kothlis befinden. Wir rechnen jeden Moment mit neuen Informationen. Allerdings gibt es ein Problem.«
»Ich verstehe. Und dieses Problem ist.?«
»Sie sagen, daß es einen weiteren Bieter für ihren Gefangenen gibt. Einer, dessen Angebot unseres übertrifft, und der. imperiale Verbindungen hat.«
Hmm. Vader hatte sich vor kurzem in diesem Sektor aufgehalten. Angeblich, um den Daten auf dem gestohlenen Computer mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, aber bedenke: Wer in der Galaxis war so sehr an Skywalker interessiert wie Xizor? Vader natürlich. Andererseits war Vader
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