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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Frachterstraßen von und nach Coruscant. Diese Flugschneisen mußten von allen großen Frachtern oder Containerschleppern benutzt werden, die mehr als ein paar hundert metrische Tonnen transportierten. Obwohl das Gesetz vorschrieb, daß diese Großraumschiffe außer Droiden auch eine menschliche oder nichtmenschliche Besatzung an Bord haben mußten, wurde diese Vorschrift meistens ignoriert und selten durchgesetzt, vor allem, wenn das fragliche Schiff Güter für das Imperium transportierte. Ein Droide, der darauf programmiert war, Schiffe in und aus Gravitationsbrunnen zu steuern, achtete normalerweise nicht auf seine Umgebung, wenn er sich in eine dieser Straßen eingefädelt hatte - die Raumverkehrskontrolle des Systems kümmerte sich um alles, so daß man sich mühelos an die Bauch- oder Rückenseite eines großen Frachters heranschleichen konnte. Danach mußte man sich lediglich im Ortungsschatten des Schiffes halten, bis man den Anflugtunnel verließ und vom planetaren Landegitter übernommen wurde. Der Falke verfügte über elektronische Störgeräte, die eine Entdeckung verhindern würden - selbst ein aufgeweckter Zehnjähriger konnte aus einem alten Mikrowellenherd und ein paar defekten Repulsorspulen ein brauchbares Störgerät basteln.
    Der Trick war, sich der Geschwindigkeit und dem Kurs des größeren Schiffes anzupassen, so daß man während des ganzen Fluges seine relative Position zu ihm beibehielt. Ein guter Pilot sollte so etwas eigentlich können, aber wenn der Frachter eine überraschende Kursänderung machte - nun, das konnte vielleicht dazu führen, daß man von einem imperialen Patrouillenboot oder einer planetaren Verteidigungsbatterie in Atomstaub verwandelt wurde. Aber es war machbar, wenn man über die Nerven und die entsprechenden Fähigkeiten verfügte. Es sollte funktionieren - theoretisch.
    Ja, das Imperium hatte rings um den Planeten Schiffe stationiert, aber sie dienten der Abwehr einer angreifenden Streitmacht. Der Weltraum war zu groß, um ihn lückenlos überwa- chen zu können, und was konnte ein einzelnes Schiff schon gegen einen ganzen Planeten ausrichten, vor allem, wenn der Feind - wie es die Allianz tat - ohnehin darauf verzichtete, zivile Ziele anzugreifen und zu vernichten?
    »Bereit?« fragte Lando.
    »Bereit«, bestätigte Luke.
    »Wir sind auch bereit«, sagte 3PO. »Sofern es überhaupt jemanden interessiert.«
    R2 pfiff.
    Lando grinste. »Haltet euch fest. Es geht los.«
    Der große Frachter, der sich in ihre ungefähre Richtung bewegte, war in Wirklichkeit ein modifizierter Schlepper, der eine Reihe ringförmig aneinandergekoppelter zylindrischer Frachtcontainer hinter sich her zog. Jeder dieser Container war so groß wie der Falke, und jeder war mit Orbitalen Bremsraketen ausgerüstet. Für einen Supertransporter war er etwas zu klein, aber die Fracht des Schiffes betrug wahrscheinlich acht- oder neunhundert metrische Tonnen, was nicht gerade wenig war. Das Funkfeuer des Frachters identifizierte ihn als die USE -Unabhängige Schiffseigner - Tuk Prevoz, registriert im imperialen Zentrum und im Auftrag von Xizors Transportsysteme unterwegs.
    Lando steuerte den Falken in einem langen, weiten Bogen von fast 1 8 0 Grad um den Frachter herum, näherte sich ihm dann von hinten und glitt unter seine Bauchseite.
    »Wir müßten uns jetzt in seinem Sensorschatten befinden«, sagte er.
    Luke nickte. Große Schiffe hatten viele tote Winkel, vor allem, wenn es sich um Containerschlepper handelte. Wenn sie sich im Sensorschatten hielten, würde die Crew sie nicht entdecken. Sobald sie sich an einen der Frachtcontainer gehängt hatten, waren sie vom Schiff aus so gut wie unsichtbar, und solange sie nicht einem der Patrouillenboote zu nahe kamen, waren sie auch vor den imperialen Augen sicher.
    Luke warf einen Blick auf die Bildschirme. Bis jetzt hatte Lan-do gute Arbeit geleistet. Wenn sie ein oder zwei Grad von ihrem Kurs abwichen, würde die Frachtercrew vielleicht einen Reflex auf ihren Schirmen sehen, aber im Moment bestand keine Gefahr.
    Die Frachtcontainer wurden größer. Das Problem beim Sichtflug hier draußen im Weltraum war die Perspektive; Bewegung wurde zu einer subjektiven Angelegenheit. Man konnte es entweder so interpretieren, daß sie sich dem Frachter näherten, oder daß er auf sie stürzte, aber im Endeffekt spielte es keine Rolle - solange sie sich im Sensorschatten hielten.
    Lando steuerte das Schiff mit präzisen Handbewegungen, wie ein Mikrochirurg, der

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