Schatten des Imperiums
meine R2-Einheit erwischt und ein Loch in meine Kanzel gebrannt. Ich muß hier irgendwo einen Flicken haben... Okay, das Leck ist abgedichtet.«
»Brechen Sie den Angriff ab und kehren Sie zur Basis zurück, Sonder-Zwei«, befahl Luke.
»He, ich kann noch immer schießen und manuell steuern.«
»Negativ. Will, dafür sind es zu viele. Machen Sie Schluß.«
R2 pfiff aufgeregt.
»Das gilt nicht für mich«, erwiderte Luke. »Ich bin ein ganz anderer Fall.«
»Verstanden, Sonder-Führer. Sonder-Zwei kehrt zur Basis zurück. Viel Glück, Freunde! Ich setze schon mal den Teekessel auf.«
Zwei weitere TIEs stürzten sich auf Luke, und er reagierte instinktiv, zog den Steuerknüppel an sich und raste in einem Winkel von fast neunzig Grad davon, um dann abrupt einen Looping zu beschreiben und sich im Sturzflug, mit flammenden Lasern, auf die Angreifer zu stürzen.
Einer der TIEs explodierte; das Triebwerk des anderen stotterte und versagte, und der beschädigte TIE mußte manövrierunfähig aus dem Kampf ausscheiden.
»Da kommt die nächste Welle«, sagte Wedge. »Zwölf Reflexe bei drei-null-drei und rasch näher kommend.«
Mit jeder Sekunde verschlechterten sich ihre Chancen, stiegen die Risiken, und das Sondergeschwader hatte bereits einen Mann verloren. Es sah nicht gut aus.
Trotzdem ging es Luke großartig. Er war vielleicht kein großer Jedi, aber er konnte fliegen.
Er hoffte, daß Lando und Leia und Chewie nicht in Gefahr waren.
Der Andruck preßte ihn tief in den Sitz, als er den X-Flügler hart beidrehte.
Die Schlacht ging weiter.
8
Der späte Nachmittag ging in die Dämmerung des Abends über, als Xizor das Haus seiner Geliebten verließ, ein fast palastartiges Gebäude, das er ihr als Abschiedsgeschenk gekauft hatte, obwohl sie noch nicht wußte, daß die Affäre vorbei war. Xi-zor verbrachte nie mehr als ein paar Monate mit einer Frau. Aufgrund seiner hormonellen Anlagen, seiner Fähigkeit, überwältigende Mengen an wirkungsvollen Pheromonen zu produzieren, hatte er nie Schwierigkeiten gehabt, neue Gespielinnen anzuziehen. Aber weil es so einfach war, wurde er ihrer rasch überdrüssig, ganz gleich, wie schön oder wie klug sie waren. Er hatte bis jetzt noch keine Gefährtin gefunden, die ihm ebenbürtig war, und wenn es eines Tages doch dazu kommen würde. nun ja, wie sollte er einer Frau mit derartigen Fähigkeiten trauen können? Ein interessantes Paradoxon.
Außerdem, wenn er eine Mahlzeit gegessen hatte, selbst wenn sie noch so köstlich gewesen war, zog er es vor, beim nächsten Mal eine andere Spezialität zu probieren.
Warmer Regen nieselte aus einer Kondensationswolke, die tief über diesem Teil der Stadt hing. Derartige Mikrowetterzel-len waren zu dieser Jahreszeit durchaus normal; ein kurzes Stück weiter war der Himmel vielleicht kristallklar. Wenn es dunkler wurde und keine störenden Wolken den Blick versperrten, konnte man selbst hier im Zentrum der hellerleuchteten Stadt die farbenprächtigen Entladungsaureolen und die ro- ten und blauen Positionslichter der zahllosen Schiffe beobachten, die aus dem Orbit kamen oder in den Orbit starteten.
Die beiden am Ausgang wartenden Leibwächter begleiteten Xizor zu seiner gepanzerten Luxuskutsche, wo ihn zwei weitere Wächter und der Droidenchauffeur erwarteten. Xizor stieg in die Kutsche und lehnte sich im Klonledersitz zurück. Seine Geliebte würde in Kürze einen Anruf von Guri, eine großzügige finanzielle Abfindung und die besten Wünsche für ihre Zukunft erhalten. Man würde ihr außerdem einschärfen, nie wieder zu versuchen, mit Xizor in Verbindung zu treten. Sollte sie es doch tun, würden die Konsequenzen. schrecklich sein.
Bis jetzt hatte nur eine seiner Ex-Gespielinnen versucht, ihn nach dem Ende ihrer Beziehung wiederzusehen. Diese unglückliche Frau, so hatte er erfahren, war Teil eines riesigen Geschäftskomplexes in der südlichen Enklave geworden dank der freundlichen Unterstützung eines gigantischen, fabrikähnlichen Baudroiden, der sie, natürlich zufällig, in einen Bottich mit Du-rabeton hineingerührt hatte. Das Leben war voller Gefahren, selbst hier. »Wir essen im Menarai«, wies Xizor den Droiden an. Die Kutsche hob ab und fädelte sich in den Verkehrsstrom ein, eskortiert von zwei mit Leibwächtern besetzten Turbogleitern. Die drei Maschinen erreichten die vorgeschriebene Flughöhe und nahmen Kurs auf den Monument-Park, wo der einzige unbebaute Berggipfel des Planeten den weltweiten, lückenlosen
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