Schatten des Imperiums
zeigte sogar mit einer Genauigkeit von plus oder minus einem Standardjahr das Alter seiner Haut an.
Laut diesem Instrument war Lando etwas älter als er aussah.
Er hatte keine versteckten Bomben, kein Giftgas oder komak-tives Material bei sich. Keine versteckten Holokameras oder Aufzeichnungsgeräte.
»Es scheint bei dir zu funktionieren. Chewie, komm rein.«
Der Scanner überprüfte auch ihn. Sie wußte nicht, wie die Normalwerte eines Wookiees aussahen, aber das Scannerprogramm verfügte über umfassende Daten und meldete, daß Che-wie innerhalb der normalen Parameter dieser Spezies lag.
Sie war sicher, daß sich Chewie darüber freuen würde.
Zum Schluß rief sie 3PO herein. Das Programm hatte keine Mühe, ihn als Droiden zu identifizieren.
»Hm. Es scheint perfekt zu funktionieren«, meinte sie.
»Warum testen wir es nicht an dir?« schlug Lando vor.
»Ich glaube nicht, daß das nötig ist«, sagte sie. »Dein Auftritt hat genügt.«
Landos Kom piepte. Er löste es von seinem Gürtel. Leia sah ihn an.
»Ich habe jemanden beauftragt, den Raumhafen im Auge zu behalten«, erklärte er und hob das Kom. »Sprechen Sie.«
»Soeben ist ein Schiff eingetroffen«, erklang eine leise Stimme. »Die Champion, gesteuert von...«
»... Dash Rendar?« beendete Leia den Satz. »Was will er hier? Er sollte doch auf Luke aufpassen!«
»Danke«, sagte Lando in das Kom. Er schaltete es ab. Zu Leia sagte er: »Wir sollten es am besten so schnell wie möglich herausfinden.«
Sie trafen Dash auf halbem Weg. Er hatte sich am Raumhafen ein Taxi genommen und fuhr Richtung Stadt. Chewie lenkte ihren Mietgleiter auf die Gegenspur, und kurz darauf hatten sie das Taxi eingeholt und winkten es an den Straßenrand.
Als Dash ausstieg, sah er schrecklich aus.
»Geht es Luke gut?« stieß Leia hervor.
»Ja, er ist okay.«
»Warum sind Sie hier? Sie sollten ihn doch beschützen.«
Dash starrte sie an. »Er ist okay. Er braucht meine Hilfe nicht.«
»Sie sehen nicht besonders gut aus«, stellte Lando fest. »Probleme?«
»Lange Geschichte«, knurrte Dash.
»Steigen Sie in den Gleiter«, sagte Leia. »Sie können uns alles auf dem Weg zum Casino erzählen.«
Er stieg in den Gleiter, und sie fuhren los.
Als er mit seiner Geschichte fertig war, schüttelte Leia den Kopf. Luke ging es gut, das war das Wichtigste. Und wie es schien, hatte Guri die Wahrheit gesagt, zumindest über die Geheimpläne.
»Irgendeine Idee, was das für Pläne sein können?« fragte Lando.
»Nein. Die Bothans haben auf Kothlis ein paar Spezialisten, die sie aus dem Computer holen sollen.« Seine Stimme war fast tonlos.
»He, Kopf hoch, Dash«, sagte Lando. »Mitten in einer Schlacht verliert man leicht den Überblick. Jeder kann mal danebenschießen.«
»Ich nicht! Ich schieße nie daneben. Ich hätte diese Rakete ausknipsen müssen! Bothans sind gestorben, weil ich danebengeschossen habe, verstehen Sie?«
Leia schwieg. Sie mochte Dash Rendar nicht; er war ein selbstverliebter Angeber, aber zumindest waren ihm andere nicht gleichgültig. Vielleicht lag es mehr daran, daß sein Selbstbewußtsein zerstört worden war, aber sie konnte erkennen, wie sehr es ihn bedrückte. Es mußte schrecklich sein, wenn man sich selbst für den heißesten Piloten im Weltraum hielt und dann feststellen mußte, daß man versagt hatte.
Für eine Weile schwiegen sie.
Nun gut. Sobald diese Angelegenheit mit der Schwarzen Sonne erledigt war, würden sie sich auf die Suche nach Luke machen. Irgendwie würde sich alles klären.
Luke ließ R2 beim X-Flügler zurück und machte sich auf den Weg zur Messe, wo er Koth Melan treffen sollte.
Der Bothan erwartete ihn bereits.
»Irgendwelche Probleme?« fragte Melan.
»Nein. Was jetzt?«
»Wir haben hier ein sicheres Haus, nur ein paar Kilometer entfernt am Stadtrand. Der Computer und das Hackerteam sind bereits dort. Wir fahren hin und warten, bis sie fertig sind.«
»Wie lange werden sie brauchen?«
Melan zuckte die Schultern. »Wer kann das sagen? Vielleicht Stunden, wenn wir Glück haben; Tage, wenn nicht. Das Team ist sehr gut und wird keine Risiken eingehen. Nach allem, was uns der Computer gekostet hat, wäre es schrecklich, wenn wir durch einen Fehler die Informationen verlieren würden.«
»Ja, das wäre es.«
»Draußen wartet ein Gleiter auf uns.« »Gehen wir«, nickte Luke.
Draußen hing ein seltsamer Geruch in der Luft. Luke brauchte einen Moment, um ihn einzuordnen. Er erinnerte ihn an warmen Schimmelkäse.
Weitere Kostenlose Bücher