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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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passiert. Wasch dir die Farbe aus dem Fell; wir brauchen sie nicht mehr. Wenn du fertig bist, treffen wir uns bei mir.«
    Chewie nickte und folgte Howzmin zur nächsten Tür.
    Die Pforte vor Leia glitt zur Seite, als sie näher trat, und sie ging ins Zimmer.
    Es war eine Studie in untertriebener Eleganz, stellte sie fest.
    Der Teppich war so tief, daß sie fast bis zu den Knöcheln in ihm versank. Schwarzer Neozelstoff, vermutete sie, und wahrscheinlich höllisch schwer zu reinigen. Es gab eine weiße Ledercouch, wahrscheinlich geklont, die einen schroffen Kontrast zum Teppich bildete, ein rundes Bett mit schwarzen Laken und schwarzer Decke unter einem durchscheinend weißen Baldachin, der von sechs geschnitzten Pfosten getragen wurde. In einer Nische neben dem Bett standen ein weißer Schreibtisch mit integrierter Computerkonsole und ein schwarzer Stuhl.
    Schlicht, elegant und wahrscheinlich so teuer wie eine Großmufti-Suite in den besten Hotels der Galaxis.
    Leia zog die Stiefel aus und ging barfuß über den Teppich. Das Material war entweder von Natur aus warm oder wurde auf irgendeine Weise beheizt, und es fühlte sich wundervoll zwischen ihren Zehen an.
    Hinter einer geschlossenen Tür lag eine gekachelte Erfrischungszelle mit Waschbecken und Badewanne, ebenfalls in Schwarzweißtönen gehalten, mit glatten, abgerundeten Formen.
    Im Wohnzimmer entdeckte sie einen Schrank und öffnete ihn.
    Der Schrank war voller Kleidung. Im Gegensatz zu den Zimmern leuchteten sie in allen Regenbogenfarben: Kleider, Blusen, Hosen, Jacken, Overalls. Leia nahm einen Bügel mit einem Kleid aus einem grünen, federleichten, fast durchsichtigen Material heraus und betrachtete es. Berührte es. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die viel Geld für Kleidung ausgaben, aber sie erkannte Qualität, wenn sie sie sah, auch wenn das Herstelleretikett fehlte. Dieses Kleid war ein original Melanani-Modell aus Loveti-Mottenseide und hatte den Gegenwert eines neuen Gleiters gekostet.
    Sie überprüfte kurz die anderen Kleider und stellte fest, daß es sich bei ihnen ebenfalls um sündhaft teure Einzelstücke handelte. Prinz Xizor sorgte wirklich für seine Gäste. Für den Inhalt dieses Kleiderschranks konnte man auf vielen Welten ein ganzes Haus kaufen und hatte dann immer noch genug Kredits übrig, um einen Koch und einen Gärtner zu bezahlen.
    Leia wollte den Kleiderschrank schon schließen, zögerte aber. Sie griff wieder hinein und studierte das Etikett des ersten Kleides, das sie bewundert hatte.
    Sieh mal einer an. Es hatte genau ihre Größe.
    Plötzlich kam ihr ein Verdacht, und sie überprüfte eilig die anderen Etiketten.
    Sie hatten alle ihre Größe.
    Sie blinzelte und starrte in den Schrank. Konnte es ein Zufall sein? Der Anführer der Schwarzen Sonne hatte rein zufällig einen Schrank voller Kleider, die genau ihre Größe hatten?
    Sie bezweifelte es. Vielleicht hatte dieser Howzmin unterwegs mit einem Sensor ihre Maße genommen und dann den schnellsten Einkaufsbummel der Geschichte gemacht. Xizor war steinreich. Vielleicht gab es hier ein Dutzend Zimmer mit gefüllten Schränken voller Kleidung in den verschiedensten Größen? Nicht wahrscheinlich, aber möglich.
    Schließlich hatte Xizor gewußt, daß sie zu Besuch kam; vielleicht war er bloß ein aufmerksamer Gastgeber.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie war müde. Am besten, sie nahm jetzt ein Bad und entspannte sich ein paar Minuten. Und die teuren Kleider? Nun, ganz gleich, was dahintersteckte, er hatte sich Mühe gegeben. Wenn er derartige Dinge attraktiv fand, sollte sie vielleicht den Vorteil nutzen und in eins der Modelle schlüpfen. Ihn dadurch verunsichern. Wenn er damit beschäftigt war, sie anzuhimmeln, konnte sie ihm vielleicht einige Zugeständnisse entlocken, die sie brauchte.
    Und die leise Stimme in ihr sagte: Wirklich, Schwester, wem willst du eigentlich etwas vormachen? Du willst gut für ihn aussehen, gib es doch zu.
    Ja, ich geh's zu, na und? Sie war nicht verheiratet. Und es gab schließlich kein Gesetz, das einen kleinen Flirt verbot, nicht wahr? Sie würde sich doch nicht mit dem Kopf einer Verbrecherorganisation einlassen, oder? Was konnte es schon schaden, etwas Hübsches anzuziehen? Sie kam nur noch selten dazu, seit sie ihr Leben der Allianz gewidmet hatte - nicht, daß sie es sehr vermißte -, aber so, wie die Dinge lagen, würde sie niemandem weh tun, wenn sie es tat, oder?
    Vorsichtig, Schwester. Du begibst dich in gefährliches Gewässer. Paß besser

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