Schatten des Imperiums
gelben Kabel?«
R2 pfiff.
Luke gewann den Eindruck, daß die Reparaturen noch eine Weile dauern würden.
Sie hatten die Überreste eines kleinen Mondes oder vielleicht eines großen Asteroiden in einem weiten parabolischen Orbit um den Planeten entdeckt, den Falken zwischen den größeren Felsen versteckt und ihre Geschwindigkeit angeglichen. Mit heruntergefahrenen Energiesystemen sollte das Schiff zwischen den großen Trümmerbrocken eigentlich nicht auffallen. Ihre Schwerkraft war zu gering, als daß sie sich zusammenballen konnten; sie stellten eine bekannte Gefahr für alle Schiffe dar und wurden wahrscheinlich weiträumig umflogen. Selbst ein Sternzerstörer der Super-Klasse mit aktivierten Schilden konnte es sich nicht leisten, mit hoher Geschwindigkeit durch ein Feld aus gebäudegroßen Felsen zu fliegen; die kinetische Energie reichte aus, um alle Schutzschirme gleichzeitig zusammenbrechen zu lassen.
Zumindest war es das, was Luke und Lando hofften.
»Gib mir mal die Mikrozange«, sagte Lando.
Luke kam der Bitte nach. »Soll ich dir da unten helfen? Ich bin ein ziemlich guter Mechaniker.«
»Dieses Schiff hat mir früher mal gehört«, erwiderte Lando. »Mir wird schon etwas einfallen, um den Schaden zu beheben, den Han angerichtet hat. Der Mann sollte sich schämen.«
»Ich werde es ihm sagen, wenn wir ihn aus dem Karbonid geholt haben«, versprach Luke.
»Ich auch. Laut, deutlich und so oft, bis er es kapiert hat.«
Der Kugelwagen bremste ab. Die Intervalle zwischen den gelben Notlampen wurden länger. Schließlich hielt der Wagen in einer Kaverne an, die so groß wie ein Ballsaal war. Auf dem Bahnsteig standen sechs kräftige Posten in grauer Panzerung und mit Blastergewehren bewaffnet. Der Kahlkopf stieg aus und grinste sein strahlendes schwarzes Lächeln. »Hier entlang«, sagte er.
Zwei der Posten lösten sich von den anderen und traten hinter Chewie und Leia. »Nehmen Sie den Helm ab«, sagte der Kahlkopf. »Sie brauchen ihn nicht mehr.«
Der Kahlkopf führte sie zu einer Tür, die dick wie die eines Banktresors war. Er drückte seine Hand auf eine Lesefläche, und die Tür klickte und schwang auf. Er führte sie in einen hohen Korridor mit gewölbter Decke, der breit genug war, daß ihn ein Dutzend Männer nebeneinander passieren konnten. Die massive Tür schwang hinter ihnen zu. Es war hier sehr kalt, kalt genug, daß ihr Atem als Dampffahne sichtbar war.
Ein Stück weiter gab es eine weitere Tür, die von weiteren sechs Posten in voller Panzerung bewacht wurde. Sie war zwar nicht so schwer wie die Tür hinter ihnen, aber dick genug und von einem Daumenabdruckleser gesteuert, und als sie sie passiert hatten, sahen sie noch mehr Posten vor sich.
Wem auch immer dieser Ort gehörte, er wollte offenbar keinen unerwarteten Besuch bekommen.
Sie erreichten schließlich vier Turbolifte. Der Kahlkopf tippte einen Kode in einen Tastenblock, und die Tür des ersten Liftes öffnete sich. Die drei betraten die Kabine, während die beiden Wächter zurückblieben.
Als sich die Kabine in Bewegung setzte, sagte Leia: »Trauen Sie uns etwa schon?« Sie nickte den beiden zurückgebliebenen Posten zu.
Der Kahlkopf lächelte. Die Kabine hielt, und vor ihnen standen zwei weitere Posten.
Nun ja. Vielleicht traute ihnen der Kahlkopf doch nicht über den Weg.
Von den Turboliften zweigten eine Anzahl Korridore in alle Richtungen ab, und der Kahlkopf führte sie durch einen davon in ein Labyrinth weiterer Gänge. Leia versuchte, sich alle Abzweigungen und Biegungen zu merken - sie hatte ein ziemlich gutes Orientierungsvermögen -, aber nachdem sie permanent nach links oder rechts abgebogen waren, gab sie resignierend auf. »Gehen Sie einfach weiter«, riet der Kahlkopf. »Ich sage Ihnen schon, wann wir abbiegen müssen.«
Sie marschierten fünf Minuten lang durch Dunkelheit. Hin und wieder rief der Kahlkopf: »Nach links!« oder »Nach rechts!« oder »Wenden Sie sich in einem Winkel von fünfundvierzig Grad nach links, machen Sie fünf Schritte und wenden Sie sich dann nach rechts.«
Als die Beleuchtung wieder aufflammte - wie hatte er sich in der Dunkelheit nur orientieren können? -, wußte Leia nicht mehr, wo sie war.
Welche fette Spinne auch immer in diesem Netz lauern mochte, sie wollte offenbar nicht, daß irgend jemand ohne Voranmeldung hereinschneite.
Schließlich führte der Kahlkopf sie in einen Gang. Am Ende des Ganges befand sich eine hohe, mit Schnitzereien verzierte Doppeltür aus Holz,
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