Schatten über dem Paradies (German Edition)
Ort hätte wählen können. Es ließ sich machen, und es konnte sehr effektvoll sein.
„Das wird teuer“, sagte er endlich. „Sie werden viel Geld in den Besitz stecken müssen. Wenn Sie das dem Wiederverkaufswert gegenüberstellen, kann ich Ihnen voraussagen, dass dieser Besitz nicht leicht zu verkaufen sein wird.“
Ihre Geduld riss. „Mr. Delaney, ich bat Sie hierher, damit Sie eine Arbeit ausführen, und nicht, damit Sie mich über Liegenschaften oder meine Finanzen beraten. Wenn Sie es nicht schaffen, sagen Sie es, und ich suche mir einen anderen.“
Seine Augen zogen sich schmal zusammen. „Ich schaffe es, Miss Fitzgerald. Ich werde einen Kostenvoranschlag und einen Vertrag aufsetzen. Morgen haben Sie beides in der Post. Wenn Sie dann noch wollen, dass ich es mache, rufen Sie mein Büro an.“ Langsam ließ er ihren Arm los und gab ihr das Glas zurück. Er ließ sie an dem Hang stehen, während er sich seinem Pick-up zuwandte. „Übrigens“, sagte er, ohne sich noch einmal umzudrehen. „Sie haben Ihre Stiefmütterchen zu stark begossen. Und die Petunien auch.“
Maggie stieß siedend den Atem aus und kippte den lauwarmen Tee auf die Erde.
2. KAPITEL
M aggie ging durch die knarrende Hintertür zurück ins Haus, stellte die Gläser ab und setzte sich im Musikzimmer zwischen nicht ausgepackten Kartons und alten Möbelstücken der früheren Einrichtung an ihr Klavier, schaltete das Tonbandgerät ein und ließ die Musik mit geschlossenen Augen auf sich wirken, während sie die Filmszene ablaufen sah. Sie wollte etwas Dramatisches, voller Kraft. Sie musste die Szene unterlegen, betonen, die Stimmung zu Musik machen. Sie hätte wahrscheinlich das Klopfen nicht gehört, hätte sie nicht das Band zurücklaufen lassen.
Auf der Veranda stand eine große, spröde wirkende Frau von etwa fünfzig. Ihr Haar war grau. Blassblaue Augen betrachteten Maggie durch eine Brille mit rosa Fassung.
Maggie lächelte. „Hallo. Kann ich etwas für Sie tun?“
„Sie sind Miss Fitzgerald?“ Die Stimme war so leise und schlicht wie das einfache Mantelkleid.
„Ja, die bin ich.“
„Ich bin Louella Morgan.“
Louella Morgan, die Witwe von William Morgan, dem ehemaligen Besitzer des Hauses, das jetzt ihr gehörte. Für einen Moment fühlte Maggie sich wie ein Eindringling. Dann schüttelte sie das Gefühl ab und streckte die Hand aus. „Hallo, Mrs. Morgan. Möchten Sie hereinkommen?“
„Ich will Sie nicht stören.“
„Nein, bitte.“ Sie öffnete die Tür weiter. „Ich habe Ihre Tochter kennen gelernt, als wir uns über das Haus einigten.“
„Ja, Joyce hat es mir erzählt.“ Louellas Blick wanderte umher, als sie über die Schwelle trat. „Sie hatte nicht erwartet, das Haus so schnell zu verkaufen. Der Besitz war erst seit einer Woche zum Verkauf ausgeschrieben.“
„Ich möchte gern daran glauben, dass es Schicksal war.“
Maggie stemmte sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen die Tür und drückte sie endlich zu. Ein Job für Bog, fand sie.
„Schicksal?“ Louella wandte sich von dem langen leeren Korridor ab.
„Das Haus schien auf mich zu warten.“ Obwohl sie den direkten, starren Blick der Frau sonderbar fand, deutete Maggie auf das Wohnzimmer. „Kommen Sie herein und setzen Sie sich. Möchten Sie Kaffee? Etwas Kühles?“
„Nein, danke. Ich bleibe nur eine Minute.“ Louella betrat das Wohnzimmer, setzte sich jedoch nicht. Sie betrachtete die zerschlissenen Tapeten, die abblätternde Farbe und die Fenster, die jetzt, nachdem Maggie sie geputzt hatte, blinkten. „Ich wollte das Haus wieder sehen, wenn jemand darin wohnt.“
„Wahrscheinlich wird es noch ein paar Wochen dauern, bis es bewohnt aussieht.“
Louella schien sie nicht zu hören. „Ich kam unmittelbar nach unserer Hochzeit hierher.“ Jetzt lächelte sie, doch Maggie fand in diesem Lächeln keine Freude. Die Augen blickten verloren, so als wäre die Frau schon seit Jahren verloren. „Doch dann wollte mein Mann etwas Moderneres, von dem aus man bequemer die Stadt und sein Geschäft erreichte. Also sind wir umgezogen, und er hat dieses Haus hier vermietet.“ Louella blickte wieder Maggie an. „So ein schöner, ruhiger Fleck“, murmelte sie. „Ein Jammer, dass er über die Jahre so vernachlässigt wurde.“
„Es ist ein schöner Fleck“, stimmte Maggie zu und bemühte sich, nicht so unbehaglich zu klingen, wie sie sich fühlte. „Ich lasse am Haus und auf dem Grundstück Arbeiten durchführen ...“ Ihre Stimme erstarb, als
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