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Schatten ueber Innsmouth

Schatten ueber Innsmouth

Titel: Schatten ueber Innsmouth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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immer dreckicher gegang Fabriken un Läden ham zugemacht Schiffe kamen keine mehr, un der Hafen is versandet die Eisenbahn hamse stillgelegt aber die -die sind immer noch von dem verdammten Riff rübergeschwomm un den Manuxet rauf — un immer mehr Dachfenster sind vernagelt word’n, un immer mehr Geräusche hat man aus Häusern gehört, wo alle gedacht ham, daß kein Mensch nich drin is…
    Die Leute draußen erzähl’n sich Geschicht’n über uns wahrscheins ham se auch ne Menge davon gehört, wenn ich so hör’, was für Fragen Se stell’n Geschichten über Dinge, die se ab un zu gesehn ham, un über die komischen Juwel’n, die noch immer irgendwo herkomm un noch nich alle eingeschmolz’n sind aber keiner weiß was Genaues. Und keiner glaubt eim nischt. Se mein’n, daß die Golddinger aus ‘nem Piratenschatz sind un daß die Leute in Innsmouth fremdes Blut ham oder ne Krankheit oder so. Außerdem scheuchen die Einheimischen die Fremden weg,sooft se nur könn, un sorg’n dafür, daß die ändern nich allzu neugierich werd’n, besonders in der Nacht. Die Hunde bell’n die Kreatur’n an un die Pferde scheu’n vor ihn’n aber seit’s die Autos gibt, macht das ja nischt mehr aus.
    Im Jahr sechsunvierzich hat sich der Käpt’n Obed ne zweite Frau genomm, die kein Mensch in der Stadt nie nich zu sehn gekriegt hat -manche sag’n, er wollte gar nich, sondern ist gezwung word’n von den’n, die er geruf’n hatte. Drei Kinder hat er von ihr gehabt zwei sind schon als Kinder verschwund’n, aber ein Mädchen hat ganz normal ausgesehn un is in Europa erzog’n word’n. Der Obed hat se dann mit ein Mann aus Arkham verheirat’t, der keine Ahnung gehabt hat. Aber draußen will heut niemand nischt mit den Leuten aus Innsmouth zu tun ham. Barnabas Marsh, dem jetzt die Raffinerie gehört, is Obeds Enkel von der erst’n Frau -ein Sohn vom Onesiphorus, seinem allsten Sohn, aber seine Mutter war auch eine von denen, die man nie auf der Straße gesehn hat.
    Barnabas hat sich grad jetz in letzter Zeit verwandelt. Kann seine Augen nich mehr
    zumach’n, un hat ‘ne ganz andre Körperform. Se sag’n er trägt noch Kleidung, aber er wird bald ins Wasser gehn. Vielleicht hat er’s schon probiert manchmal gehnse schon für ne kleine Weile runter, bevor se für immer runtergehn. Hat sich gut zehn Jahre nich mehr in der Stadt blick’n lass’n. Keine Ahnung, wie seine arme Frau sich wohl vorkommt sie is aus Ipswich, un se hätt’n den Barnabas fast gelyncht, als er vor fuffzich Jahr oder so um ihre Hand angehalt’n hat. Obed is acht-undsiebzich gestorb’n die Kinder von der erst’nFrau sind tot, un die ändern… weiß der Himmel…«
    Das Rauschen der steigenden Flut wurde immer lauter, und ganz allmählich schien die Stimmung des alten Mannes sich aus tränenreicher Melancholie in ängstliche Vorsicht zu verwandeln. Hin und wieder brach er ab, um nervös hinter sich oder auf das Riff hinaus zu schauen, und trotz der Absurdität seiner abenteuerlichen Geschichte konnte ich nichts dagegen tun, daß seine unbestimmte Angst sich auch auf mich übertrug. Er sprach jetzt lauter, wahrscheinlich, um sich selber Mut zu machen.
    »He, he, warum sagen Se denn nischt? Wie würd’s Ihn’n ge-fall’n, in soner Stadt zu leb’n, wo alles vermodert un stirbt un versteckte Ungeheuer an jeder Ecke in dunklen Kellern un Dachkammern rumkriechen und blöken und quaken un springen? He?wie würd’s Ihn’n gefall’n, sich Nacht für Nacht das Geheul anzuhör’n, was aus den Kirch’n un der Halle vom Orden von Dagon kommt, un w wissen, aus was für Kehlen das Geheul kommt? Möcht’n Se nich gern wiss’n, was jedes Jahr vorm ersten Mai un vor Allerheiljen von dem verdammten Riff rübergeschwomm kommt? He? Se denk’n sich, der Alte ist verrückt? Dann muß ich Ihn’n sag’n, daß se das Schlimmste noch gar nich gehört ham!«
    Zadok schrie jetzt förmlich, und der irre Klang seiner Stimme beunruhigte mich mehr, als ich mir eingestehen wollte.
    »Verdammich, sitzen Se nich einfach da, un glotzen Se mich nich mit denAugen an ich sag, Obed Marsh is in der Hölle, un da muß er auch bleib’n. Hi, hi… in der Hölle sag ich! Kann mich nich krieg’n hab nischt getan un keim nischt gesagt Also, junger Mann? Ich hab bis jetzt noch keim nischt gesagt, aber jetzt tu ich’s. Un hör’n Se gut zu, Sie Grünschnabel das hab ich noch keim nich erzählt… ich hab gesagt, seit der Nacht bin ich nie mehr neugierich gewes’n aber ich

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