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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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hören voneinander.“
    „Was hast du überhaupt vor?“, fragte er, aber Joana kappte die Verbindung. Es gab Dinge, die musste nicht jeder Dämon erfahren. Welche Talente sie heimlich mit sich herumtrug, gehörte definitiv zu den Dingen, die sie besser für sich behielt. Demjan mochte nicht der Feind sein – aber zum einen würde Joana auch nicht so weit gehen, ihn als Freund oder Vertrauten zu bezeichnen und zum anderen wusste man bei Dämonen nie, wie lange solche Zustände andauerten.
    „Und?“, fragte Mary nach, die nur die Hälfte des Gesprächs mit angehört hatte. „Was sagt er?“
    „Der Präsident der Vereinigen Staaten von Ame rika“, sagte Joana, „könnte einen Exorzisten vertra gen.“

14
     
    A
    uf dem Weg zur angegebenen Adresse entdeckte Joana zu ihrer Linken ein Straßenschild. Sie fuhren über die St . Nicholas Avenue. Mary meinte, das sei doch ein gutes Zeichen. Joana sagte kein Wort, wurde unter der ruhi gen Fassade allerdings langsam hysterisch. Das Messer schien in ihrem Ärmel zu zucken und zu zappeln, als erwach t e es zum Leben. Die Sonne lachte, die Bäume links und rechts am Fahrbahnrand dufteten nach Sommer und East Harlem erinnerte mit seinen Brownstones so sehr an die Speicherstadt in Ham burg, dass es ihr Angst machte. Überall gab es hier diese kleinen Bars und Cafés, in die man abends gehen konnte, um die Blues-Bands zu hören. Manch mal hatte man Pech, da war einem jemand mit Geld zuvorgekommen und hatte die Musiker für die Abendgestaltung im eigenen Haus abgeworben. Ob sich auch der Luzifer hin und wieder eine Blues-Band ins Haus holte?
    „Früher war das hier alles fest in der Hand der Mafia“, erklärte Mary. Sie schien zu staunen, wie sich der Ort entwickelt hatte. „Aber wer sagt, dass die Ma fia ihre Herrschaftsgebiete nicht nett zurechtmacht. Wenn sogar der Dämonenfürst Blumen an den Fens tern hat …“
    Joana hielt direkt vor dem Haus. Man würde ohne hin rasch merken, dass sie kam. Der Luzifer wohnte tatsächlich äußerst ansehnlich. Die Treppe durch den Vorgarten war mit Kirschholz ausgelegt und gedrech selte Balken stützten den Balkon über der Haustür.
    „Wie vereinbart“, sagte Mary. „Du hast zehn Minu ten. Bist du bis dahin nicht zurück, beschwöre ich einen Dämon, der dich da rausholt.“
    „Wie vereinbart wirst du das lassen. Ruf Abraham und seine Gruppe an.“ Wenn das Handynetz nicht gerade wieder am Ende ist und du ihn erreichen kannst.
    „Ich tue, was ich für richtig halte“, wich Mary aus.
    Dabei stand ihr kein Opfer zur Verfügung, und sie wusste ebenso gut wie Joana, dass ein neu beschwore ner Dämon nicht die Kraft hat, sich einem alten ent gegenzustellen . Joana sagte allerdings nichts. Ihre Mutter würde in zehn Minuten vor der Entscheidung stehen, einen unschuldigen Menschen anlocken zu müssen, um ihr Versprechen wahrzumachen. Was Joana wiederum mehr Zeit gab. Wenn sie es in zehn Minuten nicht geschafft hatte, war sie vermutlich ohnehin nicht mehr zu retten. Mary würde das wissen und keine Dummheiten begehen. Keine unnötigen, korrigierte sie ihre Gedanken. Sie musste ihrer Mutter nun vertrauen.
    „Mein Plan ist gut“, meinte sie, worauf Mary nur mit den Schultern zuckte. Sie kannte nur den halben Plan und fand diesen theoretisch gut. Ob er sich in die Praxis umsetzen ließ, würde sich erst im Ernstfall zeigen.
    „Joana?“, rief Mary, als Joana schon ein paar Schrit te zum Haus gegangen war. Sie drehte sich um und Mama warf ihr etwas zu. „John-Boy!“ Sie hatte ge dacht, den Schrumpfkopf beim hastigen Aufbruch im Hotel vergessen zu haben.
    „Du brauchst doch einen Talisman“, sagte Mary mit einem gequälten Lächeln. „Ich wünschte ja auch, du hättest einen Ring, einen Kettenanhänger oder einen Glücks-BH wie normale Töchter.“
    Joana ließ John-Boy in die Tasche ihrer Weste rutschen. Dass sie mal mit einem Grinsen im Gesicht und einem weiteren in der Tasche die Stufen zu Luzi fers Thronsaal emporsteigen würde, hätte sie sich in ihren wildesten Träumen nicht ausgemalt.
    Sie hielt daran fest , bis sie die Klingel drückte. Der Mann, der ihr öffnete, war zweifellos ein Dämon, jedoch vermutlich kein besonders gefährlicher. Mitun ter spielten auch mächtige Dämonen den Dienstbo ten, doch würden sie sich nicht so weit erniedrigen, eine Butler-Kluft wie im Dinner for One zu tragen. Vor ihr stand ein wirklich kleines Licht, was es ihr leichter machte, ihren Plan durchzuziehen.
    „Bring mich zu Luzifer,

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