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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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des Podestes für ein gewisses Maß an Beruhigung, als die Menge sich gaffend der Bühne zuwandte.
    Merwick, das Schwert geführt von unbändigem Zorn, warf sich mit voller Wucht auf ihn. »Ich erkenne Euch nicht an!«, schrie er, die letzte Silbe mit einem senkrechten Hieb seines Schwertes und einem plötzlichen Stoß unterstreichend.
    Der Hieb verfehlte Aydrian um ein gutes Stück, und auch der Stoß, pariert von einer kaum merklichen Schwertbewegung Aydrians, traf nicht ins Ziel.
    Aber Merwick setzte sofort nach; ein weiterer Hieb, ein Stoß, dann noch einer – schließlich, als der zurückweichende Aydrian am Rand der Plattform in die Enge getrieben schien, machte Merwick einen Satz nach vorn und holte mit dem Schwert weit über seine Schulter aus, zielte auf Aydrians Kopf.
    Sein Schwert hatte die Schulter noch nicht passiert, als er jäh innehielt und sah, dass sich Sturmwind tief in seine Brust gebohrt hatte.
    Aydrian stieß die Klinge bis zum Heft hinein und schob sein Gesicht ganz nah an Merwicks. »Und ich erkenne Euren Protest nicht an«, sagte der junge König kalt.
    Ein harter Stoß, ein Ruck, und Merwick glitt von der Klinge ab und sank auf den Boden, wo er sterbend neben seinem toten Vater liegen blieb.
    Kopfschüttelnd senkte Jilseponie den Blick; ein größerer Irrsinn schien ihr kaum vorstellbar.
    Als sie den Kopf wieder hob, sah sie, wie ein merkwürdig vertrauter Mann sich mit energischen Schritten einen Weg zu Aydrian und Herzog Kalas bahnte.
    Marcalo De’Unnero.
    Eine ganze Weile wagte sie nicht Luft zu holen, nicht mit der Wimper zu zucken. Die Angelegenheit schien erledigt, und noch dazu so rasch. Wer eben noch lauthals nach Prinz Midalis gerufen hatte, war brutal niedergeknüppelt und zum Schweigen gebracht worden, und der arme Torrence wurde von zwei Rittern der Allhearts vorgeführt.
    Rittern der Allhearts! Soldaten, die treu zur Krone standen. Und doch führten sie jetzt Torrence vor den neuen König!
    Anders als sein Bruder, machte der jüngere Sohn von Constance und Danube alles andere als einen draufgängerischen und mutigen Eindruck; er hatte nicht einmal versucht, sein Schwert zu ziehen, um Tai’maqwilloq zum Duell herauszufordern. Er war längst geschlagen, seine Augen bettelten um Gnade, und fast schien es, als müssten ihn die beiden Soldaten rechts und links stützen, damit er sich überhaupt auf den Beinen halten konnte.
    Jilseponie konnte das nur zu gut verstehen. Eben noch hatte er den Geist seiner Mutter gesehen, hatte miterleben müssen, wie sein Vater und sein Bruder umgekommen waren. Und jetzt stand er vor dem Mann, in dessen Macht es stand, ihn vollends zu vernichten, und der vermutlich auch nicht zögern würde, es zu tun.
     
    »Trefft jetzt eine kluge Entscheidung«, raunte Herzog Kalas Aydrian zu, als der neue König Torrence mit hartem Blick musterte. »Prinz Midalis wird dies nicht hinnehmen.«
    »Er wird überhaupt nichts hinnehmen«, erwiderte Aydrian kichernd. »Aber was will er schon dagegen machen?«
    »Merwick hat Euch offen herausgefordert und wurde im Kampf besiegt«, sagte Kalas. »Torrence dagegen hat keinerlei Anstalten gemacht, Euch anzugreifen.«
    »Wenn Ihr ihn tötet, würdet Ihr damit Midalis einen Grund geben, noch energischer gegen Euch ins Feld zu ziehen«, pflichtete Marcalo De’Unnero ihm bei.
    »Verschwinde aus Ursal«, verkündete Aydrian, an Torrence gewandt. »Heute noch – sofort. Ein Pferd!«, rief er. »Ein Pferd für Torrence Pemblebury. Denn das wird von nun an dein Name sein«, erklärte Aydrian dem jungen Burschen – der in diesem Augenblick tatsächlich eher einem Jungen glich als einem erwachsenen Mann. »Weder steht dir noch länger der Name Ursal zu, noch irgendwelche Vergünstigungen, zu denen dich dieser Name berechtigen könnte. Geh und mache deinen Weg, und bleib gesund – unser Respekt ist dir gewiss.«
    Einen winzigen Augenblick lang schien es, als würde sich Torrence auf Aydrian stürzen wollen; doch der junge König lächelte nur und schien ihn geradezu herauszufordern.
    Herzog Kalas schob sich an Aydrian vorbei und trat vor den jungen Pemblebury. »Ich habe deiner Mutter versprochen, mich um euch zu kümmern«, erklärte er, doch als sein Blick dabei auf den toten Merwick fiel, wurde ihm der Aberwitz seiner Worte bewusst. »Deinen Bruder habe ich nicht vor sich selbst beschützen können, dich aber möchte ich bitten, das Pferd zu besteigen und dich so weit wie möglich von Ursal zu entfernen. Verlasse diesen Ort

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