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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ertönte, nicht weit entfernt, Pherols dröhnendes Organ. Dann sah der Elf seinen eigenen Schatten vor sich auf der Felswand, als der Lichtstrahl der entsetzlichen Lampenaugen über ihn hinwegstrich.
    Er drehte langsam den Kopf, hielt dann aber inne und schloss die Augen, als er den Rand eines großen, ledrigen Flügels gewahrte. Offenbar hatte der Drache wieder seine eigentliche, riesenhafte Gestalt angenommen.
    »Verrat!«, brüllte Pherol mit einer Stimme, deren schiere Lautstärke Juraviel seinen behelfsmäßigen Halt an der Felswand verlieren ließ. Mit fahrigen Bewegungen versuchte er, wild mit den Flügeln flatternd, sich festzuklammern, fand aber keinen rechten Halt. Seine blutverschmierten Finger krallten sich ins Gestein, während er hektisch mit den Beinen strampelte, um seinen Fuß aufzusetzen.
    Dann hatte er nicht mehr die Kraft, seinen Absturz zu verhindern oder auch nur zu verlangsamen, und stürzte in die Tiefe.
    Sein letzter Gedanke galt Tuntun, einer jungen Elfenfrau, in früheren Zeiten seine beste Freundin, ehe er sich staunend der bitteren Ironie ergab, dass sein Ende auf geradezu gespenstische Weise dem ihren gleichen würde.

2. Getrennt marschieren, vereint schlagen
    »Ihr müsst Euren Zorn ablegen«, sagte Pagonel zu Brynn.
    Die dunkelhaarige Frau sah den Mystiker des Ordens der Jhesta Tu durchdringend an. »Ich habe Ashwarawu sterben sehen.«
    »Ich habe auch viele sterben sehen«, erwiderte Pagonel. »Beinahe sogar Euch.«
    »Und ich habe gesehen, wie meine Eltern starben«, hielt Brynn dagegen, wobei sich ihr Mund angewidert verzog angesichts dieses unverständlichen Spiels, den anderen stets übertrumpfen zu wollen.
    »Trotzdem müsst Ihr Euren Zorn ablegen.«
    »Wie könnte ich jemals vergessen …«
    »Ich habe Euch nicht gebeten, irgendetwas zu vergessen«, fiel ihr der Mystiker ins Wort. »Das nicht – niemals. Jeder Einzelne von uns setzt sich aus der Gesamtheit seiner Erfahrungen zusammen, den guten wie den schlechten, und eine dieser Erfahrungen aufzugeben und aus der Erinnerung zu verbannen, käme einer Entwertung der eigenen Persönlichkeit gleich. Vergesst nichts. Versucht nie, den Bildern Eurer Erinnerung die Schärfe zu nehmen. Aber vor allem lasst Euch von diesen Bildern niemals zur Selbstaufgabe verleiten.«
    Brynn sah ihn an, als verstünde sie nicht recht.
    »Zorn mindert die Schärfe des Bewusstseins«, erklärte Pagonel. »Der Zorn lenkt einen in Bahnen, aus denen man sich nicht mehr ohne weiteres befreien kann, selbst wenn der gesunde Menschenverstand einem gebietet, einen ganz anderen Kurs einzuschlagen. Ihr habt Ashwarawu sterben sehen, aber er ist teils deshalb gestorben, weil er die Wirklichkeit der behrenesischen Falle nicht erkennen wollte, teils wegen seines Stolzes, zu einem gewissen Teil aber auch wegen seines Zorns.«
    Brynn ließ sich die Worte einen kurzen Augenblick durch den Kopf gehen und vermochte nicht zu widersprechen. »Es wird nicht ganz einfach sein, eine neue Rebellentruppe für den Kampf gegen die Turbane aufzustellen.«
    »Aus Eurem Mund hat dieses Wort einen unschönen Klang, Brynn Dharielle.«
    Sie sah den Ordensbruder fragend an.
    »Turbane«, erklärte er. »Das Wort hat etwas Herabwürdigendes, es dient dazu, den Feind zu entmenschlichen.«
    »Etwas Herabwürdigendes?«, wiederholte Brynn fassungslos. »Hätte ich die Gelegenheit, ich würde jeden Turban … jeden Behreneser töten«, verbesserte sie sich, als sie seinen strafenden Blick bemerkte.
    »Tatsächlich? Ihr würdet sogar ein behrenesisches Kind töten? Eine arme, unschuldige Mutter oder einen Mann, der nie eine Waffe gegen To-gai erhoben hat? Hat Euch die bittere Niederlage so verhärtet, dass nichts mehr übrig ist von der Frau, die davor zurückscheute, einem sterbend im Sand liegenden behrenesischen Krieger den Todesstoß zu versetzen?« Pagonel hielt inne und lächelte, ehe er Brynn amüsiert anlachte.
    Brynn sah weg, konnte sich ihm aber nicht wirklich entziehen. Der Ordensbruder hatte – wieder einmal – Recht, und plötzlich kam sie sich wegen ihres hitzigen Ausbruchs ziemlich töricht vor.
    »Ihr solltet genau überlegen, was Ihr tatsächlich für die Behreneser empfindet«, sagte Pagonel. »Sie denken nicht alle gleich, nicht alle haben Eure Rache verdient. Bedenkt, dass sie alle, auch die, die Ihr am meisten hasst, Menschen sind, Geschöpfe voller Hoffnungen für sich und ihre Kinder, die sich gar nicht so sehr von unseren unterscheiden.«
    »Wollt Ihr mich etwa

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