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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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darzustellen.
    Unmittelbar darauf hatte er sich hastig in den rückwärtigen Teil des riesigen Hohlraums zurückgezogen und war auf allen vieren über den hintersten Münzhaufen geklettert.
    Seitdem waren endlose Sekunden verstrichen.
    Cazzira lehnte sich entspannt zurück und dachte darüber nach, was dieser Verlust für sie bedeutete. Sie war überrascht, welch große Lücke er in ihrem Herzen hinterließ, wie hart sie das Gefühl des Alleingelassenwerdens traf. Sie wusste, dass Juraviel glaubte, in ihrem Interesse zu handeln. Schließlich mussten sie nicht annehmen, dass Pherol ihr etwas antun würde, Juraviel dagegen hatte sich zweifellos in schreckliche Gefahr gebracht.
    Trotzdem, hätte sie sich vorher klargemacht, wie schmerzlich diese Trennung sein würde, sie hätte einen Weg gefunden, mit ihm zusammen zu fliehen und die tollkühne Reise in den Süden anzutreten.
    Sie beobachtete, wie Pherols Gesichtsausdruck von gespannter Aufmerksamkeit erst in Verwirrung, dann in Argwohn und schließlich in jenen wachsenden Unmut überging, den nur ein Drache an den Tag zu legen vermochte. »Wo steckst du, kleiner Mann?«, knurrte er.
    Pherol sah zu Cazzira, doch die zuckte lediglich mit den Schultern und versuchte ebenso überrascht auszusehen wie er. »Gleich«, versuchte sie die Bestie zu beruhigen.
    Pherol erhob sich und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, während er, begleitet von leisem, unablässigem Geknurre, seinen Blick durch die gesamte Höhle wandern ließ. Er machte einen Schritt nach vorn, drehte sich langsam um die eigene Achse und begann hörbar Witterung aufzunehmen. »Kleiner Mann?«, fragte er erneut, mit deutlich lauter werdendem Grollen in der Stimme.
    Cazzira wollte schon auf ihn zugehen, schreckte dann aber zurück, als sie merkte, dass der aufgestaute Zorn die eisenharten Muskeln seiner schuppigen Arme zittern ließ und sich jeden Moment entladen konnte.
    »Kleiner Mann?«
    Wieder vergingen mehrere Sekunden.
    Auf einmal wirbelte er zu Cazzira herum, packte sie und klemmte sie mit einer Schnelligkeit unter seinen Arm, den die katzenhaften Reflexe der Doc’alfar bei weitem übertraf, nahm ein paar Schritte Anlauf und setzte an zu einem gewaltigen Sprung hinunter in die Grube. Dort warf er Cazzira auf den Boden und entfernte sich mit großen Sprüngen, während sein Knurren zu einem erdbebenähnlichen Gebrüll anschwoll.
    »Kleiner Mann!«, rief er, während er sich durch Berge von Münzen wühlte und die Kostbarkeiten in der gesamten Schatzkammer verstreute. Unter einem der Schatzhaufen stieß er auf einen Fels, den er, obwohl größer als seine derzeitige zweibeinige Gestalt, mit einem Fußtritt zur Seite beförderte. Damit nicht zufrieden, bückte sich Pherol, hievte den Felsbrocken über seinen Kopf und schleuderte ihn quer durch die Schatzkammer, wo er beim Aufprall an der Wand in zwei Teile zerbarst.
    Hinter dem letzten Schatzhaufen, wo Juraviel verschwunden war, wurde ein schmaler unterirdischer Gang sichtbar. Pherol machte Anstalten, sich hineinzustürzen, blieb dann aber witternd stehen.
    Der Drache trat einen Schritt zurück und sah hoch zu einer zweiten dunklen Öffnung ein Dutzend Fuß über dem Boden, eine Öffnung, die Juraviel mit Hilfe seiner Flügel hätte erreichen können.
    Pherols Blick verengte sich erneut; mit einem Satz war er oben im Loch und verschwand, die kleinen Flügel auf seinem Rücken eingefaltet, den kurzen, dicken Schwanz gestreckt hinter sich, auf allen vieren laufend im dahinter liegenden Gang.
     
    Juraviel rannte so schnell ihn seine Füße trugen, doch da die unterirdischen Gänge in der Umgebung der Schatzkammer nicht annähernd so gut von der orangefarbenen Glut der Lava ausgeleuchtet waren, geriet der Elf trotz seines ausgezeichneten Sehvermögens immer wieder ins Straucheln. Auch ohne diese fortgesetzte Stolperei, das wurde ihm immer klarer, würde er Pherol nicht ohne weiteres abhängen können. Er setzte seine ganze Hoffnung darauf, dass der Gang sich oft verzweigte.
    Kurz darauf vernahm er stampfende, rasch näher kommende Schritte. Er stolperte weiter durch das dämmrige Licht und wusste, bald würde er gefasst werden, es sei denn …
    Als er zur ersten Weggabelung gelangte, atmete der Elf tief durch. Eine Abzweigung wand sich rechts nach unten, während der Hauptgang geradeaus weiterführte. Juraviel wollte sich instinktiv für den Nebenweg entscheiden, hielt dann aber inne und besann sich eines Besseren; genau das würde Pherol von ihm

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