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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ansatzweise in der Lage, einen Schlag abzuwehren. Er versuchte, die Augen aufzureißen, wollte dem Mann in die Augen sehen, der seinem Leben ein Ende machen würde.
    »Augenblick!«, rief jemand aus dem Hintergrund. »Ihr seid ein wenig vorschnell mit Eurem Urteil!«
    Pagonel öffnete die Augen und sah Merwan Ma die lange Treppe hinter Yakim Douan herunterkommen, einen prunkvoll verzierten Kelch in der Hand.
     
    Yakim Douan hatte größte Mühe, seine stoische Gelassenheit zu bewahren, als er den verräterischen Geistlichen mit dem Kelch in der Hand die Stufen hinuntereilen sah, der sein Verderben sein könnte. Er brauchte einen Augenblick, bis er sich wieder so weit gefasst hatte, dass er den Versuch wagen konnte, die drohende Katastrophe noch mit einer schauspielerischen Glanzleistung abzuwenden. Doch leider tat ihm Merwan Ma nicht den Gefallen, in diesem Augenblick still zu sein.
    »Er hat den Stein versteckt – und das schon viele Jahrhunderte!« Damit griff er in den blutverschmierten Pokal und förderte den Edelstein zu Tage, ehe er den Zeremonienkelch zur Seite schleuderte. »Hier drin!«
    Ein entsetzter Aufschrei ging durch die Reihen der Yatols, doch Yakim Douan behielt die Ruhe und machte ein Handzeichen zu einer seitlich stehenden Gruppe von Bogenschützen.
    »Es ist alles eine einzige Lüge!«, ereiferte sich Merwan Ma.
    »Die Transzendenz ist nichts weiter als ein Trick und kein Wunder.« Kaum hatte er geendet, entwich die Luft aus seinen Lungen, als ihn ein Pfeil nach dem anderen durchbohrte.
    Ohne zu wissen, wie ihm geschah und warum, saß er plötzlich auf dem Boden und wiederholte immer wieder dieselben Worte: »Eine Lüge …«
    Dann stand auf einmal Yakim Douan vor ihm und streckte die Hand nach ihm aus.
    »Stimme Gottes«, keuchte der verwirrte, sterbende Mann.
    Douan nahm ihm den Hämatit ab und entfernte sich.
    »Diese Gerissenheit!«, rief der Chezru-Häuptling mit lauter Stimme. »Seht nur, welch ein Netz von Intrigen unsere Feinde um uns herum gesponnen haben! Dafür solltet Ihr ihnen Respekt zollen, Freunde!«
    »War das nicht Merwan Ma, Euer ehemaliger Leibdiener?«, wollte einer der zu Besuch in der Stadt weilenden Yatols wissen.
    »Allerdings«, rief Mado Wadon, der viele Jahre lang an der Seite Merwan Mas gedient hatte.
    »Der Mann hat uns offenkundig an unsere Feinde verraten«, fiel ihm Douan augenblicklich ins Wort.
    »Aber er wurde doch in Dharyan ermordet!«, rief ein anderer.
    Yakim Douan lächelte unbeirrt weiter und blieb ruhig. Er wusste, es würde nicht einfach sein, sich aus der Geschichte herauszuwinden, war sich aber auch bewusst, dass jeder Aufschub sich vorteilhaft für ihn auswirken würde. Schon in Kürze würden sie mit Berichten vom Sturz des Drachen von To-gai überschwemmt werden, und dann würde sein Volk gewiss ein offeneres Ohr für die Erklärungen haben, die er vorzubringen hatte.
    »Es handelt sich in der Tat um ein verwirrendes Rätsel«, sagte er. »Das wir aber aufklären werden, das versichere ich Euch.«
    »Und was hat es nun mit diesem Stein auf sich?«, fragte Mado Wadon.
    Yakim Douan fixierte den Mann, jenen Yatol, der ohne den Vorgang der Transzendenz unzweifelhaft sein Nachfolger werden würde, mit einem hasserfüllten Blick. »Das ist ein Edelstein, ein Hämatit, wenn ich mich nicht irre.«
    »Den die Abellikaner als Seelenstein bezeichnen?«, rief ein anderer mit unverkennbarem Argwohn in der Stimme.
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Douan. »Sonst wäre ihr kleines Komplott ja sinnlos gewesen. Gleich morgen früh werde ich Meister Mackaront aus Entel herbitten und ihm den Stein als Geschenk überreichen.«
     
    Es war für Pagonel sehr schmerzlich, Merwan Ma auf der Treppe zusammenbrechen und regungslos liegen bleiben zu sehen und zu wissen, dass sein Freund tot war.
    Die Krieger, die ihn festhielten, wie auch der Chezhou-Lei, der dazu ausersehen war, ihm den Todesstoß zu versetzen, hatten ihren Griff ein wenig gelockert, während sie sprachlos und mit starrer Miene die überraschenden Ereignisse verfolgten, die sich rings um sie zutrugen.
    Pagonel versuchte ihre Reaktionen so gut wie irgend möglich abzuschätzen. Er vernahm das Stimmengewirr der Yatols, hörte deutlich den Zweifel heraus, der in ihren Worten, ihrem Getuschel, mitschwang, aber er hörte auch die unablässigen Beteuerungen Yakim Douans in einer mittlerweile einseitig gewordenen Debatte.
    Aber wenigstens hatten er und Merwan Ma das erreicht, was sie sich vorgenommen hatten, und

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