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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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vor und nahm vor ihrem geliebten Chezru-Häuptling Aufstellung.
    »Ein Jhesta Tu!«, kreischte einer der ganz in der Nähe sitzenden Yatols, und sofort begannen die anderen aufgeregt tuschelnd vor Pagonel zurückzuweichen.
    »Was hat diese dreiste Störung zu bedeuten?«, brüllte Yakim Douan. »Wer seid Ihr, dass Ihr es wagt, diesen heiligen Ort zu entweihen?«
    »Ich bin Pagonel aus der Wolkenfeste der Jhesta Tu, Chezru-Häuptling Douan«, stellte der Mystiker sich mit einer Verbeugung vor. »Ein Mann, der bestens über Euch im Bilde ist, Yakim Douan! Denn ich kenne das Geheimnis der Transzendenz!«
    Niemandem im Saal entging der überraschte Ausdruck großäugigen Entsetzens, der sich auf Yakim Douans Gesicht abzeichnete. Aber bevor jemand Gelegenheit fand, nach dem Grund dafür zu fragen, wurden die mächtigen Flügeltüren des Audienzsaals aufgestoßen, und ein Trupp Soldaten stürmte herein, um sich sofort entschlossen auf Pagonel zu stürzen.
    »Ich habe Euch bei der Benutzung Eures Seelensteins beobachtet, Yakim Douan!«, rief der Mystiker.
    »Der Mann ist ein Verrückter und ein Lügner!«, brüllte Yakim Douan. »Tötet ihn auf der Stelle!«
    Pagonel tauchte erst unter einem, dann einem zweiten auf ihn geschleuderten Speer hinweg und hechtete in eine Vorwärtsrolle, um einer Gruppe von drei Kriegern auszuweichen, die im Begriff waren, sich auf ihn zu werfen. Er kam wieder hoch, trat mit gestrecktem Bein nach hinten aus und brachte einen ins Straucheln, doch als die beiden anderen ihm daraufhin zu nahe kamen, musste er abrupt ein Stück zurückweichen. Er lief hinter die Sitzreihen, sprang auf eine Lehne und rannte von Stuhllehne zu Stuhllehne weiter. Dabei wahrte er so geschickt das Gleichgewicht, dass nicht ein einziger der Stühle zu kippen begann.
    Instinktiv duckte er sich; ein Pfeil zerteilte die Luft über seinem Kopf. Sofort duckte er sich erneut, gleich darauf noch einmal und änderte die Richtung, als die Wachen, die sich stets zwischen ihm und dem Chezru-Häuptling zu befinden schienen, ihn in die Enge zu treiben versuchten. Lange würde er das nicht durchhalten, zumal es unmöglich war, auch nur in die Nähe des Mannes zu gelangen, also blieb er, noch immer auf einer Stuhllehne balancierend, unvermittelt stehen und rief mit lauter Stimme: »Ihr seid auf Geistwanderung gegangen, Yakim Douan! So habt Ihr den Drachen von To-gai gefunden! Nacht für Nacht zieht Ihr los und begebt Euch auf die Suche nach dieser jungen Frau, was Euch völlig unmöglich wäre, besäßet Ihr nicht einen Edelstein –«
    Er brach unvermittelt ab, als ein Pfeil sich in seine Seite bohrte. Unmittelbar darauf traf ihn ein zweiter Pfeil an der Hüfte. Er versuchte noch, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, seine Konzentration aufrechtzuerhalten, doch ein weiterer Treffer, der vorübergehend seine Schulter lähmte, brachte ihn zu Fall, und er schlug inmitten eines Haufens von Stühlen hart auf den Boden.
    »Erledigt ihn!«, hörte er Yakim Douan brüllen, dann plötzlich kam es ihm so vor, als sei der Chezru-Häuptling sehr weit weg.
     
    Sie blutete aus einem Dutzend Wunden, und eines ihrer Augen, wo eine von ihrem Pauri-Schild abgerutschte Keule sie getroffen hatte, war zugeschwollen. Trotzdem zeigte Brynn keinerlei Anzeichen von Ermüdung, als sie auf der Stadtmauer entlang lief und ihren Kriegern mit Rufen nach einem freien To-gai Mut zusprach, während ein Feind nach dem anderen ihrem überaus gekonnten Umgang mit dem flammenden Schwert zum Opfer fiel. Ihr Sturmlauf über die Stadtmauer war mittlerweile so gefürchtet, dass die Behreneser schon bei ihrem bloßen Anblick ängstlich zurückwichen und einige sogar wieder über die Brüstung zurückkletterten, hinaus aus der Stadt. Was ihren wilden Attacken natürlich eine noch durchschlagendere Wirkung verlieh.
    Unterdessen eilte Pherol von Tor zu Tor, von Mauer zu Mauer und unterstützte die Verteidigungsbemühungen mit tödlichen Feuerstößen. An einer Stelle hatte man eine Bresche in die Ostmauer geschlagen, so dass Hunderte von behrenesichen Kriegern in die Stadt einfielen, ein Großteil von ihnen mit der Absicht, die Tore weit aufzustoßen, damit ihre Kavallerie den Innenhof der Wallanlagen überrennen konnte.
    Allein Pherol war es zu verdanken, dass dieser Angriff zum Erliegen kam. Durch Reihen von Soldaten watend, ließ er die härtesten Hiebe mit geradezu stoischem Gleichmut über sich ergehen, denn er kannte nur ein einziges Ziel: er musste jeden

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