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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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fragte Yatol Bardoh den Boten, der soeben abgesprungen war, um die letzten Meter bis zum großen Anführer auf allen vieren zurückzulegen.
    »So ist es, Yatol«, antwortete der Bote. »Es handelt sich ohne jeden Zweifel um Krieger des Bärenreiches. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich, Abt Olin befinde sich unter ihnen.«
    »Und wo liegt unsere Flotte?«, blaffte Bardoh den Boten an und fuhr noch im Sprechen herum, um Yatol Peridan dieselbe Frage entgegenzuschleudern.
    »Ich weiß es nicht!«, antwortete der verängstigte Bote.
    In seiner Wut drehte Yatol Bardoh sich um und gab Ung Lik Dy, seinem persönlichen Leibwächter von den Chezhou-Lei, einen Wink, worauf der muskelbepackte Mann augenblicklich einen Schritt vortrat und in einer einzigen, fließenden Bewegung das sanft geschwungene Krummschwert aus der Scheide auf seinem Rücken riss und den Kopf des Boten von dessen Körper trennte – so ungeheuer schnell, dass diesem nicht mal Zeit blieb, um aufzuschreien.
    Der Kopf rollte durch den Staub und blieb dann so liegen, dass man den Eindruck haben konnte, er starre seinen kopflosen Körper an, der erst in diesem Moment zu wanken und in sich zusammenzusinken begann, worauf sich Augen und Mund des Boten gleichzeitig weiteten, als begreife er erst im Augenblick seines Todes, was soeben geschehen war.
    »Ihr habt mir versichert, auf diesen Abu Das Abu sei Verlass, Yatol«, knurrte Bardoh Peridan an.
    »Wahrscheinlich ist er in diesem Augenblick dabei, die Kriegsschiffe des Bärenreiches zu umfahren, um sie dann im Hafenbecken zu versenken«, stammelte Peridan, dessen Blick die ganze Zeit, während er sprach, zwischen Ung Lik Dy und dem körperlosen Kopf des Boten hin und her flackerte.
    »Aber was haben sie hier verloren?«, wollte Bardoh wissen, und noch bevor Yatol Peridan darauf antworten oder Bardoh ihn weiter bedrängen konnte, erklang der an- und abschwellende Ton eines von einer ungeheuer großen Zahl von Hörnern geblasenen Signals.
    Die beiden Männer, wie alle anderen auf dem Kamm der Düne auch, fuhren herum; selbst aus dieser Entfernung war der Anblick der angreifenden Krieger des Bärenreiches geradezu lähmend.
    Die Infanterie marschierte, mit ineinander verzahnten Schilden und im Licht der frühen Morgensonne blinkenden Speerspitzen, in fest geschlossener Formation an der Westmauer Jacinthas vorbei; an ihrer Flanke ritt eine Kavallerieeinheit von mindestens eintausend Mann, die komplett, Ross wie Reiter, gepanzert war.
    »Wie ist das möglich!«, rief Peridan mit entsetzt aufgerissenen Augen.
    »Er hat sich mit dem Bärenreich verbündet!«, schrie Tohen Bardoh. »Der Narr benimmt sich genau wie sein Vorgänger, der es auch eher mit den abellikanischen Edelsteinzauberern hielt als mit seinen eigenen Landsleuten und seiner Religion. Aber diesen Verrat wird er nicht überleben, trotz seiner Verbündeten.«
    Er funkelte Peridan wütend an. »Befehlt den vollständigen Rückzug bis hierher auf den Kamm. Gegen die Krieger des Bärenreiches in ihren schweren Rüstungen haben wir in einer offenen Feldschlacht keine Chance; sie dagegen können kaum hoffen, uns über längere Zeit zu verfolgen. Möge ihnen die glühende Sonne ihre Kräfte rauben! Wenn sie hier oben auf dem Kamm eintreffen, werden sie sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten können. Dann werden wir ihren Angriff erwidern!« Bardoh wandte sich an die Mannschaften der Katapulte. »Bestreicht die unmittelbare Umgebung der Krieger aus dem Bärenreich mit brennendem Pech und haltet Euch bereit, die Katapulte jederzeit fortzurollen. Wir wissen nicht, mit wem sich dieser Schurke Wadon sonst noch zusammengetan hat!«
    Kaum hatte er geendet, wurden sämtliche Männer, die in seine Richtung sahen, plötzlich leichenblass; die Augen weit aufgerissen, starrten sie mit offenem Mund in den Himmel. Schließlich erkannte auch Tohen Bardoh, wen Yatol Wadon als weiteren Verbündeten gewonnen hatte – ein Riesendrache stürzte sich soeben auf ihre Reihen hinab.
    Mit einem lauten Aufschrei verließen die Behreneser ihre Stellungen und stoben in alle Himmelsrichtungen auseinander, als der Drache sich im Sturzflug den Katapulten näherte. Peridan stolperte den Dünenhang hinunter, und als Bardoh Anstalten machte, ihm zu folgen, wurde er von seinem Chezhou-Lei-Krieger am Arm festgehalten und in die Richtung des angreifenden Lindwurms zurückgerissen, in der richtigen Annahme, dass der Drache ihrer Bewegung nicht würde folgen können und glatt

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