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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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behrenesische Krieger, die beim Anblick des Chezhou-Lei offenbar Mut geschöpft hatten und im Begriff waren, sich mit voller Wucht auf sie zu stürzen. Sie würde sich zur Seite drehen müssen, um sie abzuwehren, das war ihr klar – allerdings würde sie dann von dem Chezhou-Lei enthauptet werden!
    Schon hatten die beiden sie mit ihren gesenkten Speeren erreicht, und Brynn wusste nicht mehr, wie sie sich verteidigen sollte. Also wechselte sie die Strategie, sprang vor und stieß ihr Schwert völlig unvermittelt nach oben, so dass es die Klinge des Chezhou-Lei klirrend streifte, gerade hart genug, um ihn aus dem Rhythmus zu bringen.
    Sofort ging sie wieder in die Hocke, wirbelte herum und wusste, dass jeder Versuch, zu verhindern, von den Speeren aufgespießt zu werden, aussichtslos war.
    Aber dann warf sich plötzlich eine Gestalt zwischen Brynn und die beiden Speerträger und lenkte die beiden Speere mit einer Körperdrehung zur Seite ab.
    Noch in der Drehung riss Pagonel die Ellbogen hoch und rammte sie gekonnt erst dem einen, dann dem anderen Krieger in schneller Folge ins Gesicht. Während der eine sofort zusammenbrach, torkelte der andere ein paar Schritte seitwärts, ehe er wankend gut zehn Fuß vom Mystiker der Jhesta Tu entfernt stehen blieb.
    Pagonel stoppte abrupt seine Vorwärtsbewegung, stemmte beide Füße fest in den Boden, warf sich in einen hohen Rückwärtssalto und streckte dabei seinen Körper.
    Der verblüffte Krieger versuchte noch, seinen Speer hochzureißen, doch dafür war es längst zu spät; der Mystiker der Jhesta Tu war bereits viel zu nah und verpasste ihm einen Doppeltritt ins Gesicht, der ihn zu Boden streckte.
    Brynn war zu sehr mit dem Chezhou-Lei beschäftigt, um von dem Spektakel viel mitzubekommen, dennoch war ihr in der Hektik des Gefechts nicht entgangen, dass sich ihr Gegner vom Anblick des verhassten Jhesta Tu hatte ablenken lassen.
    Nun rief Brynn doch ihr Schwert an, dessen Klinge sofort in Flammen aufging. Sie riss es hoch über ihren Kopf, befahl der Klinge, zu erlöschen, und senkte es blitzschnell wieder nach unten.
    Vom Auflodern der Flammen hoch über seinem Kopf irritiert, bekam der Chezhou-Lei die plötzliche Abwärtsbewegung nicht mit und riss sein Schwert ebenfalls nach oben, um sich zu schützen.
    Brynns Waffe schnellte unter seinem Schwert nach vorn und bohrte sich in seinen Hals.
    Blut spuckend und röchelnd taumelte der Krieger nach hinten.
    Brynn zögerte keine Sekunde; noch während er zu Boden sank, lief sie an ihm vorbei, dem flüchtenden Bardoh hinterher, auch wenn sie wegen der welligen Beschaffenheit ihrer unmittelbaren Umgebung nicht genau erkennen konnte, in welche Richtung er sich abgesetzt hatte.
    Doch dann erschien Pherol. Als er dicht neben ihr flog, bat sie ihn, sie zu Bardoh zu lotsen.
    »Er ist gleich hier drüben«, erwiderte der Drache, den Blick nach links gerichtet, auf die nächste, vom Wind geformte Düne. »Was für ein Leckerbissen!«
    »Nein!«, schrie Brynn, worauf der Lindwurm augenblicklich innehielt.
    Brynn hielt sich nicht lange mit Erklärungen auf, sondern rannte los, setzte mit einem mächtigen Sprung über den Dünenkamm hinweg und wäre beinahe auf dem verschreckten Bardoh gelandet. Dieser hob zum Zeichen seiner Kapitulation die Hände, eine Geste, die Brynn in ihrer Aufgebrachtheit überhaupt nicht registrierte.
    Ja, Brynn erinnerte sich an ihn, und ob sie sich erinnerte! Er war es, der To-gai überfallen hatte, er war es, der ihr Volk gefoltert und zu Sklaven gemacht hatte. Er hatte die Massenexekutionen unter den To-gai-ru angeordnet, nur um den verhassten Rus ein wenig Disziplin beizubringen. Er war es, der ihre Eltern ermordet hatte, als sie noch ein kleines Mädchen war.
    Noch während Brynn dieser letzte Gedanke durch den Kopf schoss, drang ihr Elfenschwert bereits in Tohen Bardohs Nacken ein und trennte ihm den Kopf von den Schultern.

15. Von ihrem eigenen Edelstein gefangen
    »Also, du siehst an diesem prächtigen Morgen aus, als kämst du geradewegs vom Schweinefüttern!«, rief Dainsey Flinkfinger wohlgelaunt, als sie zusammen mit Pony die hinteren, privaten Räumlichkeiten der Geselligen Runde betrat, jenes Gasthauses in Dundalis, das man nach dem Etablissement in Palmaris benannt hatte, wo Pony aufgewachsen war. Ganz in der Nähe brannte eine Duftkerze, die ihren milden, rauchigen Geruch im Raum verteilte, und die Jalousie des einzigen Fensters war zum Schutz gegen das strahlend helle Sonnenlicht

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