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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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müssen, die er nicht so schnell vergessen soll und die ihn wahrlich ins Wanken bringt.“
    „Das klingt nach wie vor gut und damit bin ich einverstanden.“
    „Leider gibt es noch keinen handfesten Plan, nur eine konkrete Idee. Jedoch habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie wir es anstellen können. Unsere Truppen und die unserer Verbündeten sind bereit. Sie warten nur auf Eure Weisung. Es muss vor allem bald geschehen, damit wir das gute Wetter und die Überraschung auf unserer Seite haben.“
    „Ihr sagtet, Ihr schlagt vor, den Gegner da anzugreifen, wo er am wenigsten damit rechnet, nämlich in der Südpfalz. Ein verwegener Plan. Wenn er gelingt, dann wird es wahrhaft einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wenn es nicht gar eine Wende in diesem Krieg ist.“
    „Ich denke genauso, Eure Eminenz. Nur die Frage, die mich quält, ist: Wie schaffen wir es, den Gegner zu überraschen, wenn wir von Norden her quer durch sein Territorium marschieren? Ich denke, so wird die Überraschung keine werden und die Fronten werden sich verhärten. Nassau wird uns stoppen oder nicht, aber in jedem Fall wird er Truppen nachziehen. Und wenn es nicht bei Worms zum Stillstand kommt, dann eben bei Heidelberg oder Speyer. Das kann die Lösung nicht sein. Also denke ich, wir müssen hinter ihn kommen und von Süden her angreifen.“
    Dieter von Ysenburg war überrascht. Um hinter die Stellungen Adolphs von Nassau zu kommen, müsste man die Truppen wenigstens hinter Karlsruhe zusammenziehen, wenn nicht noch weiter südlich. „Wie wollt Ihr das anstellen?“, fragte er Wenzel von Sicking.
    „Ja, ich weiß, Ihr denkt, ich sei verrückt. Aber wenn wir es schaffen, uns – sagen wir einmal – in Pforzheim zusammenzuziehen, dann könnten wir wie ein Keil von hinten in Nassaus Truppen fahren.“
    „Wir würden sicher entdeckt, wenn …“
    „Nicht, wenn wir weit genug um die Stellungen von Nassau herumkommen und gleichzeitig einen Scheinangriff an der Front bei Worms einleiten.“
    Diether von Ysenburg dachte nach. Trotz seiner Bedenken war er dieser Idee nicht abgeneigt. So konnte es schließlich nicht weitergehen. In vier Monaten würde bereits der Herbst beginnen und vielleicht bald darauf schon der erste Schnee fallen. Ein Vorankommen der Truppen wäre dann erschwert, wenn nicht unmöglich. Die beständige und zermürbende Konfrontation mit Nassaus Bündnistruppen bei Worms führte zu nichts.
    „Wie dachtet Ihr, sollen wir das anstellen, Wenzel?“
    „Wir könnten drei Kontingente bilden, Eure Eminenz. Zwei umgehen Nassau. Eines im Osten über Heilbronn und eines im Westen bei Kaiserslautern. Währenddessen rückt das dritte Kontingent bis Alzey vor und wartet dort. Wenn die beiden anderen sich hinter Kaiserslautern bei Pforzheim vereinigt haben, werden wir Boten nach Alzey senden, dass sie dort eine schöne Schlacht beginnen. Wir werden uns dann mit den Schweizer Gardisten zusammentun und nach Norden vorstoßen. Zwischen Mannheim und Heidelberg greifen wir dann Nassau an und senden Spitzel nach Worms, die dort die Truppen so verunsichern, dass diese möglichst geschlossen nach Süden rennen, um zu retten, was noch zu retten ist. Machen sie das, dann kann unser Kontingent bei Alzey nachrücken und wir nehmen sie in die Zange. Machen sie es nicht, ist das auch gut, denn dann reiben wir die Truppen im Süden auf und stoßen nach Norden vor.“
    „Wann dachtet Ihr, soll das geschehen?“
    „So bald wie möglich, Eure Eminenz. Spätestens Anfang Juni. Die Zeit bis dahin benötigen wir noch für die Vorbereitungen.“
    „Nun, ein gewagter Plan, aber wir sollten es versuchen. Was bereitet Euch noch Kopfzerbrechen?“
    „Der Plan ist gut. Aber ist er gut genug für Adolph von Nassau? Er ist kein unerfahrener Gegner, hat schon so manche Schlacht geschlagen und die wenigsten davon verloren.“
    „Wenzel, ich bin in erster Linie ein Diener Gottes. Danach bin ich Politiker. Aber keinesfalls bin ich ein herausragender Stratege und Kriegsherr, wenngleich ich auch sicher kein Anfänger auf diesem Gebiet bin. Ich sage Euch, dass ich den Plan unterstütze, denn auch ich bin es leid, dass meine Truppen, die mir Tag für Tag die wenigen noch verbliebenen Haare vom Kopf fressen, nicht vorankommen. Jeder Schuss Pulver ist ohne einen Plan nur ein lauter Knall. Erst die Strategie macht aus einer Kanonade und einem Pfeil wirkungsvolle Waffen. Alles andere ist Verschwendung. Ich spreche Euch in jedem Falle von der Verantwortung frei, sollte es

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