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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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Mainz zogen, um Katharina und deren Vater zu treffen. Sie versorgten sich auf Hofgut Graychen mit ausreichenden Vorräten und brachten dann Augustein und Peter Graychen zum Versteck.
    Noch vor Sonnenaufgang brachen Petz und Berthold nach Mainz auf. Sie hielten sich abseits der berittenen Wege, um möglichst niemandem zu begegnen. Einen Tag würde die Reise unter diesen Umständen bestimmt dauern. Sie ritten zuerst nach Nordwesten, bis sie nur noch eine halbe Meile von Mainz entfernt waren und die feuchte Luft des Rheins schon förmlich schmecken konnten. Dann erst schwenkten sie nach Westen und folgten dem Verlauf des Flusses in einem gebührenden Abstand, immer auf der Hut und mit der Möglichkeit, sich in die Büsche zu schlagen.
    Leichter Nebel stieg vom Fluss her auf, während die Frühlingssonne die Silhouetten der vorbeiziehenden Schiffe in ein sanftes Licht tauchte. Schon bald schienen die Türme und Mauern der Domstadt zum Greifen nah und kurz darauf zogen Berthold und Petz in die Hauptstadt des Erzbistums ein, in der Graf Diether von Ysenburg Herrscher war. Sie beschlossen, erst am nächsten Tag zum Kloster zu gehen, und suchten sich eine einfache Bleibe in einer der zahlreichen Schankwirtschaften am Marktplatz.
     

     
    „Ah, da seid Ihr ja endlich, Wenzel!“
    Graf Diether von Ysenburg war nachdenklich vor seinem bischöflichen Audienzraum auf und ab gegangen. Jetzt zog er die Hände aus dem breiten, purpurnen Gürtel, der sein Bischofsgewand umschlang, und streckte sie Wenzel von Sicking entgegen. Dann machte er diesem ein Zeichen, ihm zu folgen. Diether von Ysenburg schritt voran und die Wachen am Eingang zum Audienzzimmer öffneten ihm die schwere Tür. Nachdem der Erzbischof und sein Berater eingetreten waren, wurde die Tür zugezogen.
    „Setzt euch. Hier, nehmt ein Glas Wein und schenkt mir auch ein.“
    Der Erzbischof nahm seinen Kelch, nippte gedankenverloren daran und starrte aus dem Butzenfenster. Durch die Scheiben schimmerten schemenhaft die tiefroten Türme des Domes und die im Vergleich dazu zwergenhaft wirkenden Fachwerkhäuser auf der gegenüberliegenden Seite des Domplatzes. Dann fragte er schließlich ohne sich umzuwenden: „Was sagen unsere Truppenführer? Was sagt Ihr? Wie ist es um uns bestellt? Ich meine, doch gar nicht so schlecht, oder?“
    „Also, es ist tatsächlich nicht zum Schlechtesten bestellt, Eure Eminenz. Nassau und seine Verbündeten haben erst rechts und dann links des Rheins gewütet. Doch sind sie etwa auf der Höhe zwischen Worms und Alzey steckengeblieben. Dort kommt es immer noch vereinzelt zu Scharmützeln, aber es ist mehr ein gegenseitiges Piesacken als ein Feldzug.“
    „Nun, warum schaut Ihr dann so trübsinnig drein, wenn die Sache doch nicht so schlecht aussieht? Hat sich unser Weinheimer Bund mit Friedrich von der Pfalz dann nicht schon mehr als einmal bezahlt gemacht?“
    Von Sicking räusperte sich. „Ja, sicher, Eure Eminenz, das ist wahr. Auch wenn Ihr dafür das gesamte Amt Starkenburg an ihn verpfänden musstet“, fügte er vorsichtig hinzu.
    „Ich kann es jederzeit wieder für einhunderttausend Gulden auslösen“, brauste der Erzbischof auf.
    Von Sicking dachte daran, welch immenser Haufen Goldmünzen dies wäre und dass man diese Summe auch erst einmal besitzen musste, um sie zu zahlen. Diesen Gedanken verschwieg er jedoch geflissentlich und antwortete stattdessen beschwichtigend: „Gewiss, Eure Eminenz. Dass Eure geliebte Stadt Mainz nach Abschluss des Schutzvertrages auf Eurer Seite geblieben ist, stärkt Eure Position ebenfalls. Zudem ist Euch auch noch Graf Philipp von Katzenelnbogen zur Seite gesprungen, der finanziell eine große Stütze ist.“
    „Was um Himmels Willen ist es dann, was Euch so zweifelnd macht?“
    „Es ist immer der nächste Schritt, der mich sorgt.“
    „Ihr meint, was als nächstes zu tun sei? Ich dachte, dass sei geklärt?“
    „Nun, nicht zwingend, was zu tun ist, Eure Eminenz, eher wie man es tun muss.“
    Diether von Ysenburg hob seinen Kelch und hielt ihn Wenzel von Sicking entgegen. Der stieß seinen dagegen und beide nickten sich schweigend zu und tranken.
    „Dann wollen wir es nochmals durchgehen“, sagte der Erzbischof, „erzählt mir den Plan genau und wir werden die Schwächen entdecken, sofern es welche zu entdecken gibt.“
    „Wohlan, Eure Eminenz. Wir gingen bei unseren Überlegungen davon aus, dass wir nicht länger nur die Stellungen halten dürfen, sondern Nassau eine Schlappe zufügen

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