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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Moment los, laut schreiend, das Schwert hoch erhoben. Die beiden Krieger zuckten zurück, für einen kurzen Moment auf dem falschen Fuß erwischt. Zum ersten Mal wünschte sich Derrien, die Runennarben in seinem Gesicht wären auffälliger, furchteinflößender. Die beiden erholten sich, hoben die Klingen, doch sie waren nur Fomorer, hatten keinerlei Ausbildung, waren Kanonenfutter der Schatten. Als Derrien in Reichweite war, schlug er
Waldsegen
in einem weiten Schwung nach unten und wischte damit die Klingen der beiden Männer davon. Im nächsten Moment prallte er, vom Schwung seines Anlaufs vorwärts getrieben, gegen sie. Der linke stieß gegen das Gelände und stürzte rücklings darüber. Sein kurzer Aufschrei verschwand in der Tiefe. Der rechte ging zu Boden, Derrien mit ihm.
Steinbeißer
stieß zu, einmal, zweimal, fünfmal, traf mehrmals auf Rippen, bis Derrien schließlich den richtigen Winkel fand und an ihnen vorbei in die Brust des Mannes stach. Der Fomorer hustete schaumiges Blut, doch Derrien blieb keine Zeit für einen Gnadenstoß. Er rappelte sich hoch, trat dem ersten Mann auf derLeiter den Stiefel ins Gesicht und rannte mit letzter Kraft zum Torturm.
    Die Tür zum Wachraum schwang vor seinen Augen zu. Derrien rammte sie im vollen Lauf mit der Schulter. Die Tür war noch nicht verriegelt und prallte auf, warf den Nain dahinter zu Boden. Derrien versuchte, sein Gleichgewicht zu halten, stolperte durch den halben Wachraum, verlor die Balance und mit ihr auch die beiden Klingen aus seinen Händen, bevor er vor der gegenüberliegenden Tür der Länge nach hinstürzte. Erneut rappelte er sich auf, schlug hastig die Tür zu und zog einen der Bolzen vor, um die Fomorer auf dem Südwall abzuschneiden.
    Die Glieder seines walisischen Kettenhemds zersprangen klickend, ein siedendheißer, grauenvoller Schmerz schoss durch seine Flanke tief in seinen Körper hinein. Er zuckte zusammen, erstarrte, wusste genau, dass dies eine jener Verletzungen war, die man durch hektische Bewegungen nur schlimmer machen würde. Der zweite Schmerz, mit dem die Klinge wieder hervorgezogen wurde, brannte wie Feuer, doch es war nur ein Abklatsch des vorangegangenen. Derrien versuchte, herumzuwirbeln, aber er hatte plötzlich keine Kraft mehr. Die Muskeln in seinen Beinen versagten, er sackte zusammen, kraftlos wie eine Puppe. Sein Kopf war plötzlich wie leergefegt, keine hektischen Gedanken, während er auf den Todesstoß wartete.
    Doch der kam nicht. Stattdessen hörte Derrien Kampfeslärm. Er verdrehte mühsam den Kopf, so dass er in den Raum blicken konnte. Ein in Leder gekleideter junger Mann, klein und drahtig, mit großer Nase und südländischem Teint wehrte sich mit einem blutigen Schwert gegen einen nicht wesentlich größeren, wettergegerbten Krieger mit zerzausten roten Haaren und wilden Koteletten – Ryan!
Wasserklinge
blitzte in den Händen des Iren auf.
    Der Nain kämpfte besser als die beiden, die Derrien auf dem Wall entgegengetreten waren, doch Ryans Erfahrung hatte er nichts entgegenzusetzen. Der Ire trieb ihn binnen Sekunden zurück gegen die Wand. Plötzlich flog die Waffe des Nain durch die Luft und landete direkt vor Derrien. Ryan setzte zum Todesstoßan, doch der Nain drehte sich im letzten Moment zur Seite, viel schneller, als Derrien ihm zugetraut hätte.
    »Bastard!«, fluchte Ryan, um gleich im nächsten Moment überrascht und erschrocken zu schreien: »SCHATTEN!«
    Derriens Blick hastete zu dem Nain, der nun geduckt auf Ryans nächsten Angriff wartete. Er stand mit dem Rücken zu ihm, die langen Ärmel seines Mantels verbargen seine Hände, doch selbst so war klar, dass sich etwas verändert hatte. Der Mann bewegte sich plötzlich anders, irgendwie schneller, gewandter.
    Ein riesiger Schreck zuckte durch Derrien. Er griff hastig nach seiner Verletzung, doch zu seiner großen Erleichterung war diese bereits dabei, sich wieder zu verschließen. Es war ein gewöhnliches Schwert, das der Schatten getragen hatte, kein magisches. Ein paar Augenblicke noch, dann konnte Derrien wieder in den Kampf eingreifen und Ryan helfen …
    Doch der Ire brauchte keine Hilfe. Der Schatten kämpfte mit bloßen Klauen gegen Ryans Druidenschwert, und selbst die nahezu katzenhafte Geschicklichkeit der wahren Schattengestalt reichte nicht aus, diesen Nachteil auszugleichen. Ryan trieb ihn vor sich her, vorbei an einem Tisch und mehreren Stühlen, die trotz allem noch immer unbehelligt im Raum standen, und stieß ihm dann mit

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