Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst
ihr Zimmer betrat. Sie hatte sich vorhin auf gefährliches Terrain begeben, als sie ihre Reize zur Schau stellte. Welcher Teufel mochte sie nur geritten haben.
11.
Gebannt hatte Dominik heimlich jede ihrer Bewegungen verfolgt. Sie waren aufreizend und jungfräulich zugleich gewesen und hatten ihm den Atem geraubt. Als ihre Hände über die Brüste geglitten und über den Bauch zum Venushügel gewandert waren, glaubte er, vor Erregung fast zu bersten.
Er wollte sie! Sofort! Es musste sich herrlich anfühlen, zwischen ihre weichen Schamlippen zu gleiten und ganz von ihrer warmen Feuchte umspannt zu werden. Dominik stellte sich vor, wie es wäre, den Kopf zwischen ihre festen Brüste zu betten, um ihrem Herzschlag zu lauschen.
Doch wenn er sich ihr ungestüm näherte, würde er sie sofort verschrecken.
Energisch löste er sich von dieser aufregenden Vorstellung. Er brauchte jetzt eine Abkühlung, um seine Erregung abklingen zu lassen.
Dominik saß wieder auf seinem Lieblingsplatz vor dem Kamin. Der kalte Schnee auf seiner erhitzten, nackten Haut hatte zwar die körperliche Glut erlöschen lassen, doch das Feuer in ihm brannte weiter.
Karolina veränderte etwas in ihm, was er nie für möglich gehalten hätte. Ein einziger Blick aus ihren dunklen Augen schürte das Feuer der Sehnsucht in ihm. Ihr Blut musste köstlicher sein als alles, das er je getrunken hatte. Da war es wieder, das Tier in ihm, das immer wieder versuchte, die Oberhand zu gewinnen. Wütend goss er den restlichen Wein ins Feuer.
Er stützte den Kopf in die Hände und starrte in die Flammen.
Zuerst glaubte er zu träumen, als sich die Flammen zu vertrauten Gesichtszügen verformten, bis er seinen Namen flüstern hörte.
Es war Elisabeth! Ihre dämonischen Kräfte waren dank Jiri gereift.
„Dominik. Dominik.“ Seine Sinne schärften sich schlagartig. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die spirituelle Botschaft der Gräfin.
„Ihr müsst fliehen ... sofort ... Jiri weiß alles ... von Anton ... Er wird kommen ... Mein Bemühen ... vergebens ... Ihr seid in Gefahr ... großer Gefahr. Flieht! ... Flieht! ... Ich kann euch nicht mehr helfen ...“
„Elisabeth!“ Dominik sprang vom Sessel auf. Fassungslos sah er auf die Flammen herab, die eben noch Elisabeth gehorcht hatten.
Karolina und ihre Freundin schwebten in höchster Gefahr, wenn Jiri ihren Aufenthaltsort tatsächlich kannte. Mit Anton hätte er fertig werden können, aber nicht mit dem Clanoberhaupt. Wenn die beiden Frauen in die Hände des Anführers gerieten, wären sie auf ewig verdammt. Schattendämonen würden sich ihrer bemächtigen, so wie er es oft gesehen hatte. Was sie selbst aus einem Vampir machen konnten, sah er an Elisabeth. Stück für Stück verschlangen sie die Identität und den Willen des Besessenen, bis er ein Kind der Hölle wurde.
Jiri würde niemals ein Opfer ziehen lassen, das er selbst erwählt hatte, auch nicht eine unbedeutende Frau wie Adela. Wie konnte er nur so töricht sein zu glauben, hier auf seinem Schloss wären sie sicher.
Die Warnung Elisabeths musste er ernst nehmen. Dieser verdammte Drazice! Dominik ballte die Hände zu Fäusten und knurrte.
Sie mussten fort, noch heute Nacht. Vielleicht war Karolinas Idee, Adela nach Prag zu bringen, keine schlechte. Die Verfolger befanden sich sicherlich schon auf dem Weg hierher.
Ungeduldig rief er nach Zdenka und wies sie an, eine Kutsche anspannen zu lassen und die Frauen zu benachrichtigen, damit sie sich für die Fahrt vorbereiteten.
„Zdenka, treib unsere Gäste zur Eile an. Wir müssen sofort aufbrechen.“
Als ergebene Dienerin hinterfragte sie weder den Grund noch das Ziel. Sie nickte nur und begab sich auf den Weg, die Aufträge auszuführen.
12.
Das laute Pochen an der Tür ließ Karolina auffahren. Sie hatte die ganze Zeit ruhelos im Bett gelegen und keinen Schlaf gefunden.
„Ja?“ Sie sah erwartungsvoll zur Tür, durch die Zdenka eintrat.
„Mademoiselle, Ihr müsst sofort das Schloss verlassen. Der Fürst bittet Euch, sich anzukleiden. Eile ist geboten.“
Für einen Moment verschlug es Karolina die Sprache. Weshalb sein Sinneswandel? Eine dunkle Ahnung stieg in ihr auf. Sie wollte sich Gewissheit verschaffen.
„Aber weshalb?“
Die Alte schüttelte den Kopf.
„Da müsst Ihr meinen Herrn selbst fragen. Ich führe nur seinen Wunsch aus.“
„Ja, danke. Ich werde mich um meine Freundin kümmern.“
„Wie Ihr wünscht, Mademoiselle.“ Mit verschlossener Miene verließ die
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