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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Kappe, die er nun vom Kopf zog.
    „Eure Tante schickt mich“, erklärte er, während er sich verbeugte. Langes, flammendrotes Haar fiel auf seine Schultern.
    „Wer seid Ihr?“ Karolina gewann als Erste die Fassung wieder. Adela wischte sich mit dem Handrücken die Tränen fort.
    „Mein Name ist Malvina. Ich lebe im Haus Eurer Tante Carlotta.“ Der Junge entpuppte sich als ein junges Mädchen.
    Karolina hatte noch nie zuvor von dem Mädchen gehört.
    „Woher weiß sie, dass ich komme?“ Die Rothaarige grinste und legte den Kopf schief.
    „Es gibt nichts, was Carlotta nicht schon lange wüsste. Sie hat überall ihre Augen und Ohren.“
    „Und was habt Ihr mit meiner Tante zu schaffen?“
    „Carlotta ist meine Lehrerin.“ Malvina schulterte die Armbrust.
    Fragend hob Karolina die Augenbrauen.
    „Sie lehrte mich das Armbrustschießen.“ Malvina klopfte mit der flachen Hand auf die Waffe.
    Karolina wusste, dass ihre Tante eine gute Schützin war, die mit Bogen und Armbrust genauso geschickt umging wie mit dem Schwert. Auch sie hatte von ihr diese Kunst erlernt, aber dass sie dieses Wissen andere lehrte, war ihr unbekannt.
    „Aber jetzt folgt mir, bevor diese widerlichen Blutsauger oder die Schattendämonen zurückkehren.“
    Malvina entzündete eine Fackel, drehte sich um und ging voran. Die Freundinnen folgten ihr, noch immer von ihrer unerwarteten Rettung überrascht.
    „Danke, Malvina. Bitte bring meine Freundin Adela zu meiner Tante. Sie möge sich ihrer annehmen. Und sag ihr, dass es Baron Drazice gewesen ist, der uns verfolgt hat. Im Auftrag des Grafen Boskovic.“
    Fragend hob Malvina die Brauen.
    „Und Ihr?“
    Karolinas Blick fiel auf die schwarze Kutsche, die neben dem Haus stand. Dominik! Sie zögerte mit einer Antwort. Ihr wurde flau, weil sie wusste, dass jetzt die Zeit gekommen war, das Versprechen einzulösen.
    Sie verspürte Sehnsucht nach ihm, ausgelöst durch den ersten Kuss.
    Die Kirchturmuhr schlug zwei.
    „Ich muss zu meinem Vater zurück“, log sie.
    „Wollt Ihr nicht wenigstens Eure Tante begrüßen?“
    Karolina schüttelte den Kopf. „Ein anderes Mal. Sie wird es verstehen. Versprich mir, dich um Adela zu kümmern.“
    „Aber es ist zu gefährlich zurückzukehren.“ Adela umklammerte den Arm der Freundin.
    Karolina fürchtete mehr das ungezügelte Verlangen, das Dominik Karolyí in ihr auslöste als jegliche andere Gefahr auf der Rückreise.
    „Vertrau mir. Pass auf dich auf.“ Karolina drückte die Freundin, verabschiedete sich von Malvina und eilte zur Kutsche.
    Die eisblauen Augen Dominiks lugten durch einen Spalt des Kutschenvorhangs.
    Wie in Trance bestieg Karolina die Kutsche.

14.
    In dieser Nacht würde sie ihm gehören. Die Vorfreude darauf berauschte Dominik.
    Seinen Blutdurst hatte er kurz zuvor gestillt, die Spuren davon beseitigt. Wild vor Verlangen war er über die Beute hergefallen, getrieben von dem Wunsch, diese Frau endlich zu besitzen.
    „Wie schön, Euch wohlbehalten wiederzusehen.“ Er zog ihre Hand an seine Lippen. Karolina schwieg.
    Als sie zitterte, legte er ihr fürsorglich eine Decke um die Schultern, ohne sie aus den Augen zu lassen, damit ihm keine Regung entging.
    Auf sein Zeichen hin setzte sich die Kutsche in Bewegung.
    „Ich hoffe, mein bescheidenes Stadthaus wird Euch gefallen.“
    Sie nickte nur. Er würde sie in die Gefilde der Liebe und Lust führen, um ungezügelte Leidenschaft zu wecken, ohne selbst die Kontrolle zu verlieren. So war es seit Elisabeth immer mit den Frauen gewesen. Sie flehten ihn um ein weiteres Mal an, aber da war er ihrer schon überdrüssig.
    Die Nacht mit der blonden, jungfräulichen Schönheit versprach aufregend zu werden. Er stellte sich vor, wie Schreie der Verzückung aus ihrer Kehle drangen und sie seinen Namen rief. Dankbar würde sie nach dem Höhepunkt in seinen Armen liegen, zu ihm aufsehen und ihre Augen ihn um mehr anflehen. Doch auch bei ihr würde es kein zweites Mal geben.
    Als sie ihn in diesem Moment scheu anlächelte, hätte er sie am liebsten auf der Stelle genommen.
    Bei einer Jungfrau musste er vorsichtig vorgehen, um als Mann nicht enttäuscht zu werden. Es gab nichts Schlimmeres für einen Liebhaber, wenn die Geliebte schlaff wie eine Puppe jede Liebkosung über sich ergehen ließ.
    Er fragte sich, welche Gedanken hinter der zarten Stirn verborgen waren.
    Die Kutsche rumpelte über die vereiste Straße. Das Schweigen im Innern empfand er bedrückend.
    Ihm entgingen nicht ihre Blicke, scheu

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