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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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war.
    Karolinas Lungen schmerzten von der eiskalten Luft. Die Beine wurden schwer, und in ihren Füßen breitete sich ein taubes Gefühl aus.
    Der Vampir fasste nach Adela, die laut aufschrie und versuchte, den Verfolger abzuschütteln. Sie erkannte Anton Drazice!
    Karolina schlug nach dem Arm des Vampirs, dessen Augen im Dunkeln glutrot aufleuchteten. Ein Schauer lief ihren Rücken hinab. Mutig holte sie ein weiteres Mal mit dem Arm aus. Die Antwort war ein Fauchen, ohne dass sich der Griff lockerte. Adela schrie lauthals und hörte gar nicht mehr auf. Da erkannte Karolina, dass der Vampir nur die Kapuze umklammerte. Mit aller Kraft zerrte sie auf der anderen Seite am Stoff, der mit einem ratschenden Geräusch zerriss und die Kapuze vom Mantel trennte. Beherzt rannten sie weiter.
    Aber so leicht ließ sich der Verfolger nicht abschütteln. Karolina zog die Freundin in einem Zickzackkurs zwischen den Bäumen hindurch. Aber Angst und Erschöpfung forderten ihren Tribut und bereiteten ihnen bleierne Beine.
    Karolina wuchs über sich hinaus, raste mit Adela im Schlepptau unbeirrt weiter, verdrängte alle Furcht und Verzweiflung. Währenddessen suchte ihr Hirn fieberhaft nach einer Möglichkeit, dem Tod zu entgehen.
    Sie sah ein Licht zwischen den Bäumen und lief zielstrebig darauf zu.
    Doch dann prallte sie entsetzt zurück, denn ein Hüne in Schwarz versperrte ihnen den Weg. Seine langen Zähne blitzten in der Dunkelheit auf. Die Erkenntnis, an diesem Vampir nicht vorbeikommen zu können, erstickte ihre letzte Hoffnung. Sie wandte sich um und erkannte ihre aussichtslose Lage. Sie saßen in der Falle, hinter ihnen der Baron und vor ihnen der fremde Vampir.
    Und dann ertönte ein weiteres Surren, das sich ihnen von der Seite näherte.
    Der dritte Vampir glitt herab.
    Die drei Gegner zogen den Kreis langsam enger, ihr Lachen hallte unheimlich durch den nächtlichen Wald. Adela weinte hemmungslos, während Karolina die Augen zu Schlitzen zusammenkniff, um besser sehen zu können.
    Atemlos klammerten die Freundinnen sich aneinander und warteten auf den Tod.
    „Wen haben wir denn da? Ist das nicht Jiris Auserwählte?“ Anton Drazice schritt langsam mit düsterer Miene auf sie zu.
    „Hast du gedacht, du kannst ihm entkommen, Adela? Du bist die Sklavin meines Herrn.“ Er lachte dröhnend, sodass das Blut in den Adern der Frauen stockte. Schützend warf Karolina sich vor die Freundin.
    „Ihr werdet Adela nicht bekommen.“ Sie wusste selbst nicht, woher sie den Mut nahm, dem Vampir entgegenzutreten.
    Ein gefährliches Glitzern lag in Drazices Augen.
    „Das obliegt nicht Eurer Entscheidung. Aber unser Herr wird sich freuen, ein weiteres Opfer zu erhalten.“ Sie spürte, wie er seine Überlegenheit genoss.
    „Lebend bekommt Ihr uns nie! Also, worauf wartet Ihr? Tötet uns. Wir fürchten uns nicht.“ Karolinas Stimme klang erstaunlich gefasst, obwohl in ihr der Sturm der Angst tobte.
    „So leicht machen wir es Euch nicht. Erst sollt ihr durch die Pforten der Hölle gehen, bis Ihr um Euren Tod bettelt.“ Ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen. Die beiden anderen Vampire lachten auf.
    Adela schwankte, einer Ohnmacht nahe.
    Trotzig reckte Karolina ihr Kinn vor. Sie würde es den Vampiren nicht leicht machen, sich mit aller Macht wehren.
    Dominik ... sie würde ihn wahrscheinlich nie wiedersehen. Eine tiefe Traurigkeit ergriff Besitz von ihr.
    Plötzlich verspürte sie einen kalten Luftzug neben ihrem Kopf, etwas schoss an ihr vorbei. Der Vampir zu ihrer Rechten schrie entsetzt auf, bevor er in Flammen aufging und in einem Zischen pulverisiert wurde. Drazice kreischte wutentbrannt auf.
    Alles war so schnell gegangen, dass Karolina nicht begriff, was gerade geschehen war.
    Da entflammte bereits der zweite Vampir. Asche wirbelte durch die Luft und auf sie herab. Karolinas Augen suchten nach der Ursache. Drazice breitete die Flügel aus und flog kreischend davon.
    „Wir sehen uns wieder!“, rief er zurück und verschwand in der Dunkelheit.
    „Verdammte Vampire! Da kam ich wohl gerade recht.“ Die Stimme gehörte einem Jungen in eng anliegenden, ledernen Hosen, der eine seltsame Armbrust im Arm hielt.
    Die Waffe glitzerte silbern. Kunstvolle Ornamente zierten das Metall.
    Erstaunt und erleichtert sahen die Freundinnen ihm entgegen.
    Ihm verdankten sie ihr Leben.
    Der Junge lächelte und entblößte dabei eine Reihe blendend weißer Zähne.
    Er trug zu den ledernen Hosen eine passende Jacke mit Pelzbesatz und eine

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