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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Corruth auch mit ihr verwandt bist. Offensichtlich hat sie auch darauf hingewiesen, dass du es warst, der das Rätsel um Corruths Verschwinden gelöst hat.«
    »Alec und ich«, korrigierte er geistesabwesend. Diese Neuigkeiten hatten ihn offensichtlich außer Fassung gebracht. »Davon hat sie ihnen erzählt?«
    Vor Nysanders Tod, hatten er, Alec und Micum zu einem Magierverbund der Spione und Informanten gehört, den Wächtern. Nicht einmal die Königin hatte davon gewusst, bis er und Alec geholfen hatten, einen Mordanschlag auf sie zu vereiteln. Im Zuge dieser Ermittlungen hatten sie den mumifizierten Leichnam Corruth í Glamiens gefunden, der von rebellischen Leranern zwei Jahrzehnte zuvor ermordet worden war.
    »Ich nehme an, es hat auch nicht geschadet, dass deine Schwester inzwischen Mitglied des Iia’sidra ist«, bemerkte Micum. »Den Gerüchten zufolge ist die Faktion, die sich für die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen einsetzt, stärker als je zuvor.«
    »Wie du siehst, gibt es keinerlei Probleme«, unterbrach Beka ungeduldig. Wenn es nach ihr ginge, würden sie noch vor Sonnenuntergang wieder unterwegs sein.
    Ihre Hoffnungen sanken, als Seregil nur auf seine Stiefel starrte und murmelte: »Ich werde darüber nachdenken.«
    Gerade wollte sie ihn bedrängen, als Alec eine Hand auf Seregils Schulter legte und ihr einen warnenden Blick zu warf. Offensichtlich war so manche Wunde noch nicht verheilt.
    »Du sagst, Idrilain ist noch an der Front?«, fragte er. »Wie schwer ist sie verletzt?«
    »Ich habe sie nicht mehr zu Gesicht bekommen, und die meisten anderen auch nicht, aber ich befürchte, es ist schlimmer, als sie zugeben will. Phoria ist jetzt unsere Heerführerin.«
    »Tatsächlich?« Seregils Tonfall klang ganz neutral, doch der seltsame Blick, den er mit ihrem Vater austauschte, entging ihr nicht. Der ›Wächterblick‹, wie ihre Mutter gesagt hätte, die sich stets darüber ärgerte, dass die beiden Männer Geheimnisse vor ihr hatten.
    »Die Plenimaraner haben Totenbeschwörer«, fügte Beka hinzu. »Ich bin ihnen bisher noch nie begegnet, aber die, die das Vergnügen hatten, berichten, dass dies die mächtigsten Totenbeschwörer seit dem Großen Krieg seien.«
    »Totenbeschwörer?« Alec presste die Lippen zusammen. »Ich schätze, es war naiv zu hoffen, dass all das enden würde, wenn wir nur Mardus aufhielten. Du und deine Leute, ihr könnt heute Nacht auf der Weide euer Lager aufschlagen.«
    »Danke«, sagte Micum. »Komm, Beka, sagen wir deinen Reitern Bescheid.«
    Sie brauchte einen Augenblick, bis ihr klar wurde, dass Alec eine Weile mit Seregil allein sein wollte.
    »Ich dachte, er würde sich freuen, nach Hause zu reisen, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist«, sinnierte sie, während sie ihrem Vater den Pfad hinabfolgte. »Stattdessen sah er aus, als würde er es als Strafe empfinden.«
    Micum seufzte. »Das hat er auch lange Zeit, und ich nehme an, daran hat sich nicht viel geändert. Ich wollte immer schon erfahren, was wirklich mit ihm geschehen ist, aber er hat nie ein Wort darüber verloren. Nicht einmal gegenüber Nysander, soweit ich weiß.«
     
    Ein Otterpaar tollte auf der anderen Seite des Teiches über das Ufer, doch Alec bezweifelte, dass Seregil überhaupt wahrnahm, so, wie er auch bezweifelte, dass die Neuigkeiten von der Front ihn so in Mitleidenschaft gezogen hatten.
    Als sie schließlich zu einem Liebespaar geworden waren, hatte sich nicht nur ihre Freundschaft vertieft, es war mehr geschehen. Das Aurënfaie-Wort für ihre Beziehung lautete Talímenios. Nicht einmal Seregil konnte es vollständig erklären, doch bisher hatten sie der Worte auch nicht bedurft.
    Für Alec war diese Beziehung eine Verschmelzung ihrer Seelen durch Geist und Körper. Seregil hatte seit ihrer ersten Begegnung in ihm lesen können wie von einer Schiefertafel; nun war auch seine eigene Intuition so fein, dass er manchmal beinahe das Gefühl hatte, die Gedanken seines Freundes zu kennen. Während sie nun hier standen, empfand er Zorn, Furcht und Sehnsucht, die in fühlbaren Wellen von Seregil ausgingen.
    »Ich habe dir damals nicht viel erzählt, nicht wahr?«, fragte Seregil schließlich.
    »Nur, dass man dir ein Verbrechen angehängt hat und du deshalb verbannt wurdest.«
    »Und zur Abwechslung hast du mich nicht mit Hunderten von Fragen belästigt, was ich immer zu schätzen wusste. Aber jetzt …«
    »Du willst zurückgehen«, sagte Alec sanft.
    »Da hängt noch mehr dran.« Angespannt

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