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SchattenGrab

SchattenGrab

Titel: SchattenGrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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Schnitzel noch mal in die Pfanne legen, damit sie warm werden?“
    „Ach, Quatsch“, sagte Peter, „das schmeckt auch zimmerwarm.“
    „Ich hole eben den Wein“, rief Wolf aus dem Hauswirtschaftsraum.
    „Hast du auch ein gepflegtes Bier?“, wollte Peter wissen.
    „Schon, aber willst du dir den köstlichen Tropfen wirklich entgehen lassen?“, kam es zurück und schon erschien Wolf mit beidem in der Hand.
    „Ja, will ich. Ich ziehe ein Bier vor. Die Damen werden deine Vorliebe für Wein sicher teilen“, sagte Peter gestelzt. Bei diesen Worten machte er sein Pils auf. Goldgelb ergoss es sich ins Glas.
    „Na dann Prost“, Wolf erhob sein Glas, „schön, dass wir mal wieder zusammen sind, so wie früher.“
    „Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Detlef“, sagte Peter und blickte in zwei völlig perplexe Gesichter. „Was guckt ihr so blöd? Er gehört doch jetzt dazu!“
    Das Klingeln von Wolfs Telefon ersparte den beiden eine Antwort.

Toni
    Es war Abend, die Kinder waren im Bett. Frisch geduscht und rasiert wartete Toni auf Valentin. Sie hatte den feurigen Spanier durch Zufall kennengelernt. Er war genau der Mann, auf den sie immer gewartet hatte. Sanft und dominant zugleich war er und sehr männlich.
    Die beiden umkreisten einander wie Magnete, die ständig ihre Pole wechselten. Mal zogen sie sich an und klebten aneinander, dass kein Blatt Papier dazwischenpasste, mal stießen sie sich ab und konnten sich auch nicht erreichen, obwohl sie es wollten.
    Im Moment befanden sie sich gerade in einer Phase der absoluten Anziehung. Toni konnte es nicht erwarten, bis sie seine Schritte auf der Treppe hörte. Dann öffnete sie im Dunklen die Tür, riss ihn ins Haus und verbiss sich in seine Lippen.
    Bis ins Bett kamen sie nicht. Er hatte nach wenigen Handgriffen bemerkt, dass sie kein Höschen trug und hob sie gleich auf die Arbeitsplatte in der Küche. Dort stieß er sie wild und heftig. Es war ihr egal, dass sie auf diese Weise mal wieder nicht zum Höhepunkt kam. Sie liebte das Animalische an seinem Treiben und konnte es sich später selbst machen, wenn er wieder gegangen war.
    Dabei ließ sie den lustvollen Akt Revue passieren und genoss das geile Gefühl damit gleich zweimal. Sie hatte sich auch schon zum Orgasmus gerieben, wenn er bei ihr eingeschlafen war und sie direkt neben ihm lag. Das hatte deswegen seinen besonderen Reiz, weil er so nah war und trotzdem nichts mitbekam.
    Heute hatte er jedoch wenig Zeit. Er verabschiedete sich kurz nachdem er die Hose wieder hochgezogen hatte und ließ sie mit der Erinnerung zurück.
    Toni fühlte sich leer. Der Schmerz der Sehnsucht griff wieder nach ihr und zerquetschte ihr Herz.
    Sie erinnerte sich noch an den Tag, an dem sie Valentin kennengelernt hatte. Es war ein Novemberabend gewesen, zu dem sie von ihrer Schwester Verena zu einem Krimi-Dinner auf den Landsitz Kapellenhöhe oberhalb des Steinhuder Meeres eingeladen worden war. Valentin hatte die Schwestern vorzüglich bedient und hofiert. Zum Ende des Abends stand Toni bereits in Flammen und beäugte ihre Schwester misstrauisch. Hatte sie auch Gefallen an dem Spanier mit dem verführerischen Akzent gefunden? Es war kein Geheimnis, dass die Eheleute Görlitz zwar ein liebevolles, aber mittlerweile auch ein eher distanziertes Verhältnis zueinander hatten. Das wurde nicht thematisiert, man spürte es einfach. Wie konnte sie also damals sicher sein, dass ihre Schwester nicht auch ein Auge auf Valentin geworfen hatte? Also musste sie Nägel mit Köpfen machen und sich den Mann schnappen.
    Kurze Zeit später war sie also ganz allein zum Landsitz Kapellenhöhe gefahren und hatte sich ein Drei-Gänge-Menü bestellt. Den Kindern hatte sie eine Pizza in den Ofen geschoben und die Hunde vorsichtshalber in den Keller gesperrt. Dass Valentin an jenem Abend bediente, hatte sie vorher erfragt. Mit dem Hauptgang kam endlich Valentins heiß ersehnte Frage, warum denn eine so schöne Frau alleine essen ginge.
    „Wenn Sie mich davon überzeugen können, dass eine männliche Begleitung ein Gewinn wäre, haben Siedazu nach Feierabend Gelegenheit und können mich auf einen Cocktail ans Steinhuder Meer einladen“,hatte Toni gesagt und damit die Ära Valentin eingeleitet. Kurz nach Mitternacht hatten sie sich schon in der eisigen Kälte des bald endenden Novembers geküsst, aber ihre Lippen waren heiß gewesen. Sie hatte ihn dann noch in seine Wohnung nach Bad Nenndorf begleitet und war erst in den frühen Morgenstunden nach Hause

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