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SchattenHaut

SchattenHaut

Titel: SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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bevor wir noch mehr Wein trinken, sollten wir Emil in den Stall bringen und ein Ründchen mit Gaga gehen. Meinst du nicht auch?“
    Moni hatte eine besondere Gabe, Situationen zu retten. Sie lenkte ab und tat so, als wäre Gesagtes nie gehört worden. Auch die frische Luft würde ihnen guttun.
    „Gehst du mit durch den Hauswirtschaftsraum nach draußen?“
    „Klar. Ich hole schon mal Gagas Leine.“
    Als Wolf und Moni aus dem Haus kamen, stutzten sie. Normalerweise ging sofort rund um das Haus herum das Licht an. Jetzt war hier nur totale Finsternis, bis auf das Licht, das von den Fenstern nach draußen drang.
    „Bleib hier mit Gaga stehen!“, sagte Wolf. „Ich hole die Taschenlampe, aber beweg dich nicht von der Stelle.“
    Hetzer hatte sofort ein komisches Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Er leuchtete dorthin, wo die Lampen waren und sah, dass der Bewegungsmelder mit schwarzem Lack zugesprüht war. Auch alle anderen waren schwarz und unbrauchbar.
    „Moment, Moni, ich gehe zurück ins Haus und stelle die Lampen manuell an. Ich hoffe, sie gehen noch.“
    „Ok, ich warte hier.“
    Moni stand mit Gaga direkt vor der Tür, als die Lampen angingen. Etwas stimmte nicht. Es war zu still.
    „Na, ein Glück, dass wenigstens das Licht noch funktioniert. Die Melder werde ich austauschen lassen müssen. Die sind hin.“ Hetzer war trotz allem erleichtert.
    „Du, Wolf“, sagte Moni zaghaft, „es ist zu still.“
    „Wie meinst du das?“ Ein bekanntes Gefühl ergriff von Hetzer Besitz.
    „Ich höre Emil nicht. Er wäre doch jetzt bestimmt draußen.“
    Wolf zuckte zusammen.
    Sie hatte recht. Er lief mit bösen Ahnungen in den Stall, machte Licht und fand nichts. Kein Emil. Aber auch kein Blut.
    „Komm, wir suchen die Wiese ab.“
    Moni nickte. Aber auch hier fand sich keine Spur von Emil. Nur ein paar Federn hinten am Zaun, dort, wo der Wald begann. Das konnte zwar, musste aber nichts zu bedeuten haben. Gaga schnüffelte dort besonders intensiv. Aber auch das war nicht unbedingt ein Hinweis.
    „Vielleicht ist ein Fuchs aus dem Wald gekommen. Das wäre immerhin möglich.“
    „Warte mal, Moni, hier an der Seite liegen Körner. Wie kommen die denn dahin? Emil bekommt nur im Stall sein Futter. Und er wird es bestimmt nicht nach draußen getragen haben. Ich habe ein komisches Gefühl. Ich hole mal eine Tüte.“ Kurze Zeit später kam er wieder.
    „Ich will, dass diese Körner hier im Labor untersucht werden.“
    „Komm, Wolf. Wir können hier nichts mehr tun. Lass uns eine Runde mit dem Hund gehen. Die Bewegung wird dir guttun. Wir können dabei überlegen, was wir machen können.“
    Hetzer nahm die Hündin an die Leine und öffnete das Tor.
    „Du meinst doch, dass jemand Emil mitgenommen hat, oder?“
    „Ja, das meine ich. Und ich hoffe, dass derjenige nicht noch Schlimmeres getan hat.“
    „Meinst du wegen der Körner, dass er vergiftet worden sein könnte?“
    „Das wäre eine Möglichkeit. Aber warum sollte das jemand tun? Und warum hat Gaga nicht angeschlagen?“
    „Dafür könnte es mehrere Ursachen geben. Es könnte schon geschehen sein, als du beim Einkaufen warst oder als es laut war in der Küche beim Kochen. Ein Hund bellt auch so mal zwischendurch. Und wenn jemand oben am Zaun Körner streuen würde, wäre es auch möglich, dass der Hund es nicht bemerkt hat.“
    „Wenn die Körner nicht wären, würde ich auch an die Fuchstheorie glauben können. So aber nicht. Ich bin mir sicher, dass irgendwer mir schaden will.“
    „Hängt das vielleicht mit deinen momentanen Fällen zusammen?“
    „Das könnte sein.“ Hetzer erzählte ihr von der Ratte und dem Topf.
    „Weißt du, Wolf, du musst vorsichtig sein. Ich denke, die Sache ist durchaus ernst zu nehmen. Du solltest auch Gaga nicht mehr frei in den Garten laufen lassen, ohne dass einer von uns dabei ist. Ich kann gerne mehrmals am Tag rüberkommen oder sie mit zu mir nehmen. Die Kater sind drinnen sicher. Ich hoffe doch wohl, dass nicht auch noch eingebrochen wird.“
    Der Schreck stand ihr im Gesicht.
    „Tolle Vorstellung. Ist ja kein schönes Gefühl, so mitten in der Nacht.“
    „Wahrscheinlich hast du recht“, sagte Hetzer und stieg – plitsch – in eine Pfütze.
    „Mist, wieder nasse Socken und kalte Füße. Was ich sagen wollte: Ich glaube, du hast recht. Ich war von Anfang an skeptisch und keiner wollte mich ernst nehmen. Schon als die Ratte vor der Tür lag, fühlte ich mich bedroht. Da haben sie mir Verfolgungswahn

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