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SchattenHaut

SchattenHaut

Titel: SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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war.
    „Nein – Hatschi – mehr so einen roten Zinken.“
    Peter war froh, dass Hetzer nicht an den Ganter gedacht hatte, und lenkte vom Thema ab.
    „Tolle Frau, diese Nadja, findest du nicht? Kernige 1,85 m groß und eine Handvoll Brust.“
    „Puh, da bin ich aber froh, dass Mica etwas kleiner ist. Sonst würde die dir auch noch gefallen. Du scheinst auf Pathologinnen zu stehen.“
    „Nee, Pfui Spinne, die kannst du haben. Du kommst doch immer so gut mit ihr klar. Auf deine Art, meine ich.“
    „Spaß beiseite, was hältst du von dieser Nadja? Ist doch merkwürdig, dass ausgerechnet sie die Frau am Teich gefunden hat.“
    „Na ja, sie ist angerufen worden. Wahrscheinlich vom Täter. Der wird wohl gewollt haben, dass Nadja sie findet.“
    „Dann wird er sie irgendwie kennen. Er muss ja auch an die Nummer gekommen sein. Ich frage mich, wie. Aber ich wette, bei der Untersuchung des Handys kommt nichts raus. Einen Vorwurf können wir ihm nicht machen, nämlich dass er blöd ist.“
    „Ich bin gespannt, ob am Tatort oder bei der Obduktion wieder keine Spuren gefunden wurden. Das ist doch fast nicht möglich. Irgendwann muss er einen Fehler machen.“ Peter Kruse parkte den Wagen vor der Wache.
    „Warten wir’s ab“, sagte Hetzer beim Aussteigen. „Nachher werden wir mehr wissen. Mica hat versprochen, mich auf dem Handy anzurufen oder auf der Dienststelle in Bückeburg.“ Neben der laufenden Nase tränten ihm jetzt auch noch die Augen. Es war einfach zu viel im Moment. Sein Körper brauchte eine Auszeit.
    Nadja wartete bereits auf dem Flur. Das erste, kurze Verhör hatten Dickmann und Hofmann schon am Tatort gemacht.
    Jetzt versammelten sich alle mit ihr zusammen im Vernehmungsraum.
    „Frau Serafin, bitte beschreiben Sie uns das Telefonat, aufgrund dessen Sie zum alten Ziegeleiteich gegangen sind.“
    „Am späten Nachmittag klingelte mein Handy. Es wurde keine Rufnummer übertragen. Ich überlegte noch, ob ich rangehen sollte. Meist lasse ich das, wenn die Nummer nicht angezeigt wird.“
    „Was hat Sie bewogen, das Gespräch doch anzunehmen?“
    „Ich weiß nicht genau. Es war irgendwie so ein spontanes Gefühl.“
    „Aha, nur auf ein Gefühl hin? Und was sagte der Anrufer dann, als Sie drangingen?“
    „Eine dunkle Stimme fragte: ,Spreche ich mit Frau Serafin?‘ Da habe ich ,Ja‘ gesagt und dann flüsterte der Mann weiter, dass ich, wenn ich etwas Interessantes sehen wolle, doch einen Spaziergang zum Ziegeleiteich wagen sollte.“
    „Also war es ein Mann?“
    „Vom Klang her würde ich ja sagen, aber sie war auch irgendwie verfremdet. Theoretisch hätte es auch eine Frau mit tiefer Stimme sein können.“
    „Und hat er oder sie wörtlich gesagt, ,einen Spaziergang wagen‘?“
    „Ja, das war der genaue Wortlaut. Und er sagte noch, dass es für mich interessant würde, weil es sich um mein Fachgebiet handele.“
    „Entschuldigen Sie mal“, sagte Dickmann, „und dann gehen Sie einfach los, wenn ,Unbekannt’ anruft und Sie in die Wildnis lockt? Sind Sie immer so unbedarft oder haben Sie einfach keine Angst? Es hätte Ihnen doch auch jemand etwas antun können.“
    „Ich hatte doch Beppo dabei! Und stellen Sie sich vor, ich hätte die Kripo angerufen. Was wäre denn gewesen, wenn es nur ein Fake gewesen wäre.“
    „Wer ist Beppo?“, fragte Hetzer.
    „Mein Hund, ein über kniehoher Mischling. Der lässt niemanden an mich ran.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie ihn aber am Rand des Geländes angebunden“, warf Hofmann ein.
    „Das stimmt, aber es war ja auch niemand da. Lebend meine ich, außer mir.“
    „Wie konnten Sie da so sicher sein?“
    „Beppo hätte sonst Theater gemacht.“
    „Und da sind Sie ganz sicher?“
    „Ja, er ist absolut zuverlässig. Er hätte gebellt und in die Richtung desjenigen geknurrt, der sich versteckt hält. Ihm entgeht nichts. Er ist ein Schäferhund-Hovawart-Mix. Und außerordentlich wachsam.“
    „Ich weiß nicht, ob ich das mutig oder dumm finden soll.“ Peter schüttelte den Kopf.
    „Beides!“ Hetzer streckte sich. Sein Nacken tat immer noch weh und er fühlte sich fiebrig.
    „Also, ich kann auch wieder gehen, wenn Sie mich nicht ernst nehmen.“
    „Können Sie nicht!“, antwortete Dickmann lässig. „Sie sind nicht nur Zeugin, sondern auch tatverdächtig.“
    „Wie bitte? Sie spinnen ja!“
    „Nun mal schön vorsichtig“, unterstützte Hofmann seinen Kollegen. „Sie waren an zwei Tatorten von zwei nacheinander erfolgten

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