Schattenjäger
Diejenigen, denen dies nicht gelang…
Nur ein klein wenig Zeit zur Vorbereitung, baten Alzadar und Ladranix, aber Jake war unerbittlich.
»Wir haben keine Zeit!«, schrie er, in seine alte Gewohnheit verfallend und die Worte sowohl laut ausrufend, als auch denkend. »Findet heraus, wie es zu bewerkstelligen ist – jetzt! «
KAPITEL EINIUNDZWANZIG
Valerian starrte auf die verwackelten Bilder, die auf den Monitor gelangten. Er erhielt Einspielungen von sechs verschiedenen Schiffen, darunter das, auf dem sich sein Ghost befand. Auf den Bildschirmen war jetzt etwas zu sehen, das den Eindruck… strahlender Dunkelheit erweckte.
»Was zum Teufel ist das?«, wollte er von Starke wissen.
»Sir, ich… das kann ich nicht recht erklären.« Starkes Stimme klang zittrig und unsicher. »Es ist psionisch unglaublich stark, die Energiewerte lassen sich nicht mehr messen.«
Das konnte Valerian selbst sehen. Spritzer dunkler Energie schienen aus dem Wesen hervorzubrechen wie Magma, und alles, was sich in ihrem Weg befand – oder auch nur in ihrer unmittelbaren Nähe –, wurde zerstört. Darunter eines seiner Schiffe, vermutete Valerian, als einer der Bildschirme plötzlich schwarz wurde.
»Es ist… aaah! «
In all der Zeit, die Valerian den Mann nun schon kannte, hatte Devon Starke seine Stimme nie über eine unaufgeregte, vernünftige Lautstärke hinaus erhoben. Bis heute.
»Devon – was ist los?«
»Er… es… sie… es betrachtet mich nicht als besonders gefährliche Bedrohung, andernfalls wäre ich jetzt…«, ein schmerzvolles Knurren, »… tot.«
Valerian sah, wie das monströse Ding eine Spur der Vernichtung hinter sich her zog, und zweifelte nicht eine Sekunde lang an Starkes Worten. »Bleiben Sie aus seiner Bahn. Sie sind zu wertvoll, als dass ich Sie verlieren möchte.«
»Aye, Sir.«
»Worauf zielt es ab? Ist es hinter Jake her?« Valerian blickte angespannt auf das Ding, ein glühender Wirbel aus Tod, Finsternis und Zerstörung. Valerian dachte daran, wie gut es doch war, dass sein Vater nicht zugegen war. Mengsk senior hätte Ramsey und das Protosswesen in ihm wahrscheinlich mit Freuden geopfert, um dafür irgendwie die Möglichkeit zu erhalten, diesen dunklen Energiesturm festzusetzen und zu bändigen. Er hätte eine starke Waffe abgegeben.
»Auf alles, Sir. Das Ding geht sowohl gegen die Protoss als auch gegen die Zerg vor. Und es bewegt sich direkt auf das Warp-Gate zu. Ich nehme an, dass es auf Ramsey aus ist, wie wir alle.«
An dem Tag, als Valerian mit Jake Ramsey in seinem Studierzimmer gesessen, als sie über den Tempel diskutiert und auf die Entdeckung von Wundern angestoßen hatten, hätte er nie und nimmer erwartet, dass es einmal dazu kommen würde – einem erbitterten, blutigen Kampf zwischen drei Rassen und einem Monster auf einer fast toten Welt.
Er hatte noch nicht die Abgebrühtheit seines Vaters, wenn es darum ging, Menschen in den Tod zu schicken. Stattdessen verspürte er eine Woge des Bedauerns, als er den Befehl dazu erteilte.
Er würde es an Jacob Ramsey gutmachen. Irgendwie.
»Sorgen Sie dafür, dass ihn das Ding nicht erwischt«, war alles, was er zu Starke sagte.
*
»Ein Dunkler Archont!« Kerrigans Stimme knallte wie eine Peitsche in Ethans Geist.
Sie war überrascht und wütend darüber, überrascht zu sein, und er erzitterte ein wenig unter ihrem Zorn. »Und doch nichts leichter als das, glaube ich. Wo kam er her?«
»Das weiß ich nicht, meine Königin, aber wir liefern uns gerade eine Schlacht mit ihm.«
»Greift er euch oder die Protoss an?«
»Er scheint auf Ramsey und das Tor zuzusteuern«, gestand Ethan zögernd. »Es sieht so aus, als wären wir alle am Professor interessiert.«
»Aber es kann nur eine Partei geben, der Erfolg beschieden ist, und das muss die unsere sein. Schöpfe unsere Streitkräfte voll aus, mein Gemahl. Es ist unser Glück, dass es nicht darauf ankommt und es uns nicht kümmert, wie viele unserer Soldaten fallen, solange wir nur unser Ziel erreichen. Die Bewahrerin in ihm ist für mich von unermesslichem Wert. Sie darf hier auf keinen Fall sterben.«
»Das wird sie nicht«, versprach Ethan. Das Bewusstsein seiner Königin verließ ihn, huschte davon, um sich anderen Dingen, anderen Untergebenen zu widmen, und er sackte etwas zusammen.
Sie war seine Welt. Sie hatte ihn gemacht, ihn verbessert, ihn neu erschaffen, auf dass er ihr diente und sie liebte – und das tat er. Ein Teil von ihm wusste, dass er diese Wahl
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