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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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nicht freiwillig traf, aber das war ihm einerlei. Sie war seine Königin, er verehrte sie sosehr, dass er ohne zu zögern sogar für sie sterben würde.
    Und für sie zu töten war eine Aufgabe, die ihn mit Freude erfüllte.
     
    *
     
    »Ich hab’s!«, keuchte Rosemary. Der Blick, den sie Jake zuwarf und der offenkundig sowohl ihm als auch Zamara galt, war erfüllt von Triumph und Freude.
    »Auch ich habe meine Aufgabe fast erfüllt«, sagte Zamara.
    »Sobald ich fertig bin, bleiben uns sechs Minuten, um alle durch dieses Tor zu bringen, bevor die Abschaltung erfolgt.«
    »Moment, Moment – wir haben nur sechs Minuten, sobald es bereit ist?« Jake drehte sich um und schaute hinaus, wo noch immer der Kampf tobte. Die Erkenntnis kam ihm plötzlich: Es war unmöglich, dass es alle schafften. Viele seiner Freunde würden hier sterben.
    Ladranix las natürlich seine Gedanken. »Vor vier Jahren stand ich an eben dieser Stelle, zusammen mit Raynor, Fenix und einem Dutzend meines Volkes, die hier blieben, um die Flut aufzuhalten. Die Flut, die alles, was ich liebte, hinwegzuspülen drohte. Es gibt eine Redensart bei uns, Jacob Ramsey: ,Mein Leben für Aiur.’ Ich glaubte, es damals zu geben, aber es war mir ein anderes Schicksal beschieden. Ich überlebte, um jene zu beschützen und zu verteidigen, die sich nicht selbst schützen konnten. Aber heute bin ich bereit, dieses Schicksal anzunehmen, denn ich glaube, dass es mir bestimmt ist.«
    »Ladranix…« Jake war nicht in der Khala, nicht so, wie es die Protoss waren, aber das brauchte er auch nicht zu sein, damit der Templer seine Emotionen spüren konnte.
    »Ich kann mir keine größere Ehre vorstellen, als eine Bewahrerin zu schützen oder meinem Volk zu helfen. Ich bin wirklich froh, nicht an jenem Tag damals gestorben zu sein, sodass ich nun, in diesem Augenblick, hier stehen kann.«
    »Ich werde an deiner Seite kämpfen, so wie wir es früher taten«, sagte Alzadar. »Ich werde büßen für das, was ich getan, was ich ungewollt ermöglicht habe. Die Abscheulichkeit, die nun auf uns zumarschiert, wurde zum Teil von meiner Hand genährt. Meine Dienstbarkeit – meine absichtliche, närrische, blinde Dienstbarkeit – half ihr. Ich werde Erlösung finden, wenn mein Blut vergossen wird, um dieses Geschöpf aufzuhalten. Ich möchte die Götter wieder als Templer grüßen.«
    »Bruder«, sagte Ladranix mit größter Aufrichtigkeit, »du bist bereits erlöst. Aber ich verstehe dich. Es wird mir eine Ehre sein, mit dir zu sterben.« Er reichte ihm die Hand.
    »Mein Leben für Aiur«, sagte Alzadar.
    » Unser Leben für Aiur«, erwiderte Ladranix nur.
    Ohne weitere Worte eilten die beiden Protoss zu den anderen. Jake blickte ihnen nach, dann drehte er sich um und sah, dass auch Rosemary ihnen nachschaute. Ihr schönes Gesicht zeigte Respekt, Bewunderung und einen Anflug von Traurigkeit.
    Ein beschissener Zeitpunkt, um sich zu verlieben, dachte er, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die sich sammelnden Protoss.
    Sie hatten in der Tat nur wenig Zeit. Die unfreiwilligen Verbündeten der Protoss, die Zerg und das Dominion, verlangsamten Ulrezaj, aber nur kurz. Trümmer von Schiffen des Dominions und der Protoss, zermalmt, manche nur rauchend, andere in lodernden Flammen stehend, übersäten den Boden, dazu Metallfetzen, an denen das Fleisch von Zerg klebte, die reihenweise und fast zu schnell, um es wirklich zu begreifen, niedergemäht wurden. Die Überreste Derer Die Ausharren und der Geschmiedeten zogen sich so weit wie möglich hinter die Fronten zurück, griffen nacheinander und fassten sich körperlich ebenso bei den Händen, wie sie sich auch geistig miteinander zu verbinden begannen.
    Jake wusste nicht, ob es klappen würde. Ebenso wenig wie Zamara, Ladranix oder irgendeiner der anderen, die auf sein Wort hin – seines, nicht Zamaras – willens waren, sich der Wildheit, die sie so sehr fürchteten und der sie so sehr misstrauten, zu öffnen.
    Aber, Jacob, es gibt wirklich nichts anderes, was wir tun könnten. Wir sind zu wenige für disziplinierte Taktiken, zu wenige, um mehr zu erreichen als sinnloses Sterben. Die einzige Hoffnung besteht in dieser verzweifelten List. Dein Instinkt war richtig.
    Konnten die Templer die Stürme, die die Geschmiedeten heraufbeschwören würden, beherrschen und lenken? Oder würden die Energien außer Kontrolle geraten und fürchterliche Verheerungen unter denen anrichten, die sie schützen sollten?
    Es war unmöglich zu sagen –

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