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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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die nationale Sicherheit betreffenden Angelegenheit mit ihm sprechen wollten. Die Nachricht enthielt keinen Hinweis auf die Khalils oder die Fotos.«
    »Haben Sie tatsächlich mit Mister Nolan gesprochen?«
    »Ja.«
    »Was hat er Ihnen erzählt?«
    Washburn sprang auf. »Einspruch. Hörensagen.«
    Tollson sah Mills an. »Counsel?«
    »Sie haben diesbezüglich bereits eine Entscheidung gefällt, Euer Ehren«, sagte Mills. »Als die Beschuldigungen, die Mister Nolan dem FBI gegenüber vorbringt, Mister Scholler vorgetragen werden, werden sie für Mister Scholler zu einem weiteren Motiv, ihn umzubringen.«
    Tollson sah zu Washburn. »Sie hat Recht, Counsellor. Darüber haben wir gesprochen, und es wird zugelassen. Einspruch abgelehnt.«

    Darauf fuhr Mills auf die gleiche Tour fort. Jedes Detail und jede Nuance wurde penibel herausgearbeitet. Nolans Anruf beim FBI; die von ihm geäußerte Vermutung, sein Nebenbuhler, der Angeklagte, könnte in sein Haus eingebrochen sein; die Entdeckung der Splittergranaten und der 9mm Beretta in seinem Schrank; die Bestätigung, dass sein Computer in seiner Abwesenheit benutzt worden war; daraufhin, am nächsten Tag, als Folge von Nolans Theorie, die Entdeckung des FBI, dass sich die Fingerabdrücke des Angeklagten auf der Diskette befanden. Schließlich kam Mills zum Ende ihrer Befragung.
    »Nur damit uns hinsichtlich der zeitlichen Abfolge keine Fehler unterlaufen: Wissen Sie noch, an welchem Tag oder Datum Sie die Fingerabdrücke des Angeklagten auf der Diskette entdeckten?«
    »Ja. Das war am vierten Juni, einem Donnerstag.«
    Mills wartete auf mehr, merkte dann aber, dass Special Agent Riggio ihre Frage beantwortet hatte und keinen Vortrag zu diesem Thema zu halten beabsichtigte. »Und haben Sie mit dem Angeklagten Verbindung aufzunehmen versucht, nachdem Ihnen diese Information vorlag?«
    »Ja, haben wir. Wir versuchten, ihn über seine Dienststelle bei der Polizei von Redwood City zu erreichen, aber er war an diesem Morgen nicht zum Dienst erschienen.«
    »Hatte er sich krankgemeldet?«
    »Nein.«
    »Aha. Wo haben Sie es als Nächstes versucht?«
    »Wir riefen ihn zu Hause an, aber niemand ging ans Telefon. Deshalb hinterließen wir auf seinem Anrufbeantworter eine Nachricht.«
    »Hat er darauf geantwortet?«
    »Nein.«

    »Hatten Sie zu diesem Zeitpunkt schon vor, den Angeklagten festzunehmen?«
    »Nein. Zu diesem Zeitpunkt wollten wir ihn nur vernehmen.«
    »Haben Sie seine Wohnung observiert?«
    »Nein. Wir hatten keinen Grund zu der Annahme, dass er sich uns entziehen könnte. Wir rechneten damit, dass er uns entweder anrufen würde oder wir ihn in Bälde ausfindig machen würden.«
    »Haben Sie in dieser Zeit Mister Nolan aufzufinden versucht?«
    »Nein. Er hatte uns gesagt, er würde uns anrufen, falls er weitere Informationen erhielte. Ansonsten bestand in dieser Phase des Ermittlungsverfahrens kein Anlass, ihn zu kontaktieren.«
    »Was haben Sie als Nächstes unternommen?«
    »Wir gaben die Fingerabdrücke, die wir in Mister Nolans Haus gefunden hatten, in die entsprechenden Datenbanken ein und bekamen so die Bestätigung, dass seine Behauptung zutreffend war: Der Angeklagte war in seinem Haus gewesen. Außerdem waren die Fingerabdrücke des Angeklagten auf der Beretta in Mister Nolans Rucksack.«
    »Fanden Sie seine Fingerabdrücke auf den Splittergranaten?«
    »Nein. Wegen ihrer rauen Oberfläche befanden sich auf ihnen keine brauchbaren Fingerabdrücke.«
    »Aber die Beretta mit den Fingerabdrücken des Angeklagten befand sich in dem Rucksack mit den Splittergranaten?«
    »Ja.«
    »Und konnten Sie feststellen, ob diese Schusswaffe vor kurzem abgefeuert worden war?«

    »Es war uns nur möglich, festzustellen, dass sie nach ihrer letzten Reinigung nicht mehr abgefeuert worden war. Wann sie jedoch zum letzten Mal gesäubert worden war, konnten wir nicht feststellen.«
    Mills hatte inzwischen ihren Rhythmus gefunden und fuhr fort: »War die Waffe geladen?«
    »Ja. Das Magazin war voll, und eine Kugel befand sich im Patronenlager.«
    Mills wusste, sie hatte schon einiges mit Riggio abgedeckt, die in vieler Hinsicht die ideale Zeugin war, trocken, nüchtern, kein Schnickschnack, nur die Fakten. Aber sie hatte noch einen weiten Weg vor sich. »Special Agent Riggio, wie haben Sie herausgefunden, dass Mister Nolan getötet worden war?«

    Für die Zeugenaussagen Spinozas und Riggios ging der ganze Vormittag drauf, und das Gericht begann erst wieder um vierzehn Uhr zu

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