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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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Bowens.«
    »Inzwischen reden wir über das FBI. Aber das Bindeglied ist Scholler.«
    »Der Kerl hat anscheinend überall seine Finger drin.«
    Hardy zuckte mit den Schultern. »Es ist ein komplizierter Fall. Und eine wichtige Rolle spielt dabei, was das FBI der Staatsanwaltschaft nicht erzählt hat. Oder ob sie vielleicht sogar einen anderen Verdächtigen hatten, den sie zu erwähnen vergessen haben.«
    »Egal, was dahintersteckt«, sagte Glitsky, »du wirst es nie erfahren.«
    »Aber du hältst es für möglich, dass sie solche Beweise ganz bewusst zurückgehalten haben?«
    »Wie mein Vater sagen würde: ›Möglich ist alles.‹ Wenn es sich um das FBI dreht, würde ich sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten: Nichts ist unmöglich.«

    »Du würdest ihnen zutrauen, dass sie ganz bewusst einen Mordfall sabotieren?«
    »Sicher nicht tagtäglich. Nicht im Normalfall. Aber wenn sie einen triftigen Grund hätten …«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung. Mal angenommen, der Typ ist ein wichtiger Spitzel. Oder ein Maulwurf in einer Terrorgruppe.« Glitsky schnippte mit den Fingern. »Da hast du’s. Wenn so jemand dem FBI wichtige Informationen über eine Terrorzelle liefert, zucken sie wahrscheinlich nicht mal mit der Wimper, wenn er ganz nebenbei mal seine Freundin umbringt. Diesen Typen musst du nur mit ›nationaler Sicherheit‹ kommen, dann geht plötzlich alles.«
    »Meinst du?«
    Glitsky kaute an der Innenseite seiner Wange. »Würde ich in diesem Fall darauf wetten? Vielleicht nicht. Glaube ich, dass es schon mal vorgekommen ist? Das auf jeden Fall und auch mehr als einmal.«
    Und wenn es bei den Khalils der Fall gewesen war, dachte Hardy, war Charlie Bowen vielleicht nicht schnell genug darauf gekommen, als er seine Berufung vorbereitete. Vielleicht hatten ihn die Khalils - berechtigterweise - als Bedrohung betrachtet, einen Risikofaktor, der nicht zögern würde, sie des Mordes zu beschuldigen, wenn er auf diese Weise seinen Mandanten freibekäme. Und wenn sie oder einer von ihnen tatsächlich Ron Nolan ermordet hatte …
    »Okay, dann hätte ich noch eine Theorie, die du vielleicht in der Pfeife rauchen wirst«, sagte Hardy. »Moses ist der Ansicht - auch sie basiert übrigens auf nichts Konkretem, obwohl er, wie gesagt, nicht blöd ist -, er glaubt, Nolan hat die Khalils umgebracht, weil es sein Job war. Sie waren Iraker,
und er arbeitete für dieses Sicherheitsunternehmen, das im Irak schwer im Geschäft war. Allstrong Security hat nur zu offensichtlich …«
    Glitsky legte ihm die Hand auf den Arm, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Allstrong Security?«
    »Ja, Ihr Firmensitz befindet sich hier und in …«
    »Ich weiß, wo die sitzen, Diz. Ich weiß auch, wer sie sind.« Unbewusst drückte er Hardys Arm fester. »Nolan hat für Allstrong gearbeitet? Wie ist es möglich, dass ich davon nichts gehört habe?«
    »Weil es vielleicht ein unbedeutendes Detail eines Prozesses ist, der vor drei Jahren in einem anderen County geführt wurde. Könnte es daran liegen? Und was sollte es außerdem für eine Rolle spielen?«
    Doch Glitsky, in dessen Unterkiefer ein einsamer Muskel zu arbeiten begonnen hatte, war bereits in sich gegangen und setzte etwas zusammen. Er ließ Hardys Arm los und starrte in die Dunkelheit hinaus.
    »Abe? Hat es dir die Sprache verschlagen, oder was?«
    Langsam begann Glitsky, es wie für sich selbst vor ihm auszubreiten. »Ich gehe jede Wette ein, es fällt ziemlich genau in denselben zeitlichen Rahmen. Vor etwa drei Jahren, sagst du? Aber ich werde das prüfen.«
    »Was?«
    Glitsky zögerte immer noch. »Wir hatten hier in der Stadt einen Mord an einem Mann, der im Irak gewesen war und dort für Allstrong gearbeitet hatte. Sein Name, wenn ich mich recht erinnere, war Arnold Zwick. Irgendjemand hat ihm in einem dunklen Durchgang unten im Mission District das Genick gebrochen. Ohne ihm die Brieftasche wegzunehmen.«

    »Aha. Und das heißt …?«
    »Nein, warte. Am selben Wochenende, ein, zwei Tage später, glaube ich, tauchen drei weitere Typen auf, drei Kleinganoven, alle vorbestraft, alle drei tot, irgendwo auf offener Straße im Tenderloin. Zwei davon mit gebrochenem Genick.«
    »Drei Genickbrüche?«
    »So hat es sich für uns dargestellt. Batiste dachte zuerst, wir hätten es mit einem neuen Serienmörder zu tun, aber danach passierte nichts mehr. Keine Anhaltspunkte, keine Verdächtigen. Irgendwann wurde das Ganze einfach zu den Akten gelegt.«
    »Und welche Rolle hat

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