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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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unserem Budget berechnen müssten. Deshalb haben wir es die zwei Jungs aus dem Raubdezernat machen lassen.«
    »Klasse«, brummte Glitsky. »Und wo soll es jetzt hinkommen, dieses neue Zimmer?«

    »Keine Ahnung, Abe. Irgendwo anders hin. Vielleicht hinten bei den Spinden. Oder wir zwacken einen Teil vom Computerraum ab, der sowieso viel zu groß ist. Aber das Ganze ist einfach total verrückt.«
    »Allerdings.« Er versuchte einen kleinen Witz. »Ich werde versuchen, jemanden von der Ausstattung darauf anzusetzen.«
    Schiff lachte nicht. »Lieber früher als später, Abe.«
    »Habe verstanden, Debra. Ich werde sehen, was ich tun kann. Wirklich.« Noch bevor er diesen lästigen Verwaltungskram innerlich abhaken konnte, sah Glitsky einen der Leute vom Empfang auf sich zukommen. »Yo, Jerry«, sagte er. »Was gibt’s?«
    »Bureau Chief Bill Schuyler vom FBI möchte Sie sprechen, Sir. Er sagt, es ist wichtig.«

    An der Tür von Hardys Hotelzimmer klingelte es. Sie hatten sich im Rex, nicht weit von Hardys Kanzlei, eine kleine Suite genommen, und Hardy hatte sie kurz vor siebzehn Uhr bezogen.
    Er ging zur Tür und spähte sicherheitshalber durch den Spion. Glitsky stand auf der kleinen Veranda und starrte im Dämmerlicht stirnrunzelnd ins Nichts. Als Hardy ihm öffnete, richtete der Lieutenant seinen finsteren Blick auf ihn. »Als Phyllis mir erzählt hat, dass du hier bist, dachte ich, sie will mich vielleicht auf den Arm nehmen.«
    »Ja, sie ist ein richtiger Scherzkeks, unsere Phyllis.«
    Glitsky schaute sich kurz um. »Offensichtlich hältst du das für nötig.«
    »Reine Vorsichtsmaßnahme, mehr nicht.«
    Glitsky nickte, seine Miene blieb finster und starr. »Auf jeden Fall müssen wir reden.«

    »Und siehe da, wie durch einen geheimen Zauber, da sind wir und reden miteinander.«
    Abe presste seine Lippen gerade so fest aufeinander, dass sich die Narbe im Relief abzeichnete. »Möchtest du wissen, was bei deiner schlecht beratenen Ermunterung Darrel Braccos herausgekommen ist, dass er da runter fährt und sich mit den Allstrong-Leuten unterhält?«
    Hardys Miene wurde ernst. »Geht es ihm gut?«
    »Körperlich ja.« Glitsky drückte gegen die Tür, und Hardy trat zurück, um ihn nach drinnen zu lassen. Er folgte ihm ins Wohnzimmer. Glitsky griff sich den Stuhl hinter dem Schreibtisch, wirbelte ihn herum und setzte sich rittlings darauf. »Allerdings ist er ein bisschen sauer auf dich. Wie auch ich, muss ich sagen.«
    »Und warum?« Hardy setzte sich auf das Zweiersofa.
    »Weil er im Bowen-Fall, beziehungsweise den Bowen-Fällen, langsam vorankam. Weil er sie hätte lösen können, wenn er etwas Zeit gehabt hätte. Aber daraus wird jetzt nichts mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich heute Nachmittag von Bill Schuyler einen Anruf bekommen habe. Weißt du, wer Bill Schuyler ist? Er ist der FBI Bureau Chief, der die Agenten nicht finden konnte, die im Scholler-Prozess ausgesagt haben.«
    Hardys Augen leuchteten auf, obwohl er versuchte, jedes Zeichen von Begeisterung aus seinem Gesicht zu verbannen. »Sag bloß, das FBI hat sich die Fälle unter den Nagel gerissen.«
    »In Bausch und Bogen.«
    »Unter Berufung auf die nationale Sicherheit?«
    »Unter Berufung auf die simple Feststellung: Wir machen das, und ihr könnt uns nicht daran hindern. ›Ich muss Ihnen
keine lächerliche Dienstmarke zeigen‹, war, glaube ich, der O-Ton Schuyler. Aber immerhin ging Schuyler so weit, durchblicken zu lassen, dass er nicht gerade glücklich darüber ist, dass die Anweisungen aber von ganz oben kamen und er nichts dagegen tun konnte. Weißt du, was für ein gewaltiges Eingeständnis das von ihm war?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Na, siehst du. Weißt du jetzt also, womit Darrel und ich die letzten drei Stunden verbracht haben? Wir haben alle unsere Akten für beide Bowens zusammengepackt und ihnen ins Federal Building rübergebracht. Das sind zwei inzwischen hochwahrscheinliche Morde in meinem Zuständigkeitsbereich, Diz, und prompt werden sie mir ohne ersichtlichen Grund entzogen.«
    »Was der Grund für deine nicht gerade überschwängliche Laune ist, was nicht heißen soll, dass dafür normalerweise ein besonderer Auslöser nötig wäre. Jedenfalls ging das schneller, als ich erwartet hätte.« Er hob die Hand. »Ich meine hier nicht deine drei Stunden. Ich meine, wie schnell Allstrong jemanden beim FBI mobilisiert hat. Er muss also Beziehungen ganz weit oben haben, was wir uns aber sowieso schon gedacht

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