Schattenkommando: Thriller (German Edition)
führen « , entgegnete Buzhazi hitzig. » Bis die Majlis, Ihr sogenannter Kriegsrat oder sonst irgendjemand den Mumm aufbringt, Verantwortung zu übernehmen, den islamistischen Aufstand niederzuschlagen und eine Regierung zu bilden, werde ich das tun, was ich am besten kann: so viele Feinde Persiens wie möglich zur Strecke zu bringen, um das Leben Unschuldiger zu schützen. Wenigstens habe ich ein Ziel. «
» Meine Anhänger sind der gleichen Auffassung wie Sie, General … «
» Beweisen Sie es. Helfen Sie mir, meine Arbeit zu tun, bis es Ihnen gelingt, Ihrem Kriegsrat ein wenig Vernunft beizubringen. «
Azar wollte noch etwas erwidern, wollte sich für ihr Volk und seinen Kampf einsetzen, Gründe für ihre eigene Legitimität vorbringen, doch ihr waren die Argumente ausgegangen. Buzhazi hatte recht, die Menschen waren entschlossen, den Islamisten Widerstand zu leisten, nur fehlten ihnen dazu die rechten Mittel.
Sie nickte resigniert. » Also gut, General, ich höre. Wie können wir Ihnen helfen? «
» Befehlen Sie Ihren Königstreuen, sich meiner Armee anzugliedern und meinen Anordnungen Folge zu leisten, und zwar zwei Jahre lang. Ich werde sie ausbilden und ausrüsten. Nach Ablauf dieser zwei Jahre steht es ihnen frei, mit der gesamten Ausrüstung, mit allen Waffen, die sie auf ihrem Rücken tragen können, zu Ihnen zurückzukehren. «
Azar machte ein überraschtes Gesicht. » Ein überaus großzügiges Angebot. «
» Allerdings müssten sie geloben, sich während dieser zweijährigen Einberufung meinen Befehlen zu unterwerfen und mit all ihrer Kraft und noch ein wenig mehr für mich zu kämpfen, und zwar unter Androhung der Todesstrafe, die jedoch nicht durch irgendeinen Kriegsrat oder ein Strafgericht ausgesprochen werden würde, sondern durch mich persönlich. Sollte jemand dabei ertappt werden, dass er Informationen an irgendjemanden außerhalb meiner Reihen – Sie eingeschlossen – weitergibt, wird er unehrenhaft und in Schande sterben. «
Azar nickte. » Was noch? «
» Wer nicht bereit ist, sich meiner Armee anzuschließen, muss sich verpflichten, frühzeitig klare und verwertbare Informationen an mich weiterzugeben, entweder in regelmäßiger Form oder auf Aufforderung, und meine Armee mit allem, was er hat, zu unterstützen: Lebensmittel, Kleidung, Unterschlupf, Wasser, Geld, Nachschubmaterial, einfach alles « , fuhr Buzhazi fort. » Ich habe meinen Sicherheitskommandos befohlen, sich zu verteilen, damit es Ihren Leuten leichter fällt, ihnen Notizen, Fotos und andere Informationen zukommen zu lassen. Ich werde ihnen außerdem anonyme Internetseiten und sichere Telefon- und E-Mail-Adressen zur Verfügung stellen, über die sie uns Informationen zukommen lassen können. Aber Ihre Leute müssen uns alle unterstützen, ausnahmslos. Ihre Loyalisten dürfen sich als Gefolgsleute der Qagev ausgeben, aber unterstützen werden sie mich, oder aber sie müssen das Feld räumen, sobald meine Männer und ich in den Kampf ziehen. Entweder erklären sie sich damit einverstanden, dass ich für Persien kämpfe und von ihnen absolute und uneingeschränkte Unterstützung erhalte, oder sie werden die Waffen niederlegen und sich von den Straßen fernhalten – keine Kommandounternehmen oder Bombenanschläge mehr, keine umherstreifenden Banden und keine Attentate, die ohnehin keinen anderen Zweck verfolgen, als die unschuldige Bevölkerung zu terrorisieren und den Pasdaran und Islamisten einen Vorwand zu liefern, ihre Angriffe gegen die Zivilbevölkerung auszuweiten. «
» Das wird … schwierig werden « , befürchtete Azar. » Ich kenne einfach nicht alle Anführer des Widerstands dort draußen. Offen gesagt, ich bezweifle, ob selbst im Rat irgendjemand sämtliche Zellen und ihre Anführer kennt. «
» Sie nehmen doch an den Treffen des Kriegsrats teil, oder? «
» Ich habe die Erlaubnis, den allgemeinen Zusammenkünften des Kriegsrats beizuwohnen, aber ich habe kein Stimmrecht. Darüber hinaus versucht man, mich von Strategietreffen fernzuhalten. «
Buzhazi schüttelte missmutig den Kopf. » Vermutlich sind Sie in dieser Ratsversammlung die Person mit dem schärfsten Verstand. Es ist mir ein gottverdammtes Rätsel, wieso man Ihnen die Mitbestimmung verweigert. Nun, das ist Ihr Problem, Hoheit. Ich sage Ihnen, Ihre Loyalisten sind Teil des Problems, nicht Teil der Lösung. Ich habe keine Ahnung, ob der Mann am anderen Ende der Straße ein Islamist oder einer von Ihren Loyalisten ist, also werde ich ihm
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