Schattenkommando: Thriller (German Edition)
nach.
Buzhazi wandte noch einmal den Kopf und rief zurück: » Das ist nicht sehr wahrscheinlich, Hoheit. Trotzdem vielen Dank. «
IM WEISSEN HAUS
ZUR SELBEN ZEIT
Stabschef Walter Kordus klopfte an die Tür des Präsidentenwohnzimmers im zweiten Stock der Familienresidenz des Weißen Hauses und öffnete sie einen Spalt. » Sir? Sie ist da. «
Präsident Gardner sah über seiner Lesebrille auf und legte die Papiere zur Seite, die er gerade durchgesehen hatte. Auf einem großen Flachbildschirmfernseher hatte er einen Boxkampf eingeschaltet, allerdings ohne Ton. Er trug ein weißes Hemd, dazu eine Anzughose und hatte seine Krawatte gelockert – außer unmittelbar vor dem Schlafengehen trug er selten etwas anderes als die für Geschäftsleute übliche Bekleidung. » Gut. Wo? «
» Sie sagten, dass Sie kein Treffen im Westflügel wünschten, also habe ich sie zum Red Room heraufbringen lassen. Ich hielt das für angemessen. «
» Gute Idee. Allerdings bat sie darum, den Treaty Room zu sehen. Lassen Sie sie dorthin führen. «
Kordus trat einen Schritt in das Wohnzimmer hinein. » Sind Sie sicher, Joe, dass Sie das wollen? Sie ist die Vorsitzende des ASC und vermutlich eine der mächtigsten Frauen des Landes. Die Angelegenheit muss rein geschäftlicher Natur bleiben … «
» Dies ist geschäftlich, Walt « , sagte Gardner. » Ich bin in wenigen Minuten dort. Haben Sie die Unterlagen, um die ich Sie gebeten habe? «
» Sind unterwegs. «
» Gut. « Gardner machte sich wieder an die Durchsicht seiner Papiere. Der Stabschef schüttelte den Kopf und entfernte sich.
Wenige Minuten darauf schritt Gardner durch die Center Hall; er hatte sein Jackett angezogen und richtete sich im Gehen die Krawatte. Kordus fing ihn ab und reichte ihm eine Aktenmappe. » Frisch aus dem Drucker. Möchten Sie, dass ich …? «
» Nein. Ich denke, für heute Abend sind wir durch. Danke, Walt. « Damit rauschte Gardner an seinem Stabschef vorbei und betrat den Treaty Room. » Guten Abend, Senatorin. Danke, dass Sie sich zu dieser unchristlichen Stunde herbemüht haben. «
Sie stand neben dem mächtigen US -Grant-Kabinettstisch und strich liebevoll mit ihren schlanken Fingern über die Kirschholzintarsien. Der Steward hatte ein Tablett mit Tee auf dem Couchtisch auf der anderen Zimmerseite abgestellt. Als sie Gardner den Raum betreten sah, wurden ihre Augen groß, und jenes Lächeln, das jede Kamera magnetisch anzog, erschien auf ihrem Gesicht. » Mr. President, es ist mir eine Ehre und ein Privileg, Ihnen heute Abend Gesellschaft leisten zu dürfen « , erwiderte Senatorin Stacy Anne Barbeau in dem ihr eigenen seidenweichen Louisiana-Akzent. » Ich möchte Ihnen ganz herzlich für Ihre Einladung danken. « Sie begrüßte ihn mit förmlichen Wangenküssen. Barbeau trug einen tief ausgeschnittenen weißen Geschäftsanzug, der ihr Dekolleté auf raffinierte und effektvolle Weise zur Geltung brachte und dem Anlass entsprechend durch eine schimmernde Platinkette sowie Diamantenohrgehänge noch unterstrichen wurde. Der Schwung ihres roten Haars schien perfekt auf ihr Lächeln und ihren Wimpernschlag abgestimmt, und ihre grünen Augen funkelten voller Tatkraft. » Sie wissen, Sir, dass Sie mich jederzeit bemühen dürfen. «
» Danke, Senatorin. Bitte. « Er wies auf ein viktorianisches Sofa, dann ergriff er ihre Hand und geleitete sie dorthin. Er selbst nahm in einem verschnörkelten Sessel zu ihrer Rechten Platz, gegenüber dem Kamin.
» Ich hoffe, Sie richten der First Lady meine herzlichen Grüße aus « , sagte Barbeau und setzte sich auf der Couch kaum merklich zurecht. » Wenn ich mich nicht irre, weilt sie derzeit in Damaskus, wo sie an der internationalen Frauenrechtskonferenz teilnimmt, richtig? «
» Ganz recht, Senatorin « , bestätigte der Präsident.
» Ich wünschte, meine Pflichten im Senat hätten es mir ermöglicht, ebenfalls teilzunehmen « , sagte Barbeau. » Ich habe meine ranghöchste Mitarbeiterin entsandt mit einer vom gesamten Senat unterstützten Resolution, die die First Lady den Delegierten vorlegen wird. «
» Sehr umsichtig von Ihnen, Senatorin. «
» Ach bitte, Sir, würden Sie mich, wenn wir unter uns sind, ganz einfach Stacy nennen? « Sie bedachte ihn mit dem für sie typischen und so umwerfenden Lächeln. » Ich denke, wir können uns hier die Förmlichkeiten sparen, die unsere Ämter ansonsten von uns verlangen. «
» Natürlich, Stacy « , sagte Gardner, verzichtete aber darauf, ihr ebenfalls zu
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