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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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und sah zur Decke. »Was willst du?«
    »Als Erstes deine Hosen.«
    »
Was

    »Deine Hosen. Solange du noch etwas anhast, weiß ich nicht, ob du nicht doch noch eine Waffe an dir hast.«
    »Du
weißt,
dass ich nur
eine
Pistole trage!«
    Nun war es an ihr, mit den Schultern zu zucken. »Times change.«
    Schicksalsergeben stand Christopher auf und zog seine Jeans aus. Er warf ihr einen kurzen Blick zu. Ihre kalte Miene war Aussage genug, und so schlüpfte er auch aus seiner Unterhose. Splitternackt setzte er sich wieder auf sein Bett. Er fühlte sich bescheuert, und das ärgerte ihn. Sie hatte es geschafft, ihm die Konzentration zu nehmen. Er hatte sie gut trainiert. »Kann ich jetzt wenigstens die Hände runternehmen?«, fragte er.
    »Ja. Aber eine falsche Bewegung, und du bist tot, Christopher.«
    Er nickte. Er glaubte ihr. Langsam ließ er seine Arme neben sich auf das Bett sinken.
    »Du hast einen riesigen Fehler gemacht«, erklärte er ihr.
    »Nicht nur einen«, gab sie zurück. »Aber ich bin der festen Überzeugung, dass
das
hier kein Fehler ist. Es ist der erste Schritt, meine Fehler wiedergutzumachen.«
    »Wie willst du etwas wiedergutmachen, wenn du tot bist?«
    »Hat der Kardinal
dir
den Auftrag zu geben, mich umzubringen?«
    »Natürlich nicht. Er weiß von unserer Affäre. Er ist nicht dumm.«
    »Würdest du mich verraten?«
    »Du kennst die Antwort.« Und sie lautete nein. Sein eigener, kleiner Verrat an der Kirche. Er liebte Maria immer noch, auch wenn zwischen ihnen schon seit mehr als einem Jahr nichts mehr lief. Er wunderte sich bloß, ob sie ihm das glaubte. Wenn nicht, würde sie ihn erschießen. Er wollte nicht sterben. Nicht so. »Aber sie werden dich trotzdem finden, früher oder später. Du darfst sie nicht unterschätzen!«
    »Was ich von dir will«, erklärte sie, entschlossen das Thema wechselnd, »sind Informationen.«
    »Welche?«
    »Alle.«
    »Du machst Witze. Du erwartest, dass ich die größten Geheimnisse der Kirche ausplaudere, nur weil du eine Pistole in meine Richtung hältst?«
    »Nein. Wenn du mir nichts erzählst, behaupte ich bei deinen Kollegen,
dass
du mir zuviel erzählt hast.« Ihre Stimme war kalt. Sie war entschlossen, daran bestand kein Zweifel.
    Christopher dachte intensiv nach, bevor er antwortete. Wenn seine
Kollegen
ihr glaubten, würden sie ihn ohne Zweifel bei Mathäus anklagen. Das würde ihn seinen Kopf kosten, und zwar im genauen Sinne des Wortlauts. Aber würden sie ihr glauben? Was wusste Maria, das sie nicht wissen sollte? Hatte er ihr etwa schon zu viel erzählt, in der Zeit, in der sie zusammen gewesen waren?
    »Warum?«, fragte er, um mehr Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. »Bist du ein Spion? Bist du zu einem anderen Inquisitor übergelaufen?« Er traute es ihr nicht zu, dazu kannte er sie zu gut, aber es würde sie ablenken. Und die beste Ablenkung waren Emotionen. »Gehst du mit ihm
auch
ins Bett?«, legte er deshalb noch nach. Er wusste, dass er sie damit verletzte. Er wollte es nicht, aber er musste jeden Vorteil nutzen, den er kriegen konnte. Ablenkung bedeutete Fehler. Maria hatte bisher keinen gemacht.
    »Nein«, antwortete sie ruhig. Sie hatte sich gut unter Kontrolle. Er hatte trotzdem das kurze Zucken in ihrem Gesicht bemerkt. »Ich will nur endlich wissen, worum es geht.«
    »Worum was geht?« Er stellte sich dumm.
    »Die Arbeit, die wir machen. Der Krieg gegen die Ketzer. Es steckt mehr dahinter, als es den Anschein macht. Viel mehr.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sie bekämpfen sich gegenseitig, das habe ich nun schon mehrfach erlebt. Es gibt nicht einfach
die
Ketzer. Sie haben Parteien und kämpfen für verschiedene Ziele. Und ich glaube, dass sie nicht alle schlecht sind.«
    »Was genau hast du erlebt?«
    »Hör auf damit!
Ich
stelle hier die Fragen!«
    Christopher hatte nicht damit gerechnet, viel mehr aus ihr herauszubekommen. »Dann frag!«
    »Was weißt du über Phantome?«
    Diese Frage überraschte ihn nun doch. »Woher hast denn
davon
gehört?«
    »In Norwegen. Du weißt, dass ich dort nach dir gesucht habe?«
    »Ja.«
    »Nun, in Trondheim bin ich über einen Ketzer gestolpert, während ich auf den Kontaktmann gewartet habe. Es war reiner Zufall. Er kam mit einem Bus aus den Hügeln, sprach einen fürchterlichen Akzent und fragte einen Mann neben mir, ob er ihm den Fahrplan erklären könnte.«
    »Hätte auch einfach jemand sein können, der etwas zurückgezogen lebt.«
    »Nein. Er hatte
sooo
breite Schultern.« Sie deutete kurz mit

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