Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
Vom Netzwerk:
sichere Gegend für einen alten Barbaren wie mich.« Der junge Bursche, der vor ihm lag, stöhnte schon wieder. »Ich bin nur zufällig hier vorbeigekommen und dachte mir, ich sehe mir mal die Stadt an. Sag mir, was hat der Bursche angestellt?«
    »Was geht dich das an?«, entgegnete der Pockennarbige. »Ihm wird vorgeworfen, die Durchsetzung von Recht und Ordnung behindert zu haben. Der Dreckskerl hat mir den Dolch ins Bein gestochen. Es hört und hört nicht zu bluten auf.« Er deutete auf die Waffe am Gürtel und dann auf sein Bein. Seine Stimme klang beinahe panisch.
    Kayne betrachtete die Waffe und bemerkte das Glühen. »Magie, wenn ich mich nicht irre. Ich bin kein Fachmann, aber ich denke, die Wunde wird sich so bald nicht von selbst schließen. Such dir lieber einen guten Arzt.« Er verschränkte die Arme vor der Brust, setzte eine undurchdringliche Miene auf und starrte die beiden Soldaten an.
    Der jüngere Krieger griff nach dem Schwert. »Aber ohne diesen Dreckskerl gehen wir hier nicht weg. Komm schon, mach Platz.«
    Kayne drehte den Kopf hin und her. Es knackte leicht. Schließlich seufzte er zufrieden. »Nein«, antwortete er.
    »Dann wirst du mit ihm sterben. Merrik, du nimmst die linke Seite.«
    Die Wächter rückten langsam gegen ihn vor, die roten Mäntel flatterten im Wind.
    Kommt nur her, dachte er und langte hinter sich nach dem Heft des Großschwerts, das er auf dem Rücken trug. Sobald die vertraute Waffe in seiner Hand lag, entfernte er sich einen Schritt von dem liegenden Burschen und schenkte dem Kerl, der sich vor Schmerzen wand, einen gereizten Blick. Seine Gegner versuchten unterdessen, ihn in die Zange zu nehmen. Das machte die Sache nicht leichter.
    Der Soldat auf der rechten Seite täuschte einen Angriff gegen die Beine vor, riss jedoch auf einmal das Schwert herum, um einen bösen Rückhandschlag loszulassen. Kayne sprang zurück und zog die Brust ein. Die Schwertspitze pfiff ein paar Fingerbreit an ihm vorbei.
    Aus dem linken Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung, fuhr sofort herum und ging in die Hocke. Der Stahl sauste harmlos über seinen Kopf hinweg, und sofort kam er wieder hoch und drosch dem Angreifer den Ellenbogen auf die Wange. Der Mann ging sofort zu Boden. Während er noch die Drehung vollendete, zog er das Großschwert aus der Scheide und hob es gerade rechtzeitig, um den nächsten Angriff des zweiten Soldaten zu parieren.
    Der Gegner wich zurück und blinzelte. »Verdammt«, sagte er.
    »Genau«, stimmte Brodar Kayne ihm nickend zu. »Lasst es uns zu Ende bringen. Ich muss pissen.«
    Großschwert und Langschwert trafen aufeinander. Kayne bewegte sich kaum, während er lässig die wilden Vorstöße des Wächters abwehrte. In seiner Verzweiflung holte der Gegner zu einem Überkopfhieb aus, der Kayne den Schädel spalten sollte. Doch der Hochländer wich gewandt zur Seite aus und schlug in Hüfthöhe mit der eigenen Klinge zu.
    Der Wächter starrte das Gedärm an, das dort hervorquoll, wo gerade noch sein Bauch gewesen war. Er ließ das Schwert fallen und wollte die glitzernden Schlangen mit den Händen einfangen, dann ließ er angewidert los.
    So was ist immer eine üble Sache, dachte Kayne mitfühlend. Noch einmal hob er das Großschwert und hackte dem Mann den Kopf ab.
    Anschließend wischte er die Klinge am Wappenrock des Toten sauber, steckte sie in die Scheide auf dem Rücken und ging zu dem zweiten Wächter, der gerade benommen auf die Beine kam. Er packte den Kopf des Soldaten und schmetterte ihn vier-, fünf-, sechsmal gegen die Außenwand des Lagerhauses. Mit einer Hand hielt er den Toten aufrecht, um ihm mit der zweiten den Dolch aus dem Gürtel zu ziehen. Dann ließ er ihn fallen.
    Er drehte die Klinge in den Händen hin und her. Es war eine wirklich schöne Waffe. Heft und Parierstange waren schlicht gestaltet, doch der Knauf war mit einem großen Rubin geschmückt, und die leicht gekrümmte Klinge verströmte den blauen Schein, der auf irgendeine Art von Verzauberung schließen ließ. Er schob den Dolch hinter den Gürtel und wollte gerade in die Schenke zurückkehren, da erregte ein Husten seine Aufmerksamkeit.
    »Dich hätte ich fast vergessen«, murmelte er. »Wahrscheinlich sollte ich dir dafür danken. Es könnte nur schwierig sein, hier in Dorminia einen Händler zu finden, der mir das Ding abkauft, aber woanders dürfte es mir ein hübsches Sümmchen einbringen.« Er zögerte einen Moment, dann hob er den Fuß und setzte dem Burschen den Stiefel auf

Weitere Kostenlose Bücher