Schattenlaeufer und Perlenmaedchen - Abenteuer Alltag in Japan
Gast einen Geldumschlag, er erhält auch ein Abschiedsgeschenk. Im Sommer gibt es zum Totenfest für alle Vorgesetzten ein Geschenk, im Winter wiederholt sich die Sache zu Neujahr. Dabei muss sich der Wert der Gegenstände einigermaßen die Waage halten, ein Gegengeschenk darf niemals billig ausfallen, es würde den Beschenkten herabwürdigen. Ist es allerdings zu üppig, zwingt es den Beschenkten in die prekäre Lage, ein ebenfalls viel zu teures Geschenk zurückzugeben. Was schenkt man? Am besten Praktisches wie Delikatessen, Seifen oder Handtücher. Gerne mit berühmtem Label oder etwas Außergewöhnliches wie erlesene Handwerkskunst. Blumen sind unbeliebte Präsente, ihre Symbolik birgt zu viele Tücken. Souvenirs aus der Heimat wie zum Beispiel eine Kuckucksuhr sind geradezu Garanten eines gelungenen Geschenks.
10. Rechnungen
Bei gemeinsamen Unternehmungen, sei es nun der Eintritt in ein Museum oder das Mittagessen im Restaurant, teilt man die Rechnung nicht, sondern überlässt einer Person das Zahlen. Auseinanderklamüsern nach dem Motto „Wer hatte die Nummer 15 und ein Pils?“ ist jenseits sämtlicher Anstandsregeln. Nach einem höflichen Gerangel an der Kasse gewinnt gewöhnlich erst einmal der Ranghöhere und zahlt für alle. Bei der nächsten Gelegenheit, sagen wir der Pause im Museumscafé, bezahlt dann ein anderer für die gesamte Runde. Und so gleicht sich das gewöhnlich über einen längeren Zeitraum wieder aus. Als Ausländer kommt man selten zum Zahlen, dann sollte man hin und wieder einen anderen Weg finden, um die finanzielle Balance zu halten. Besondere Mitbringsel, wie der in Japan heiß geliebte Baumkuchen einer berühmten Konditorei, sorgen dann wieder für ein Plus auf dem Konto der guten Gefühle.
Reiko, einst Perlenmädchen und professionelle Taucherin.
Der schönste Tag im Leben einer Japanerin – Braut in klassischer Hochzeitsrobe in Matsumoto, Zentraljapan.
Dreck und Schweiß – der Alltag junger Sumo-Ringer.
Vorbereitungen auf eine Auto-Weihe. Shinto-Priester eines Schreins bei Kumamoto, Südjapan.
Die Götter um Liebesglück bitten. Votivtafeln an einem Schrein in Nagasaki, Südjapan.
Aktiv bis ins hohe Alter: Viele Senioren genießen ihr Rentnerdasein mit Gleichgesinnten. Ausflügler im Weltkulturerbe Shirakawago.
Ordnung ist das halbe Leben, den Rest verbringt man eh auf der Arbeit. Großraumbüro in Morioka, Nordjapan.
Arbeiten jenseits der Altersgrenze – leider nichts Ungewöhnliches. Die zwei putzen den Bahnsteig von Shizuoka.
Billigjobs ersetzen immer öfter die Festanstellung, der junge Mann wirbt ganz altmodisch mit Schild für ein Internetcafé.
Mittagspause im Tempel Myoanji, Kyoto.
Schlange stehen für das Glück beim Flippern. Wartende vor einem Pachinko-Parlor in Nagasaki.
Was sich liebt, teilt auch sein Leckerli. Pet-Boom auf Japanisch.
Elegant im Kimono – ein immer noch recht häufiger Anblick. Takayama, Zentraljapan.
Großmutter, Mutter und Kind. Erziehung ist immer noch Aufgabe mehrerer Generationen.
Pretty mitten in Pink, Verkäuferin von Maid-Kostümen und Souvenirs in Tokyos In-Viertel Akihabara.
Danksagung
Zunächst möchte ich allen Personen danken, die meinen Alltag in Japan zum Abenteuer haben werden lassen und mir die Augen für die japanischen Way of Life geöffnet haben. Die Bereitschaft zahlreicher Japaner zu langen und ehrlichen Gesprächen hat dieses Buch erst möglich gemacht. Ebenso gilt mein Dank meiner Verlegerin Sandra Thoms und meiner Lektorin Julia Kaufhold für die intensive Zusammenarbeit. Ehemann und Kinder bekommen ein besonders liebvolles Dankeschön von mir für geduldiges Zuhören und konstruktive Kritik. Zu guter Letzt danke ich allen Lesern, die nach der Lektüre dieses Buch in Japan mehr als das Land der Skurrilitäten und Klischees sehen.
1. Auflage 2010
© Dryas Verlag, Text und Bilder
Herausgeber: Dryas Verlag, Oldenburg,
gegr. in Mannheim
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme vervielfältigt oder verbreitet werden.
Umschlaggestaltung: Rosa Segerer, Segerer Design
Umschlagbild und Bildteil: Christine Liew
Herstellung: Gabriel A. Neumann, Heidelberg
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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