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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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viel. Und sechs von ihnen waren verschleppt worden, das warf einen weiteren Schatten auf die Erleichterung über die wiedergewonnene Freiheit.
    Nach einiger Zeit ließ Lauras Konzentration nach, und sie achtete zu wenig auf den Weg. So stolperte sie unbedacht über einen Leichnam und war bass erstaunt, als ein unterdrücktes »Au!« ertönte.
    Ganz ruhig, ermahnte sie sich. Sie wandte sich dem Hindernis zu und betrachtete es misstrauisch aus zwei Schritten Abstand.;
    Zunächst sah es nur wie ein unordentlicher dunkler Haufen Stoff aus, der sich nicht regte.
    Aber Leichen gaben keinen Schmerzlaut von sich. Sie waren tot. Tot fühlte man nichts mehr.
    »Ich weiß, dass du lebst«, sagte Laura mit rauer Stimme. »Also gib’s auf.« Keine Antwort. Keine Regung.
    »Komm schon!«, forderte Laura, nun deutlich mutiger. »Ich hab dich gehört. Und ich werde dich gleich noch mal hören, wenn ich dich erneut trete, und das nicht so sanft wie eben.«
    Sie trat einen Schritt näher und holte theatralisch mit dem Fuß aus.
    »Ist ja gut!«, erklang eine Stimme aus dem Haufen. Dann sah Laura eine braune Hand. Mit einigem Ächzen befreite sich der Beduine, der halb begraben unter einem Toten gelegen hatte, und setzte sich auf. Genau wie alle anderen war er vollständig verhüllt. Er löste den Schleier, doch der Turban verdeckte immer noch zwei Drittel seines Gesichtes. Laura erkannte aber, dass er ziemlich jung war und wohl von eher geringer Körpergröße. Ein Jugendlicher noch, wie es schien. Das nahm ihr die Furcht.
    »Was bist du denn für ein Weichling?«, fragte sie. »Ich hab dich doch kaum berührt.«
    »Kommt drauf an, wo«, murmelte der junge Mann, und Laura hätte beinahe gelacht.
    »Bist du verletzt?«
    »Glaube nicht.« Seine Hand glitt unter den Turban und tastete den Kopf ab. »Ich habe einen Schlag abbekommen und das Bewusstsein verloren, und dann muss der Tote auf mich gefallen sein, sodass niemand mich bemerkt hat. Die Mordags waren wohl schon satt.« Er sah sich um. »Bei den Dämonen der Wüste«, stieß er hervor. »Was ist hier passiert?«
    »Alle sind tot«, antwortete Laura. »Bis auf Belorion, drei seiner Leute und sechs unserer Leute, die sie verschleppt haben. Beim zweiten Angriff sind sie abgehauen.«
    »Belorion ist fort? Aber … aber … das ist unmöglich, er würde mich doch nie …«
    »Tja, wie es aussieht, hat er euch alle im Stich gelassen und seine feinen Kumpane dazu. Den Mordags ausgeliefert, im vollen Bewusstsein, dass ihr unterliegen werdet.«
    »Was erlaubst du dir, Sklavin?«, brauste der junge Mann auf. Er schien nach einer Waffe greifen zu wollen und musste feststellen, dass er keine mehr besaß. Nicht eine einzige, und in erreichbarer Nähe lag ebenfalls keine. Dennoch gab er nicht so leicht auf. »Ich werde dich zur Rechenschaft ziehen für …«
    Laura grinste. »Falls es dir entgangen sein sollte: Ich bin keine Sklavin mehr. Die Verhältnisse haben sich umgekehrt. Du bist jetzt unser Gefangener.«
    Seine Augen weiteten sich, und er versuchte aufzustehen.
    Laura fackelte nicht lange und versetzte ihm einen weiteren Tritt. Sich auf ihn zu werfen hatte wohl nicht viel Sinn, denn er war in jedem Fall stärker als sie, und mit ihrem geringen Gewicht konnte sie ihn kaum niederdrücken.
    Immerhin warf ihn der Kick gegen die Brust zurück Sie hob die Arme und wedelte heftig. »Kommt hierher, schnell! Ich habe einen Überlebenden entdeckt!«

    Andreas kam als Erster angerannt, in der Hand ein Messer. Er richtete es gegen den jungen Mann, als dieser erneut aufspringen und fliehen wollte.
    »Denk nicht mal dran!«, schnappte er und drohte mit der blitzenden Spitze.
    In diesem Augenblick nahm Laura ihn ernst, obwohl der Kopilot sich sonst so ablehnend gegenüber Gewalt gezeigt hatte.
    Auch der Beduine verhielt sich still, umso mehr, als er sah, dass immer mehr Menschen eintrafen und er sowieso keine Chance mehr gehabt hätte. In diesem Durcheinander hatte er keine freie Bahn, um durch Geschwindigkeit Abstand zu gewinnen.
    »Na, schauen wir mal, was wir da haben.« Cedric trat an den jungen Mann heran, bückte sich und griff zu.
    »Wag es nicht!«, schrie der Beduine, doch im selben Moment wurde er schon hochgerissen und auf die Beine gestellt.
    »Der ist ja nur eine halbe Portion!« Cedric lachte und tätschelte den Turban, dann klopfte er ihm den Sand von den Schultern. »Keine Sorge, Kleiner, an Kindern vergreif ich mich nicht.«
    »Ich bin kein Kind!«, fauchte der Gefangene wütend. »Und

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