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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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kurzen Aufschrei, dann landete er kopfüber in einem Sandhaufen. Halb betäubt rutschte er den Haufen hinunter, schüttelte den Kopf und spuckte Sand aus; dann rappelte er sich auf und kam wieder in Fahrt.
    Jack und Cedric erreichten den Nacken des Ungeheuers, nahmen Anlauf und sprangen hinauf. Sie klammerten sich zäh an die hornigen Schuppen und setzten ihr grausiges Werk fort. Endlich verendete der Mordag mit einem letzten Röcheln. Als die beiden Männer abspringen wollten, donnerte neben ihnen der nächste tote Leib zu Boden. Ein weiterer, noch lebender Mordag wandte sich ihnen jetzt zu - es war derjenige, dem Jack das Auge ausgeschossen hatte -, wie es aussah, suchte er sich sein Opfer ganz gezielt aus.
    »Wer wird denn so nachtragend sein?«, murmelte Jack und zog erneut die Pistole, um ihm auch das zweite Auge auszuschießen.
    Der aufgerissene, zähnestarrende Rachen kam immer näher. Jack, der auf dem toten Schuppenleib stand, stellte sich geradezu herausfordernd hin und zielte sorgfältig.
    »Typisch Amerikaner!«, knurrte Cedric. Er machte aber keinerlei Anstalten, Jack aus der Angriffslinie zu stoßen, sondern sprang allein hinunter.
    Jack kam gar nicht mehr zu seinem zweiten Schuss denn plötzlich, mitten in der Bewegung, hielt der Mordag inne, stieß ein merkwürdig quiekendes Geräusch aus und donnerte dann leblos in den Sand, dass es Cedric knapp daneben leicht hochhob.
    »Doch richtig getroffen!«, rief Jack triumphierend »Bei denen läuft das eben zeitverzögert ab.«
    Am Jubeln der Sklavenhändler konnten sie hören, dass Hoffnung auf Sieg bestand. Tatsächlich fingen die Mordags an, sich zurückzuziehen. Die Beduinen setzten ihnen nach und beschossen sie, sodass einige nur schwer verletzt entkamen und zwei weitere fielen.
    »Cedric, Milt!«, rief Jack. »Los, die anderen!«
    Die beiden begriffen sofort. Während die Händler noch mit dem Kampf beschäftigt waren, wollten sie die restlichen Gefährten in Sicherheit bringen. Zum Wrack, wo sie sich verschanzen konnten. Die Karten wurden nun neu gemischt, denn sie verfügten jetzt über Waffen. Vielleicht konnten sie eine Einigung mit Belorion erzielen, der immerhin einige Männer und vor allem auch Lasttiere und Vorräte verloren hatte.
    Milt und Cedric gaben den Leuten Schutz und trieben sie an, während Jack langsamer folgte. Er suchte nach einer Gelegenheit, Belorion zu treffen; umbringen wollte er ihn nicht so heimtückisch aus dem Hinterhalt - das ließ sein Ehrenkodex selbst nach allem, was geschehen war, nicht zu -, aber er konnte ihn unschädlich machen. Wenn der Anführer ausfiel und sein Stellvertreter bereits tot war, konnte sicher mit den anderen verhandelt werden.
    Aber es war wie verhext: Belorion stand nie frei, und Jack hatte nur einen Schuss. Er konnte nicht einfach den Mann anschießen, der ihm die Sicht versperrte, und dann auf Belorion anlegen - der Anführer hatte bereits bewiesen wie schnell er war. Er würde sich kein zweites Mal bloßstellen lassen.
    Notgedrungen musste Jack diesen Plan aufgeben, bevor er zu auffällig wurde. Es war wichtiger, die eigenen Leute in Sicherheit zu bringen. Alle gemeinsam hasteten sie hinter das Wrack, zu den anderen … das heißt fast alle.
    Denn der Kampf war noch keineswegs vorbei.

    Nur mehr sechs Menschen waren es, die die letzte Strecke zu bewältigen hatten, angeführt von dem Nordiren. Jack gab ihnen vom Wrack aus Deckung und feuerte sie an, als Belorion auf sie aufmerksam wurde und seine Männer zusammenrief. Die letzten Mordags verschwanden gerade in ihren Erdlöchern. Es wurde brenzlig!
    »Schneller, schneller!«, schrie Jack und legte an, doch die Räuber waren zu weit weg, oder das Schussfeld war aufgrund der Flüchtenden nicht frei.
    Vor allem Belorion war mitten unter seinen Leuten nach wie vor nicht angreifbar. Gerissener als ein Fuchs, dachte Jack bei sich. Das und vieles andere, zumeist Kleinigkeiten, entsprachen überhaupt nicht dem Bild eines Sklavenhändlers, sondern mehr einem Profi … wie ihm. Seltsam.
    Da kamen zwei Reiter angaloppiert, die in der Zwischenzeit ihre Tiere eingefangen hatten; nur etwa zwanzig Meter von Jack entfernt warfen sie mit perfektem Schwung Netze über die Fliehenden aus. Sie breiteten sich weit aus und hüllten die laufenden Menschen ein. Alle sechs wurden darunter gefangen; sie stürzten und blieben liegen.
    Jack stieß einen Fluch aus und schoss einen der Reiter aus dem Sattel, der gerade auf ihn mit einem Speer anlegte. Der andere drehte sofort

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