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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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aufgerissenen Augen.
    Da draußen, mitten in der Luft, war ein Loch.

    »Das ist unmöglich«, flüsterte Laura.
    Sie hatte kein anderes Wort dafür. Mitten in den blauen Himmel, direkt vor dem Flugzeug, war ein riesiges Loch gestanzt. So groß, dass drei Flugzeuge hätten hindurchfliegen können, doch nur dieses eine, in dem Laura saß, steuerte darauf zu.
    Innerhalb des Lochs war nichts. Nur gähnende Leere. Der Rand flimmerte leicht, als sei es eine Luftspiegelung.
    Laura fuhr herum, fing den Blick des Mannes von Reihe achtzehn auf und schrie: »Was ist das? Sie wissen es!«
    Mehrere Köpfe ruckten zu ihm herum, doch der Mann schüttelte nur den Kopf. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    »Laura!«, schrie Zoe, und sie sah wieder nach vorn.
    Das Loch nahm nun den gesamten Sichtbereich ein, und Laura erkannte ein eigenartiges Wallen darin.
    Das Flugzeug kam schlagartig zur Ruhe und beschleunigte sogar. Fast, als … würde es von dem Loch im Himmel angezogen.
    »Was geschieht mit uns …?«
    Sie fuhr zusammen, als aus den hinteren Reihen eine helle Jungenstimme erklang: »Siehst du, Papa - das Bermudadreieck! Ich hab’s dir gesagt!«

    Der Fluglotse im Tower des Miami International Airport schrie auf. Gleichzeitig gab er Alarm, und sein Vorgesetzter eilte zu seinem Platz.
    Ein verstümmelter Funkruf kam herein, begleitet von Rauschen und Knistern.
    »Mayday, Mayday … fliegen auf ein Loch in der Luft zu … werden eingesaugt … können nicht entkommen …«
    »Wer ist das?«, fragte der Vorgesetzte.
    Der Fluglotse riss sich die Kopfhörer herunter. Er hatte Tränen in den Augen. »Die Bahamasair … genau in dieser Sekunde, aber …«
    »Was ist? Ruf sie sofort!«
    »Geht nicht …!« Der Mann schluchzte. »Das Flugzeug ist weg!«
    Das Radar war leer. Und es blieb leer.
    Sofort gestartete Jäger und Hubschrauber fanden nichts, der Himmel war völlig klar, das Meer lag ruhig und still. Keine Anzeichen eines Absturzes, der hier, so nah am Festland, nicht unbemerkt geschehen wäre.
    Das Flugzeug, das sich gerade in sechstausend Fuß Höhe über dem Meer im Landeanflug befunden hatte, war verschwunden.
    Spurlos.

2
     
    Landung
     
    D ie Maschine wurde so stark durchgeschüttelt, dass Lauras Blickfeld sich geradezu vervielfachte, und sie klammerte sich verkrampft an die Armlehnen. Sie hörte die Schreie der Passagiere ringsum, das dumpfe Poltern und Scheppern von Gepäck und Serviceteilen. Vor allem aber nahm sie das Ächzen und Stöhnen des Flugzeugs wahr, das Knirschen des Metalls. Schrauben lockerten sich, Verkleidungen wurden locker, all das beispielhaft für die extremen Belastungen, denen tragende Teile ausgesetzt waren. Der Flieger konnte jeden Moment auseinanderfallen.
    Im Gegensatz zu den meisten anderen Passagieren war Laura in ihrer Angst völlig gelähmt; sie brachte nicht einmal einen Ton hervor. Sie saß da, den Gurt fest zugezogen, und trotzdem hob es sie immer wieder aus dem Sitz, wenn das Flugzeug durchsackte.
    Verständlich machen konnte sich niemand mehr; es gab ohnehin nichts, was die Menschen noch tun konnten. Das Flugzeug stürzte ab, daran bestand kein Zweifel. Die Motoren dröhnten und donnerten, immer wieder gab es einen Ruck nach oben, auf den unweigerlich der steile Kurs nach unten folgte.
    Seltsam, wie der Verstand in einer so extremen Situation arbeitete. Laura dachte weder an zu Hause noch an die Möglichkeit, zu sterben. Sie überlegte lediglich, dass immer noch ein Pilot da sein musste, der versuchte, die Maschine zu stabilisieren, weil sie sich andernfalls schon in den Erdboden gebohrt hätten.
    Ein Blick aus dem Fenster war nicht möglich bei dem Geschüttele, aber Laura hätte den Kopf gar nicht drehen können. Sie war nach wie vor wie unfähig, sich zu bewegen.
    Und das war es also, dachte sie und wunderte sich, wie lange es dauerte und dass sie überhaupt keine Angst hatte.
    Sie nahm alles nur noch wie durch dicke Filterwatte wahr, gedämpft, verschwommen und wie in Zeitlupe. Die Geräusche drangen lediglich von fern zu ihr durch. Am lautesten hörte sie ihren eigenen, keuchenden Atem.
    Sie spürte, wie es abwärtsging, tiefer und immer tiefer. Der Sturz war nicht mehr aufzuhalten. Es hob sie leicht aus dem Sitz, und sie stellte sich vor, wie es wäre, Flügel zu haben.
    Gewissermaßen hatte sie ja welche, nämlich aufgedruckt auf der Rückseite ihres Tops. Ein schwarzes Top mit Flügeln aus Nieten.
    Wenn es schon ein Loch in der Luft gab, sollte es doch auch möglich sein, dass

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