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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wieder aufrappelte.
    Arun achtete nicht weiter auf die Auseinandersetzung. Er konzentrierte sich auf die Fesseln. Sie waren wie erwartet keine sonderliche Herausforderung für ihn, und schon bald fielen sie klirrend zu Boden. Für die Ketten seiner Begleiter benötigte er noch weniger Zeit, und schon waren sie frei, alle vier, bereit, ihre Aufgabe zu einem Ende zu bringen.
    »Aswig – du konzentrierst dich und versuchst, dir einen Weg hier heraus zu denken. Verstanden?«
    »Aber so etwas habe ich niemals zuvor versucht ...«
    »Dann wirst du es jetzt tun! Du bist ein Fährtenspürer, der beste, den wir haben. Nidi wird dir dabei helfen. Macht schon!«
    Er verlangte Ungeheures von dem halbwüchsigen Jungen. Inmitten unberechenbaren Chaos sollte er sich konzentrieren und seinen Geist schweifen lassen, um einen Fluchtweg zu finden. Doch er würde diese Nagelprobe bestehen müssen. Andernfalls waren sie verloren.
    Felix und Krasarhuu rangen miteinander, ohne dass einer der beiden die Oberhand gewann. Angela saß nach wie vor teilnahmslos da. Ab und zu versuchte sie, einen letalen Kältestrahl in Richtung des Schwarzelfen abzustrahlen – doch sie wagte es nicht. Die beiden Kontrahenten waren stets in Tuchfühlung zueinander. Sie hätte ihren Mann mit in den Tod gerissen, hätte sie ihre Kräfte eingesetzt.
    »Sieh zu, dass die beiden einander nicht umbringen«, sagte Arun zu Harmeau, ohne zu wissen, wie der Alte die Kontrahenten trennen sollte. Es spielte auch keine Rolle, was der Matrose tat. Hauptsache war, dass er sich nicht um ihn kümmern musste. Sein Interesse galt Angela – und dem Dolch Girne.
    Langsam und bedächtig umrundete er den Hufeisentisch. Ein letzter Ratsherr verließ eben den Saal durch den Eingang zu ihrer Rechten. Wächter, die das Tor beschützt hatten, warfen ängstliche Blicke in den Raum und flüchteten dann ebenfalls. Arun konnte es ihnen nicht verdenken: Hier drinnen befand sich alles in einem Umbruch. Selbst Raum und Zeit schienen davon betroffen zu sein. Die Schwärze Krasarhuus bewirkte Effekte, die Arun sich nicht erklären konnte.
    Oder waren es andere Dinge, die alles ringsum zum Beben brachten? Gab es einen weiteren Teilnehmer an dieser Auseinandersetzung, die über das Schicksal der Gog/Magog entschied?
    Da war Angela. Er war ihr bis auf vier oder fünf Schritt nahe gekommen. Noch immer achtete sie nicht auf ihn. Sie hielt den Oberkörper weit vornübergebeugt. Der Kristallbefall war noch schlimmer, als er aus der Ferne gewirkt hatte.
    Ihre Beine ... Arun erschrak. Sie waren verkürzt! Zu Stummeln verkommen, die von der seltsamen Substanz überzogen waren.
    Bislang hatte er noch nicht darüber nachgedacht, wie er mit der Menschenfrau umgehen sollte. Er hatte alles völlig auf den Dolch fokussiert. Doch nun, da er dieses armselige Geschöpf sah, fühlte er nur noch Mitleid. Die Krankheit, die Angela befallen hatte, würde sie bei lebendigem Leib auffressen – und auch Felix, der kaum minder verletzt wirkte.
    Gab es Rettung für die beiden? Konnte man sie aus ihrem Wahn befreien, wie auch immer er gestaltet war? Sie mit sich nehmen, hoch zur Oberfläche, um sie zu einem Heiler zu bringen?
    Angela drehte sich ihm zu. Nein – es war nicht die Menschenfrau und auch nicht die Kristallhexe. Es war ein Mischwesen, ein Hybride, ein Produkt mehrerer Welten, das zusätzlich von der Magie des Dolches Girne beeinflusst wurde – und das kaum noch bei Sinnen war. Jene Drogen, die Krasarhuu angesprochen hatte, zeichneten dieses Gesicht, dem jegliche Menschlichkeit fehlte.
    Arun blickte statt in ein Gesicht auf eine kalte, zerklüftete Fläche, die glitzerte und glänzte und dennoch kein Licht reflektierte. Die Kiefer klappten weit auseinander. Statt der Zunge sah er einen Klumpen, der wie ein Kohlestück wirkte. Der Rachen war ebenfalls befallen. In den Wangen klafften Löcher, aus der Stirn ragten zwei Hörner, die ihr das Aussehen eines Fauns gaben.
    Sie sagte etwas, Arun verstand es nicht. Es klang feindselig – aber auch verzweifelt. Dieses erbärmliche Wesen, mächtig wie ein Gott, rang mit dem Tod.
    Arun trat näher – und bereute es sofort. Angela tat eine herrische Geste. Ein Eisstrahl fuhr unmittelbar vor seinen Füßen in den Boden. Er brachte ätzenden Rauch mit sich, der die Luft in der Halle noch mehr vergiftete.
    »Angela – wir benötigen den Dolch«, sagte er leise und so ruhig wie möglich. »Nur Laura kann mit seiner Hilfe Alberich besiegen.«
    »Alberich ...«, echote die

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