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Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Titel: Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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mehr weit von der Burg. Es ist der Ring.«
    » Was für ein Ring? Wieder etwas Magisches?«, fragte Sahif verwirrt.
    Marberic schüttelte den Kopf, schien kurz zu überlegen und sagte dann: » Mahratgath war früher eine Wegkreuzung für viele Stollen. Wir holten Silber aus den Bergen rund um die Stadt.«
    » Ich habe von Ela gehört, dass es hier Silber gab, doch ich dachte, die Minen seien alle nach sehr kurzer Zeit erschöpft gewesen.«
    Der Mahr grinste plötzlich breit. » Wir haben es doch versteckt.«
    Sahif seufzte. Dann hatte er vorhin doch richtig gehört. Nur verstanden hatte er es nicht. » Aber das Silber war doch noch im Berg, in Adern, oder?«
    Der Mahr nickte, hörte aber nicht auf zu grinsen. » Steinzauber. Wir können nicht erlauben, dass sie unsere Minen finden, oder den Weg hinab.«
    » Ich verstehe«, sagte Sahif langsam und dachte an all die Bergleute, von denen Ela erzählt hatte. Sie waren voller Hoffnungen hergekommen, und dann hatten die Mahre sie getäuscht.
    » Früher liefen alle Wege durch Mahratgath, aber wir schenken den Menschen die Festung. Die Gänge unter der Stadt gehören dazu. Also legen wir einen Weg um die Stadt herum.«
    » Verstehe«, behauptete Sahif wieder.
    » Aber sie erweitern die Grenze, finden die alten Zugänge, graben neue, jetzt sind überall unter der Stadt Menschen.«
    » Und pissen überallhin«, ergänzte Sahif, der diese Klage nun schon kannte.
    Der Mahr nickte. » Gefährliche Wege. Dieser ist sicher.«
    » Aber wenn die Menschen die Stollen unter der Stadt gefunden haben – haben sie dann nicht auch einen Weg in Euer Reich gefunden? Oder in diese geheime Kammer?«
    Marberic schüttelte den Kopf. » Alle Verbindungen sind jetzt gesperrt, kein Mensch kann sie gehen. Nur durch die Kammer gelangen sie in die Tiefen unseres Reiches. Und diese Kammer ist verschlossen.«
    » Durch einen Schlüssel, ich weiß. Den hat der Herzog, und man kann ihm den Schlüssel nicht wegnehmen, es sei denn, man tötet ihn, was aber nicht geht. Habe ich es so richtig verstanden?«
    » Wenn du ihn tötest, ist der Schlüssel fort.«
    » Fort? Zerstört?«
    » Nein. Beim Herzog.«
    Und als Sahif schon nachfragen wollte, verbesserte der Mahr: » Beim neuen Herzog.«
    Sahif bekam Kopfschmerzen. Er fragte: » Also, der Schlüssel geht dann an den nächsten Herzog weiter? Aber wie denn? Auf magische Weise? Der neue Herzog weiß es einfach?«
    » Du hast es verstanden«, lobte Marberic.
    Natürlich stimmte das nicht ganz. Angeblich konnte man den Herzog doch gar nicht töten – warum also die Aufregung? Sahif fragte den Mahr, der ihm inzwischen wieder vorauseilte.
    » Weder Waffe noch Gift, weder Werkzeug noch Magie kann dem Herzog das Leben nehmen, das ist wahr. Aber deine Schwester will es dennoch versuchen. Vielleicht hat sie einen Weg gefunden.« Er klang wirklich besorgt.
    Sie kamen an einem dunklen Loch vorbei, einem Schacht, der seitlich steil in die Tiefe führte. » Eine unserer alten Minen. Wir haben sie aufgegeben.«
    » Ist sie erschöpft?«
    » Nein, aber es ist ein weiter Weg zu den Minen, und den will von uns heute niemand mehr gehen. Keiner will so nah an der Welt der Menschen sein.«
    » Außer dir, Marberic.«
    » Ja, außer mir. Einer muss darüber wachen, was sie tun. Und jetzt ist der hier, der versprochen hat, nie wieder hier zu sein. Das können wir nicht hinnehmen.«
    Faran Ured schlenderte über den Markt und bemühte sich, nicht an die gewaltige Versuchung zu denken, die tief unter Atgath lockte. Er wusste, dass er froh sein sollte, dass die Mahre den Eingang versiegelt hatten, denn eine Begegnung mit ihnen wäre ihm vermutlich schlecht bekommen. Ob sie sich seinetwegen unter die Stadt gewagt hatten? Er hoffte nicht. Vielleicht spürten sie auch die Anwesenheit der Schatten, schließlich verfügten auch diese über Magie.
    Er musterte die Auslage eines Fernhändlers, feilschte der Form halber um einen Beutel Ingwer, ohne ihn zu kaufen, und ließ sich ansonsten mit der Menge treiben. Auf der anderen Seite des Platzes fanden offensichtlich die berühmten Ringkämpfe statt. Er zog es in Erwägung hinüberzugehen, allerdings war ihm das Gedränge dann doch zu groß.
    Es gab nicht viel, was er im Augenblick unternehmen konnte. Die Baronin trieb ihre Pläne offenbar energisch voran. Er war gespannt, wie sie den magischen Schutz des Herzogs durchbrechen wollte, und er fragte sich, wie sie den alten Nestur Quent aus dem Weg zu räumen gedachte. Diese Frau hatte sich

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