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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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wünschte, ich könnte dir sagen, wie edelmütig sie waren «, hatte Vagos Aufzeichnung auf der Heimatwelt seines Volkes gesagt. » Wie großherzig. Nur wäre das gelogen.
    Sie waren ein Haufen verkommener Bastarde. Und glaub mir, ich als verkommener Bastard weiß, wovon ich spreche .«
    Garlyn dachte an die Glasstatuen in der schwarzen Pyramide. Die Überbleibsel seines Volkes, kristallisiert durch das Virus mit dem Namen »Der gläserne Tod«. Seit Ewigkeiten. Zum ersten Mal fragte er sich, wie viele der gläsernen Crondar in Scherben gegangen waren, bei dem Kampf gegen die Dru’hn vor drei Tagen.
    »Und jetzt bist du auf dem Weg nach Hause?«, fragte Akina.
    »Nein.« Er lächelte bitter. »Von dort komme ich gerade. War nicht sonderlich gemütlich .« Eine tote Welt, verhüllt von Staubschleiern. Eine einzige, letzte Stadt, geschützt von einer Kraftfeldkuppel. Wie ein Mausoleum der Crondar . »Ich bin als einziger von ihnen übrig. Zumindest so weit ich weiß. Aber ich hab’ immer noch die Hoffnung, welche von meinen Leuten zu finden. Irgendwo dort draußen.«
    Die verrauschten Worte von Vagos Aufzeichnung hallten durch seinen Geist: » In ihrer eigenen Zeit hatten sie unzählige Welten vernichtet, nur weil ihnen die Farbe nicht gepasst hat. Sie haben an der DNS anderer intelligenter Spezies herumgepfuscht, und sie zu Tieren degeneriert ... und Schlimmerem .«
    Nein , dachte er. Sie können nicht alle Psychopathen gewesen sein!
    Zumindest hoffte er das.
    Einmal mehr kam ihm seine Suche wie eine gigantische Bürde vor, ein unmögliches Unterfangen, und er wünschte sich so sehr wie nie zuvor zurück an Bord der Eric , an die Seite seiner Freunde.
    »Und das da?« Akina deutete auf die Schattenhelix.
    Garlyn hob den Arm und betrachtete die Schattenspiralen wie einen Fremdkörper auf seiner Haut. »Ach das ... Nur ’n kleines Andenken, nichts weiter.« ... und vielleicht der einzige Weg, sie zu finden , dachte er.
    Ihrem Blick nach schien Akina das nicht zu schlucken, aber sie beließ es bei einem vieldeutigen »Verstehe.«
    Er nahm gespielt beiläufig einen Schluck Janga. »Und Sie, Captain? Wo liegen Ihre Wurzeln? Ich mein’, wenn man fragen darf.«
    »Auf der Erde«, sagte sie. »Hawaii.« Und als wäre das eine Erklärung, deutete sie zu einem kleinen, menschlichen Püppchen aus Plastik, das über der Hauptkonsole baumelte. Es war schwarzhaarig wie sie und nackt, bis auf ein grünes Röckchen aus Blättern. Garlyn tippte amüsiert dagegen und die Puppe gab ein blechernes »Aloha!« von sich. Was immer das heißen sollte.
    »Ich bin in Honolulu geboren und aufgewachsen. Direkt am Meer. Mein kleines Stück vom Himmel.« Ein nostalgisches, kleines Lächeln schlich sich auf Akinas Lippen. Dann verdüsterte sich ihr Gesicht. »Dann kamen die Jozianer. Ich war gerade so alt wie du, schätze ich. Auf einmal hat die ganze Welt gebrannt. Ich hab’ es bis zu einem Evak-Schiff geschafft. Mein Mann und meine Töchter ... sie hatten nicht so viel Glück.«
    Sie schwieg.
    Auch Garlyn sagte nichts. Rick hatte ihm mehrmals vom Untergang der Erde erzählt – zumindest von dem Bisschen, an das er sich selbst erinnerte. Es lag vierundzwanzig Jahre zurück und er war damals selbst ein Kind gewesen.
    Garlyn war sich bewusst, dass die grundlose Auslöschung ihres Heimatplaneten bei den Terranern tiefe Wunden hinterlassen hatte, die noch nach Generationen nicht verheilen würden. Auch wenn die Menschen sich damals schon in andere Systeme ausgebreitet hatten, war die Verbindung zu ihrer Mutterwelt noch zu stark gewesen. Viele, die den Untergang miterlebt hatten, litten noch heute darunter. Verlorenes Paradies-Syndrom nannten es ihre Ärzte. Die Wurzel lebenslanger Alpträume, Depressionen und genereller Hoffnungslosigkeit.
    Er hatte auch Rick oft in melancholischen Momenten erlebt. Aber anders als viele andere seiner Artgenossen hatte er sich davon niemals übermannen lassen. Rick war ein Kämpfer.
    Genau wie er.
    »Tut mir leid«, sagte Garlyn ehrlich. »Das mit Ihrer Familie, mein’ ich.«
    »Schon gut«, log sie. »Ist lange her. Und das Leben muss weitergehen.«
    Garlyn nickte. »Gute Einstellung, Captain. Ähm, wo wir gerade beim Thema sind: Die Strangeness-Werte sind schon gefährlich hoch.«
    Sie checkte die Anzeigen. »Gut aufgepasst«, sagte sie. » Jezzy , Sprung in den Normalraum einleiten!«
    Der Computer gehorchte. Das Schiff zitterte kurz, dann wurden die Fenster ringsum wieder transparent. Das All breitete sich

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