Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
hinter dem Flugzeugabsturz im Kongo, bei dem der Senator gefangengenommen wurde? Und er hätte General Ekabela den Tipp gegeben, dass Ken Norton den Rettungstrupp anführt?«
» Jack hätte den Rettungstrupp anführen sollen, erinnern Sie sich nicht mehr?«, korrigierte ihn Lily. »Ken ist eingesprungen, als Jack nicht rechtzeitig aus Kolumbien zurückkommen konnte. Es ging darum, Jack im Einsatz zu sehen. Whitney wollte wissen, ob Jack ein würdiger Samenspender ist. Jack ist einer der mächtigsten Schattengänger. Das wissen wir alle. Er besitzt extreme Gaben, und ich wäre bereit zu wetten, dass Briony ihm in jeder Hinsicht entspricht. Jack hätte derjenige sein sollen, der gefangengenommen wurde. Ihm war es zugedacht, zu entkommen und sich nach Kinshasa durchzuschlagen. Ken wurde dafür benutzt, ihn in den Kongo zu locken. Deshalb hat Ekabela Ken nicht augenblicklich töten lassen.«
»Kinshasa ist nicht gerade klein«, hob Kaden hervor.
»Einer von Brionys Brüdern war früher ein SEAL bei der Navy und hat gemeinsam mit Jack gedient. Aber das ist noch nicht alles, was sie miteinander verbindet. Jack hat ihrem Bruder das Leben gerettet. Falls er entkommen ist, wird Jack sich geradewegs zu ihm begeben.«
Kaden schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ekabela ihn laufen lässt, ganz gleich, wie viel Geld Whitney ihm dafür zahlt. Ekabela hat es schon lange auf Jack abgesehen. Er weiß, dass Jack fähig ist, ihn auszuschalten,
und dass er es täte, wenn er den Befehl erhielte. Der General wird ihn töten lassen.«
»Whitney rechnet mit Sicherheit damit, dass er es versuchen wird. Whitney hat die ultimativen Waffen erschaffen. Wozu sollte das gut sein, wenn er sie nicht im Einsatz sehen kann?«, fragte Ryland.
Logan fluchte tonlos. »Können wir an Jack herankommen? «
»Wir haben es bereits versucht. Wir sind in zwei verschiedene Lager eingedrungen, in denen er angeblich festgehalten wurde. Die Rebellen waren längst weitergezogen. Im zweiten Lager sah es so aus, als hätte ein Kampf stattgefunden. Dort waren Leichen und eine Menge Blut, aber kein Ekabela und kein Jack.«
»Was ist mit Briony Jenkins ? Könnt ihr an sie rankommen? «
»Wir müssen eine Möglichkeit finden, Jack da herauszuholen. Wenn wir sie vorwarnen …«
»Dann benutzt ihr sie also als Köder.« Flames Blick war empört, als sie abrupt den Kopf hob. »Ist es das, was wir in euren Augen sind, Kaden? Ist es das, was sie ist? Etwas, was ihr benutzt, um euren Schattengänger heil rauszuholen?«
Gator legte ihr eine Hand auf den Arm, um sie zurückzuhalten, doch sie schüttelte seine Hand unwillig ab und sah Kaden erbost an.
Kaden zuckte auf seine gewohnt ruhige Art die Achseln. »Wir sind alle Schattengänger, Flame. In meinen Augen sind weder Norton noch Briony entbehrlich. Falls Whitney es auf Briony abgesehen hat, wird er irgendwann versuchen, sie wieder an sich zu bringen. Jack Norton wird sie beschützen wie kein anderer. Ich bin nicht bereit, einen von beiden aufzugeben. Selbst wenn es uns gelänge, eine
Nachricht nach Kinshasa zu schicken – und die Chancen, dort anzukommen, bevor alles vorbei ist, stehen gar nicht gut –, weshalb sollte sie uns glauben?«
»Und sie ist wirklich kein Anker?«, fragte Ian.
Lily schüttelte den Kopf. »Nein, und es ist ganz erstaunlich, dass sie es geschafft hat, in der Umgebung zu existieren, in der sie ihr bisheriges Leben verbracht hat. Mein Vater hat umfassende Notizen zurückgelassen, in denen es um ihre Fähigkeit geht, Schmerz zu ertragen und ihren Auftrag auszuführen, das heißt, gemeinsam mit ihrer Familie vor so vielen Leuten aufzutreten. Sie besitzt starke telepathische Kräfte, und das gilt auch für Jack und Ken Norton. Sie hat dieselben Fähigkeiten wie die beiden.«
»Und die wären?«, hakte Kaden nach.
»Nun, das führt uns wieder zu den Moskitos«, sagte Lily. »Moskitos können Kohlendioxid und Milchsäure auf eine Entfernung von bis zu dreißig Metern wittern. Wenn wir atmen, geben wir Menschen – so wie Säugetiere und sogar Vögel – Ausdünstungen von uns. Auch die Chemikalien im Schweiß locken Moskitos an.«
»Willst du damit sagen, Jack und diese Briony könnten das auch? Die Anwesenheit anderer Menschen an ihrem Atem und an ihrem Schweiß erkennen?«, fragte Ian.
»Ja. Das können sie mit absoluter Sicherheit. Sie sind mit demselben Geruchssinn in ihren Nasen geboren wie wir alle. Moskitos haben Rezeptoren, die es ihnen erlauben, ihren
Weitere Kostenlose Bücher