Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
Verschiebung wahr, ein Schmelzen, eine Erweichung, die er sich nicht erklären konnte, die ihm aber einen teuflischen Schrecken einjagte. Im ersten Moment zuckte Briony zusammen und versuchte sich von ihm loszureißen, doch er schlang seine Arme zur Warnung enger um sie.
Briony verharrte regungslos in seinen Armen. Es erschien ihr zu intim, dass seine Hände auf ihrem Bauch lagen und schützend ihr Kind bedeckten, und dabei sagte er nichts und gab ihr keinen Hinweis darauf, was er dachte oder fühlte. Dennoch war offensichtlich, dass er sie nicht fortgehen lassen würde. »Kaden Montague hat uns Schutz angeboten, aber ich weiß nichts über ihn.«
Jack zuckte zusammen, und seine Arme spannten sich um sie. »Niemand wird uns dieses Baby wegnehmen«, verbesserte er sie.
Briony drückte den Rücken durch, versuchte Abstand von ihm zu gewinnen. »Verlangst du etwa keinen Vaterschaftsnachweis? «
»Wenn du sagst, dass es mein Baby ist, dann ist es mein Baby.«
Briony ließ sich erleichtert an ihn sinken. Sie konnte die Tränen spüren, die hinter ihren Lidern brannten. Ihr war nicht klar gewesen, wie sehr sie sich zusammengerissen hatte, um bloß nicht die Selbstbeherrschung zu verlieren. Sie holte tief und abgehackt Atem und versuchte gegen ihr plötzliches Zittern anzukommen. »Ich dachte, wenn du bereit dazu bist, könnten wir uns eine Lösung einfallen lassen.«
Jack ging nicht auf ihre Bemerkung ein, sondern heftete seinen Blick auf Jebediah. »Seid ihr in Superior gelandet? Kommt ihr von dort?«
»Nein, das haben wir nicht gewagt. Whitney ist es gelungen, Briony überall zu finden, wo wir sie versteckt haben. Alle meine Brüder sind in die Staaten geflogen, haben Leihwagen gemietet und sind in verschiedene Richtungen gefahren. Alles in der Hoffnung, sie auf diese Art abschütteln zu können. Wir haben uns große Mühe gegeben, um zu verhindern, dass uns jemand folgt, aber die Leute, die sie schicken, sind wirklich gut, Jack. Tyrel, mein jüngster Bruder, hat sie als Erstes zurückgeschlagen, als sie Briony entführen wollten, und wäre fast niedergestochen worden. Briony hat uns die Haut gerettet, aber sie macht sich Sorgen, jemand könnte ihr in den Bauch schlagen, und sie könnte das Baby verlieren. In einer Villa haben sie uns als Nächstes gefunden und es beinah geschafft, Briony an sich zu bringen. Bei der Gelegenheit hat sie den Schlag ins Gesicht abgekriegt. Dieser Luther hat ihr einen Fausthieb versetzt.«
Jacks Hände legten sich auf ihre Schultern. »Du hast gegen jemanden mit einem Messer gekämpft, während du unser Kind austrägst?« Während er diesen Vorwurf ausstieß, hallten die Worte immer wieder durch seinen Kopf: Dieser Luther hat ihr einen Fausthieb versetzt . Er hoffte, Luther würde Briony wiederfinden, denn dann würde Jack da sein, und wenn der Mann eine Frau schlagen wollte, würde er ihm eine Lektion in Benehmen erteilen, die dieser Mistkerl nie mehr vergessen würde.
Briony riss sich von Jack los und zwang ihn, seine Hände sinken zu lassen. »Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Lammfromm mitgehen? Zulassen, dass sie meinen Bruder töten?«
»Deine Brüder sind große Jungs. Das Einzige, worum du dich sorgen musst, ist die Sicherheit des Babys.«
Sie wich zwei weitere Schritte zurück. »Ich habe für die Sicherheit des Babys gesorgt, du Klugscheißer. Du bist abgehauen, nachdem du mich gevögelt hast, oder hast du das schon vergessen? Bloß weil du der leibliche Vater des Babys bist, hast du noch lange nicht das Recht, mir Vorschriften zu machen. Du hast tatsächlich überhaupt keine Rechte, was mich angeht. Ich habe dich um Hilfe und Schutz für das Baby gebeten. Jemanden, der mich rumkommandiert, kann ich nicht gebrauchen.«
Jack zuckte innerlich zusammen. Er hatte bei seiner Wortwahl einen riesigen Fehler gemacht, denn damit hatte er angedeutet, es hätte ihm nicht das Geringste bedeutet, mit ihr zu schlafen. Sie versuchte sich selbstbewusst zu geben, aber ihr kurzes Zögern hatte ihm deutlich gesagt, dass sie eine solche Ausdrucksweise trotz des Umgangs mit ihren Brüdern nicht gewohnt war. Sie war wesentlich behüteter aufgewachsen, als er anfangs vermutet hatte, und das machte die Kluft zwischen ihnen noch viel breiter.
Er ignorierte ihren Ausbruch und wandte sich wieder an Jebediah. »Haben sie es speziell auf Briony abgesehen oder auf euch alle?«
»Ich glaube, auf Briony«, sagte Jebediah.
»Ich komme nicht dahinter, wie sie mich immer wieder
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